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Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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Pieptöne von sich, sodass die Leute erschrocken Platz machten. Mit einem Ruck kam er vor Sheila und James zum Stehen. »Wo wart ihr?«
    »Wir haben auf Jamie aufgepasst«, rechtfertigte Sheila sich. »Wenn du das Kind beim Konzert nicht dabeihaben willst, Mutter, ist das eine Sache, aber ihn mit Mr Chandan rauszuschicken, das grenzt an Körperverletzung.«
    »Und zwar für beide«, ergänzte James.
    Jetzt waren auch Ivy und Richard herausgekommen. Jamie streckte sich sofort seiner Mutter entgegen und wechselte auf ihren Arm. Ivy drückte ihn an sich und küsste ihnauf die Pausbacken. »Sie haben auf ihn aufgepasst?«, fragte Ivy, an Sheila gewendet. Sheila nickte. »Allerdings. Auf dem Weg hierhin haben wir Mr Chandan mit Jamie gesehen, er war völlig überfordert. Wir sind mit Jamie in die Vorstellung des Kasperletheaters gegangen.«
    »Ja«, ergänzte James und schaute Jamie in die Augen, »das war schön, nicht wahr, Jamie?« Jamie nickte brav und zeigte den Hai. »Schau, Mama, das ist Bertram!«
    »Sie haben wegen Jamie auf das Konzert verzichtet!«, sagte Ivy. »Ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen soll!«
    Richard raunte James zu: »Seien Sie froh, es war furchtbar. Der alte Knabe hat seine besten Tage hinter sich, man konnte richtig Mitleid mit ihm haben.«
    »Mitleid? Mit wem?«, wollte Jeremy wissen. Richard fuhr erschrocken zur Seite, sein Großvater stand hinter ihm und tippte ihm mit seinem Krückstock an die Knie.
    »Mitleid mit Mr Chandan, den Phyllis als Babysitter auserkoren hatte«, sagte James. »Wir haben uns erlaubt, ihn abzulösen.«
    Jeremy musterte James amüsiert. »Sie können gut mit Kindern?«
    » Ich habe auf Jamie aufgepasst«, stellte Sheila richtig.
    »Und James auf euch beide?«, fragte Jeremy.
    »Wäre im Hinblick auf die momentane Situation ja nicht ganz abwegig, nicht wahr«, sagte James. »Solange hier Menschen verschwinden ...«
    »Wie?«, fragte Phyllis, sich im Rollstuhl nach vorn beugend und eine Hand ans linke Ohr legend. »Wer verschwindet?«
    Jeremy warf James einen warnenden Blick zu. »Niemand«,sagte er laut zu Phyllis. »James hat einen Scherz gemacht.«
    James beugte sich zu Phyllis hinab. »Wie war das Konzert?«
    Phyllis tätschelte seine Hand. »Wundervoll. Einfach wundervoll. Zu schade, dass Sie es verpasst haben. Sie haben ein Ohr für Musik, das sehe ich. Im Gegensatz zu Sheila, die kommt nach ihrem Vater. Da kann man nichts machen, wissen Sie.« Phyllis schüttelte bedauernd den Kopf, dann strahlte sie. »Aber ich habe eine Idee, Kinder!« Sie sah sich in der Menge um, konnte aber vom Rollstuhl aus nicht viel erkennen. »Hat jemand Monty gesehen? Er hat doch gefilmt. Jeremy, sorge doch bitte dafür, dass heute Abend ein Beamer ins Captain’s Corner gestellt wird.« James hätte schwören können, dass die Augen der alten Dame schadenfroh aufblitzten. »Auf diese Weise, mein lieber James, kommen Sie, Sheila und Miss Kappel doch noch in den Genuss von Luigis Stimme. Miss Kappel war nämlich auch nicht hier, ich nehme an, sie hat den Termin vergessen.« Phyllis wandte sich wieder Jeremy zu. »Dir hat sie auch nicht Bescheid gesagt, warum sie nicht kommt, oder?«
    James sah zu Jeremy, der unmerklich den Kopf schüttelte. Phyllis war offensichtlich noch nicht darüber informiert, dass nun auch Miss Kappel vermisst wurde. Jeremy beugte sich näher zu Richard und raunte seinem Enkel etwas zu, das James nicht hören konnte. Dann räusperte er sich umständlich. »Wir wollten es dir erst nach dem Konzert sagen, Phyllis«, erklärte er. »Miss Kappel konnte nicht kommen. Heute Nachmittag fühlte sie sich plötzlich fiebrig, weshalb sie zum Schiffsarzt ging, und der hat sie gleich dabehalten. Wie es aussieht, hat sie Scharlach. Wegen der Ansteckungsgefahrhat man sie auf die Isolierstation gebracht, sie bekommt Antibiotika, aber die nächsten zwei, drei Tage darf niemand zu ihr.«
    »Ach, die Ärmste«, sagte Phyllis.
    »Judy Kappel ist krank?«, fragte Ivy verblüfft. »Aber Richard, du hast doch gesagt, sie wäre spurlos verschwunden!«
    Jeremy warf seinem Enkel einen bösen Blick zu. Richard zuckte die Schultern und grinste seine Frau unbeholfen an. »Kleiner Scherz, Ivy. Ich wusste, du würdest darauf reinfallen.«
    »Mit so etwas scherzt man nicht, Junge«, sagte Jeremy scharf. »Wenn man solche Gerüchte einmal in die Welt setzt, sind sie schwer wieder auszumerzen. Wie viel Uhr ist es übrigens?«
    Richard und Monty schauten auf ihre Uhren. Monty trug

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