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Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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schwingen.«
    »Ich denke, auch in der guten alten Zeit wird es ein paar Leute gegeben haben, die außerdem noch hart arbeiten mussten und ihr Leben nicht ausschließlich auf Golfplätzen und in Clubhäusern verbrachten«, warf Eden ein und zog sich seine Golfkappe tief in die Stirn. Es war das erste Mal, dass er seine untertänige Art gegenüber Jeremy ein wenig ablegte. Vielleicht, dachte James, während er zum Schlag ausholte, hat Ehemann Nummer 7, die Krönung in Phyllis’ Reigen der Ehemänner, doch seine Qualitäten.
    »Da haben Sie recht, Eden«, stimmte Jeremy lächelnd zu. »Es muss auch Caddies geben. Wobei es die gar nicht mal schlecht haben, wenn man es recht bedenkt. Sie bekommen das ganze Spiel mit, die frische Luft, die herrliche Umgebung und werden auch noch dafür bezahlt. Manchmal möchte man fast mit ihnen tauschen.«
    »Habt ihr etwa schon ohne mich angefangen?« Al Macbeth war sichtlich enttäuscht. »Hat Mr Chandan euch nicht Bescheid gesagt, dass ich mitspiele?«
    »Doch, natürlich hat er das«, sagte Jeremy und schaute auf seine Uhr, »aber du kennst die Regeln, Al. Wir hatten unseren Flight um zehn Uhr, und natürlich haben wir um punkt zehn Uhr angefangen.«
    »Flight?«, wiederholte Al perplex. »Wieso Flight? Das ist hier ein Golfsimulator.«
    »Was du nicht sagst«, bemerkte Jeremy.
    Al zerrte einen Driver aus seiner Golftasche. »Man kann es auch übertreiben«, murmelte er.
    »Warum bist du zu spät?«, fragte Jeremy versöhnlicher. »Hattest du einen Kater von gestern Abend?«
    Al winkte ab. »Ach was. Ich habe meine Golfsachen gesucht.«
    »Wer die Ordnung liebt, ist nur zu faul zum Suchen«, sagte Jeremy.
    »Es liegt an Rosie, nicht an mir. Wenn sie meine Sachen einmal in Ruhe lassen würde, aber nein, immer räumt sie alles weg. An die unmöglichsten Stellen.«
    »Kleiderschrank?«, grinste Jeremy.
    »Mach dich nur lustig«, gab Al zurück, während er sich mühsam bückte, um die losen Schnürsenkel seiner blendend weißen Golfschuhe zu binden. »Du bist nicht mit ihr verheiratet.« Eden half ihm wieder hoch und legte für ihn einen Ball auf den Abschlag. Al holte weit aus und schlug, allerdings daneben.
    »Eins«, zählte Jeremy.
    Al sah empört auf. »Das war ein Probeschwung.«
    »Nein, ein Luftschwung«, sagte Jeremy ungerührt. »EinenProbeschwung hättest du, wie du weißt, ankündigen müssen. Normalerweise hättest du gar nicht mehr mitspielen dürfen. Wenn du also schon zu spät kommst, halte dich wenigstens an die Regeln.«
    Al fluchte leise, holte aus und traf diesmal. Im weiteren Verlauf des Spiels, das James zu seinem eigenen Erstaunen sogar Spaß machte, pflegten Al und Jeremy den harten, doch entspannten Umgangston von Männern, die sich nichts schenken, sich aber gegenseitig schätzen. Jeremy gewann knapp vor Eden, wobei James das Gefühl hatte, dass Eden beim letzten Mal absichtlich ins Aus schlug. James und Al teilten sich den dritten Platz.
    Inzwischen schien die Sonne schon kräftig, und James spürte an dem Prickeln auf der Nase, dass er einen Sonnenbrand bekam. Auf dem Rückweg kam ihnen Richard entgegen, seine Golftasche geschultert. »Was, ihr geht schon wieder?«, fragte er enttäuscht.
    »Junge, du bist mal wieder zu spät«, sagte Jeremy kopfschüttelnd.
    Richard sah auf die Uhr. »Aber ihr könnt doch noch nicht fertig sein.«
    Al klopfte ihm auf die Schultern. »Die Lauferei über den Rasen fällt flach, junger Freund, da geht das so schnell wie beim Minigolf. Aber kommen Sie doch einfach auf einen Drink mit in den Pub.«
    Richard zuckte die Schultern. »Warum nicht, ich habe die ganze Kreuzfahrt über frei, Ivy macht den Kinderdienst. Dafür stehe ich nach der Kreuzfahrt einen Monat lang nachts immer auf.«
    »Warum denn das?«, fragte Jeremy entgeistert.
    »Moderne Partnerschaft, was?«, fragte Al grinsend.
    Richard nickte. »Wahrscheinlich bereut Ivy unsere Vereinbarung trotzdem, vor allem den Ausflug heute Nachmittag nach Rom hätte sie sicher auch gern mitgemacht.«
    »Aber warum kommt Ivy mit dem Jungen nicht mit?«, fragte Jeremy.
    »Eine Stadtführung durch Rom bei dieser Hitze wäre nichts für Jamie. Glaub mir, Großvater, es ist besser so, er kann furchtbar quengelig sein.«
    »Aber deswegen muss deine Frau doch nicht auf den Ausflug verzichten. Warum sagt ihr Mr Chandan nicht Bescheid?« Jeremy pochte ungehalten mit seinem Stock auf den Boden. »Ich habe euch doch gesagt, dass ihr ihn jederzeit für Jamie in Anspruch nehmen

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