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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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öffnete er die Augen. Seeks-the-Moon schritt ein letztes Mal den Ritualkreis ab und begutachtete sein Werk. Hanna Uljaken betrachtete Kyle mit fasziniertem Blick, da sich die letzten Spuren der magischen Energie, die er benutzt hatte, wie winzige Rauchfähnchen von seinem Körper lösten und davontrieben.
    Kyle lächelte sie an, und ihr gelang ein dünnes Lächeln als Erwiderung. »Viel besser«, sagte er.
    Seeks-the-Moon sah auf. »Dann bist du jetzt bereit?«
    Kyle nickte.
    »Werden Sie das T-Shirt brauchen?« fragte Hanna leise. »Ich kann einen Wagen schicken...«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.« Er griff in die Tasche und zog den Schutzbehälter mit der Blutprobe heraus. »Diesmal können wir es richtig machen.«
    Er wandte sich an Seeks-the-Moon. »Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß ich auf Schwierigkeiten stoße, wenn ich nicht schnell genug bin. Ich werde Winston rufen, um mich zusätzlich zu schützen.«
    »Wenn es sein muß«, sagte Seeks-the-Moon achselzuckend.
    »Winston?« fragte Hanna.
    Kyle hob die Hand und änderte die Frequenzen eines Teils seines Geistes, bis sie jenen der elementaren Metaebene des Feuers entsprachen. »Winston?« rief er in den Astralraum. Vor ihm über dem Mittelpunkt der Kreise erwachte ein Funke zum Leben und wuchs dann rasch zu einem Feuerball etwa halb so groß wie Kyle.
    »Hallo«, sagte der Feuerelementar. »Du siehst gut aus.«
    »Danke«, sagte Kyle. »Du wirst hier unter Seeks-the- Moons Befehl bleiben und mit Charlotte Zusammenarbeiten, um diesen Ort und die Leute zu bewachen, die darin wohnen.«
    Der Geist nickte, wirkte jedoch belustigt. »Dieser Geist ist nicht gerade der klügste deiner Diener«, sagte er.
    »Mit großer Macht kommt großer Sarkasmus«, sagte Kyle. »Tu, was ich sage.«
    Der Geist schien wiederum zu nicken. »Natürlich«, sagte er und verschwand.
    »Was meinst du, hat er sich auf dich oder auf Charlotte bezogen?« fragte Kyle Seeks-the-Moon, aber sein Geistverbündeter antwortete nicht, sondern betrachtete gedankenverloren den Ritualkreis. »Seeks-the-Moon, ist alles in Ordnung?«
    »Ja, ja«, sagte Moon. »Es geht mir gut. Ich habe nur nachgedacht.«
    Kyle ging langsam in die Mitte des Kreises, darauf bedacht, die Markierungen nicht durcheinanderzubringen. Er konnte eindeutig die Macht des Kreises erkennen. Der Kreis, den Seeks-the-Moon errichtet hatte, war äußerst mächtig, vielleicht sogar mächtiger als jeder, den Kyle selbst hätte errichten können. Ein beunruhigender Gedanke, wenn man Seeks-the-Moons Ursprünge bedachte.
    Kyle drehte sich einmal um sich selbst und gestikulierte mit den Händen, so daß sich die Kerzen entzündeten. Trotz der weit geöffneten Fenster war die machtvolle Aura des Kreises offensichtlich. Sie war warm und solide und paßte perfekt zu Kyle.
     
    Er nahm die Ampulle mit der Blutprobe aus dem Schutzbehälter, öffnete sie und goß die Hälfte davon in seine ausgestreckte Hand. Augenblicklich spürte er die Schwingungen von Mitchell Trumans Leben in ihm vibrieren. Kyle schloß die Augen und konzentrierte sich. Als er die Augen wieder öffnete, umkreisten ihn acht metallische Räder, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und in unterschiedlichen Winkeln zueinander drehten. Jedes Rad leuchtet vor Macht und gab einen musikalischen Ton von sich, der seiner Natur entsprach.
    Kyle konnte nach Belieben über diese Räder gebieten und änderte die Rotation des Kupferrades, bis sie den Vibrationen von Mitchell Trumans Blut in seinen Händen entsprachen. Dann änderte er die Position des Silberrades, bis es parallel zum kupfernen stand, und paßte seine Rotation der des Kupferrades an. Als die beiden Rotationsgeschwindigkeiten übereinstimmten, begann das Kupferrad zu pulsieren und sich im Kreis um Kyle zu drehen. Er schloß die Hand um das Blut, und das Kupferrad vollführte einen Tanz um ihn herum. Schließlich blitzte es auf, und ein durchsichtiges Abbild von ihm breitete sich in alle Richtungen aus, angezogen von Mitchell Trumans physikalischer Existenz.
    Kyle spürte, wie die Kräfte des Rades kugelförmig nach außen expandierten. Sich selbst überlassen und durch keinerlei Einschränkung gehalten, würde sich die Kugel unendlich ausdehnen und dabei zwar immer schwächer werden, aber nie ganz zu existieren aufhören.
    Ein Teil von Kyle flog mit der Magie durch die Stadt und suchte nach der exakten Harmonie, die zu ihr passen würde. Das Blut in seiner Hand war heiß und brannte im Fokus der

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