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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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gegen Elmo?«
    »Ich wette mit dir, dass dieser Elmo heute gar nicht Geburtstag hat«, erwiderte Fiede. »Ich habe die Nachricht auf dem Abrufbeantworter
     nämlich ziemlich gut verstanden.« Mit verstellter Stimme leierte er herunter: »Hey, Digger, hier ist Walt. Mir ist was dazwischengekommen.
     Du musst allein essen. Mach dir ’ne Dose Ravioli auf oder so. Und Chips sind ja auch noch da. Kann spät werden bei mir. Mach
     dir ’nen schönen Abend. Vielleicht gibt es ja was Spannendes im Fernsehen? Sonst guckst du eben Video. Ende.«
    »Was?! Das hört sich irgendwie gar nicht nach einem supernetten Typen an, der gleich mit seinem kleinen Bruder, der Geburtstag
     hat, Geschenke kaufen will«, fand Nadeshda.
    »Sag ich doch!«, meinte Fiede. »Alles gelogen!«
    Sie kamen nicht mehr dazu, sich weiter über Elmo Gedanken zu machen, denn sie waren bei Gogo, Poli-Kala und den Zwillingen
     mit dem Tandem angelangt.
    »Dahinten wohnt sie!«, sagte eine der Schwestern und deutete in eine Seitenstraße.
    Gemeinsam schoben sie die Räder zu dem Wohnblock, in dem das Mädchen mit dem Zopf wohnen sollte. Gogo, Poli-Kala und eine
     der beiden Zwillingsschwestern erklärten sich bereit, vor dem Haus zu warten und auf das Tandem und die beiden Fahrräder aufzupassen.
     Nadeshda und Fiede gingen mit der anderen ins Haus.
    Als sie im ersten Stock klingelten, erklang aus der Wohnung ausgelassenes Kichern. Nach kurzer Zeit öffnete ihnen freudestrahlend
     ein kleiner Junge die Tür. Nadeshda erkannte ihn sofort: Es war der Kleine mit den roten Augen, den sie vorhin nach der Hausnummer
     von Walter Babinek gefragt hatte. Bedrückt sah der Junge jetzt nicht mehr aus.
    »Hey, dich kenn ich doch!«, sagte Nadeshda zu ihm.
    Der Junge schien Nadeshda ebenfalls wiederzuerkennen. Er vergrub die Hände tief in seinen Hosentaschen und lächelte verlegen.
    »Das ist Horsti. Horsti ist etwas schüchtern«, erklärte der Zwilling. »Horsti, ist deine Schwester da?«
    »Me-le-ne!«, rief Horsti durch die Wohnung. »Für di-hich!«
    Kurz darauf kam ein Mädchen durch den Flur gehüpft. Nadeshda hätte nicht schwören können, dass es sich bei dieser Melene um
     das Mädchen handelte, das ihnen das Tandem geklaut hatte, schließlich hatte sie es nur von hinten gesehen. Aber einen braunen
     langenZopf hatte Melene, und das machte sie höchst verdächtig!
    Als das Mädchen die fremden Kinder zusammen mit dem Zwilling vor der Tür stehen sah, stockte es. »Hey!«, rief es dann jedoch
     freundlich lächelnd. Fragend schaute sie den Zwilling an.
    »Melene, die behaupten, du hättest ihnen das Tandem geklaut. Das ist doch Quatsch, nicht wahr?«
    Der Gesichtsausdruck des Mädchens mit dem Zopf veränderte sich schlagartig. Es wurde abwechselnd blass und rot.
    Unten im Haus wurde die Haustür geöffnet. Ein Briefkasten wurde aufgeschlossen.
    Das Mädchen riss angstvoll die Augen auf und schien nach unten zu lauschen.
    Im Treppenhaus waren klappernde Absatzgeräusche zu hören, die langsam näher kamen.
    Melene presste den Zeigefinger auf den Mund und wedelte wild mit der anderen Hand, um ihnen zu verstehen zu geben, dass sie
     auf gar keinen Fall weitersprechen sollten.
    Doch Fiede, der Melenes Handbewegungen nicht sehen konnte, sagte: »Aber komm uns jetzt bloß nicht mit dem Märchen von dem
     Opa, der gestorben ist und der Oma, die sich das Bein gebrochen hat!«
    Die Klappergeräusche stoppten plötzlich. Hinter ihnen ließ sich eine weibliche Stimme vernehmen.»Welcher Opa ist gestorben? Wessen Oma hat sich ein Bein gebrochen? Das hört sich ja sehr dramatisch an!«
    Melene stand da wie erstarrt. Nadeshda drehte sich um. Hinter ihnen stand eine freundlich lächelnde Frau mit prall gefüllten
     Einkaufstaschen.
    »Mama!«, rief Horsti und stürzte der Frau entgegen. Rasch setzte die Mutter ihre schweren Einkaufstaschen ab. Sie packte Horsti
     und schwenkte ihn juchzend durch die Luft. Melene hatte die Augen geschlossen und sah aus, als würde sie am liebsten auf der
     Stelle im Boden versinken.
    Nachdem die Mutter Horsti abgesetzt hatte, schaute sie Nadeshda, Fiede und den Zwilling freundlich an. »Macht ihr eine Treppenhausparty?«,
     wollte sie interessiert wissen. »Warum kommt ihr denn nicht herein? Drinnen ist es viel gemütlicher!«
    Hastig sagte Melene: »Nein, das geht jetzt nicht Mama, sie wollten gerade los. Ich lauf nur noch mal schnell mit hinunter.«
     Sie drängelte sich an der Mutter und dem kleinen Bruder vorbei und schob Nadeshda,

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