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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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konzentrieren können?
    Eine Stewardess eilte durch den Gang, nahm die leere Flasche an und klappte mit einem Knall den Tisch hoch. Wenige Minuten später landete das Flugzeug. Die Turbinen dröhnten im Umkehrschub. Naomi wurde in den Sitz gepresst, dann rollten sie zum Gate.
    Rom. Erst kurz zuvor waren sie wieder nach Hause zurückgekehrt, dann hatten sie in einem Zimmer im Polizeipräsidium gesessen, anschließend in einem schnellen Polizeifahrzeug mit Motorradeskorte. Und jetzt waren sie in Rom.
    »Alles in Ordnung, Schatz?«, fragte John.
    Naomi rang sich unter Tränen ein Lächeln ab. In einem Hotelzimmer irgendwo in dieser Stadt würden sie weitere Anweisungen erhalten. Sie würden wieder mit Luke und Phoebe vereint sein. Ihre Hoffnungen richteten sich darauf, dass sie alle gemeinsam nach Hause zurückkehren würden und dieser Albtraum mit der Zeit verblassen würde.
    Das Hotel war alt, aber die Lobby im Inneren modern gestaltet. Sie wichen einer Gruppe japanischer Touristen aus, die in einen Bus gelotst wurden und erreichten schließlich den Empfang. John füllte die Formulare aus, überreichte ihre Pässe und eine Kreditkarte und lehnte das Angebot ab, sich mit dem Gepäck helfen zu lassen, das lediglich aus Naomis Handtasche, einer kleinen Reisetasche und Johns Laptoptasche bestand.
    Auf dem Namensschild des Angestellten am Empfang stand VITTORIO . »Ah, Sie reisen mit leichtem Gepäck, gut, sehr gut!« Er warf ihnen ein strahlendes Lächeln zu, das an ihnen abprallte, und überreichte ihnen die Schlüssel für ihr Zimmer und die Minibar.
    »Haben Sie Nachrichten oder Post für uns?«, fragte Naomi, sah sich um und blickte die Leute in der Lobby an. Ob die Kontaktperson, von der in Lukes und Phoebes E-Mail die Rede war, bereits wartete?
    »Einen Augenblick bitte, ich sehe mal nach.« Vittorio drehte sich um und sah in den Fächern nach, dann tippte er etwas auf der Computertastatur ein. »Dottore Klaesson, Signora, leider, keine Post, keine Nachricht für Sie. Sobald etwas eintrifft, geben wir Bescheid. Einen schönen Aufenthalt in bella Roma!«
    Das Zimmer war schmal und düster. Selbst die Lampe konnte es nicht recht erhellen. Naomi setzte sich auf das Bett und schaute auf die Uhr. Es war halb elf nach italienischer, halb zehn nach englischer Zeit. »Meinst du, sie nehmen wirklich Kontakt zu uns auf, John?«
    »Ja.«
    »Aber warum haben wir bis jetzt noch nichts von ihnen gehört? Warum hat niemand eine Nachricht für uns hinterlassen?«
    »Schatz, die – wer auch immer sie sind – wissen doch, dass wir gerade erst angekommen sind. Geduld!«
    » DI  Pelham hat sich bestimmt mit der italienischen Polizei in Verbindung gesetzt. Meinst du nicht auch?«
    »Er hat versprochen, es nicht zu tun, wenn wir ihm bis Mitternacht eine E-Mail schicken, dass es uns gutgeht.«
    »Ich glaube ihm nicht. Mit Sicherheit hat er die hiesigen Behörden informiert, und wir hören deshalb nichts von Luke und Phoebe oder ihren Entführern. Pelham hat es garantiert vermasselt.«
    »Jetzt warte doch erst mal ab!« John trat ans Fenster, ein riesiges altes Schiebefenster mit Doppelverglasung, das Aussicht auf eine belebte Straße bot. John entriegelte es und schob die äußere Scheibe nach oben. Sofort strömte ihm die kalte Nachtluft entgegen, erfüllt vom Knattern der Mopeds und Motorräder, dem Dröhnen von Automotoren und der Kakophonie von Hupen – die nimmermüde quirlige Geräuschkulisse eines römischen Abends.
    Er ließ das Fenster wieder hinunter, stellte den Laptop auf den kleinen Schreibtisch und schloss ihn mit dem Adapter ans Stromnetz an. Nach einigen vergeblichen Versuchen war er endlich online.
    Er hatte siebenundzwanzig neue Mails. Er ließ den Blick an ihnen hinunterwandern, spürte einen Stich der Aufregung und klickte die neunte an. »Schatz!«, sagte er. »Komm mal her!«
    Von:
An:
Luke & Phoebe Klaesson
Betreff:
Reise
    Liebe Eltern,
    Ihr habt Reservierungen für den Alitalia Flug Nummer  1050 nach Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, morgen Mittag um 13 : 45  Uhr. Die Tickets könnt Ihr am Alitalia-Schalter in der Internationalen Abflughalle abholen. Ein Fahrer wird Euch nach Eurer Ankunft in Dubai abholen.
    Es gelten dieselben Bedingungen wie zuvor.
    Eure Kinder,
    Luke & Phoebe
    »Was sollen wir in Dubai?«, fragte Naomi.
    »Das weiß ich genauso wenig wie du, Schatz. Aber womöglich ist das noch nicht das endgültige Ziel.«
    »So klingt es, schließlich werden wir abgeholt.«
    John schrieb sich die

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