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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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Gesichtsausdruck ernst und nachdenklich, er kommt auf seinen verstorbenen Vater zu sprechen, den sie eines Tages unter den Gleisen gefunden hätten.
    Was, unter den Gleisen, frage ich geschockt, was ist denn um Himmels Willen passiert?
    Ja, sagt er, unter den Gleisen haben sie ihn gefunden, morgens in aller Herrgottsfrühe.
    Und, seine Sprache gerät erstmals ins Stocken, bei seiner armen Mutter haben sie dann geklingelt, die Polizisten, die Mutter fragte, was ist denn los, da sagten sie es ihr, dass sie ihn gefunden haben, unter den Gleisen.
    Das Essen bleibt mir fast im Halse stecken - ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken, als sei die Geschichte eben erst gewesen - wie kommt er denn unter die Gleise, will ich wissen, mir stockt der Atem. Albrecht zuckt fragend die Achseln: Es sei nie aufgeklärt worden, wie es dazu kam, alles sei denkbar, von Mord über Unfall zu Selbstmord, er habe alle Versionen durchexerziert und durchgedacht, in all den Jahren, ohne dass dadurch seine offenen Fragen beantwortet worden seien.
    Ja, aber wie kann das sein, wie kam’s denn dazu, und warum, und überhaupt? Meine Fragen überschlagen sich. Am Abend vor seines Vaters Tod - Albrecht wird nun ganz leise - sei noch ein seltsamer Anruf eingegangen, gegen 21 Uhr, danach sei der Vater nach draußen gegangen, die Mutter habe nichts davon bemerkt. Und dann die Nachricht am nächsten Morgen. Und den merkwürdigen Anruf habe man damals ja noch nicht zurückverfolgen können.
    Kein Abschiedsbrief, nichts. Nur offene Fragen, und Kopf-Zerbrechen, was gewesen sein könnte. Und dann doch nie Klarheit. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, sagt Albrecht, und die Grübelei, die lasse auch nach, mit der Zeit, die führe ja sowieso zu nichts.
    Ich bin geschockt, frage nach, will wissen. Andererseits wundere ich mich über Albrechts Offenheit, ich kenne ihn ja kaum, und er vertraut mir die allerprivatesten Dinge an.
    Albrecht fährt fort, der Vater habe bei der Bank gearbeitet, als Filialleiter. Und war wohl, das muss man im Nachhinein so annehmen, in irgendwelche krumme Geschäfte verwickelt gewesen. Und deswegen wahrscheinlich auch sein Freitod.
    Wenn ich mich umbringen würde, wende ich ein, wenn ich mich umbringen müsste, würde ich mich nicht vor einen Zug werfen. Das ist ja grausam - gar die grausamste aller Varianten.
    Ja, Frauen töten sich anders, so Albrecht, die vergiften sich, Männer stürzen sich dagegen vor einen Zug.
    Und sein Vater vermutlich, um die Ehre der Familie zu retten, um seine Familie zu schützen, wie man das früher getan habe, als Ehrenmann. Um die Familie vor dem Gerede und dem Klatsch der Leute und der Schmach zu bewahren.
    Gefunden worden sei dagegen nichts Verdächtiges, von der Polizei, in den Unterlagen seines Vaters bei der Bank, schildert Albrecht, und die haben wirklich alles auseinander genommen, haben sprichwörtlich jeden Stein umgedreht.
    Wenn dagegen intern etwas Dubioses oder Obskures entdeckt worden wäre, bei der Bank - so gehen Albrechts Ausführungen weiter - lasse man dies niemals, unter keinen Umständen, nach außen dringen, denn wenn dort erstmal gründlich nachgeforscht und untersucht werde, dann gute Nacht. Denn es käme immer, in jedem Fall, etwas Faules ans Tageslicht, und deshalb kehre man die Dinge tausendmal lieber unter den Teppich.
    Albrecht resümiert weiter, dass er selbst mit der Zeit zur wohl logischsten Erklärung gekommen sei, dass es Selbstmord gewesen sein muss, bei seinem Vater, und vor dem Selbstmord standen irgendwelche zwielichtigen Geschäfte. Geerbt habe er trotzdem nichts, jedenfalls nicht mehr, als was nach einem normalen Berufsleben auch da gewesen wäre.
    Die Familie sei hinterher weggezogen, aus dem kleinen Ort, wegen des Geredes, welches nicht mehr erträglich gewesen sei. Das Haus habe man verkauft, die Mutter sei mit der Schwester in eine Wohnung gezogen, er selbst war zu dieser Zeit schon in München.
    Wir essen und trinken stumm und hastig weiter, nach dieser traurigen Geschichte. Der bisschen Alkohol steigt mir schon zu Kopfe, und lässt klare Gedanken wie im Nebel versinken.
     
    Auch Albrecht ist froh, das heikle Thema zu wechseln, ist wieder ganz Feuer und Flamme, spricht bereits vom Oktoberfest, das noch in weiter Ferne liegt. Ich solle auch mitkommen, gleich morgen erkundige er sich nach Karten. Und ein fesches Dirndl solle ich anziehen, ob ich denn ein Dirndl besäße, will er wissen, es gebe schon ganz günstige und preiswerte, so um die

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