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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Angaben auf einem Hotelblock auf, loggte sich aus, öffnete die erste Mail von Luke und Phoebe und spielte noch einmal das Video von ihnen ab.
    Einen Arm um seine Schultern gelegt, starrte Naomi auf den Bildschirm. »Ich weiß, dass sie nicht so waren, wie wir sie uns erträumt hatten. Sie waren nicht gerade die idealen Kinder, aber ich habe keine Ahnung, wie ich damit fertig werden sollte, falls ihnen irgendetwas zustößt. Aber du glaubst doch auch, dass sie noch am Leben sind, oder?«
    »Ja, natürlich«, antwortete er gespielt zuversichtlich in dem Versuch, seine Zweifel vor ihr zu verbergen.
    Sie müssen noch am Leben sein,
dachte John.
In diesem Video, auf dem die
CNN -Nachrichten zu sehen sind, sind sie es noch. Wer immer sie mitgenommen hat, und was immer die Entführer mit ihnen vorhaben – sie müssen auch jetzt noch am Leben sein. Wir können nichts anderes tun, als die Anweisungen zu befolgen. Und hoffen.
    Anschließend schickte er eine E-Mail an Detective Inspector Pelham, um ihn sich vom Hals zu schaffen und ihn davon abzuhalten, die italienische Polizei zu kontaktieren.
    Nachricht von Luke und Phoebe erhalten. Werden die kommenden vierundzwanzig Stunden observiert und sollen ruhig hier im Hotel abwarten, bis weitere Instruktionen eintreffen.
    Als sich John zwanzig Minuten später wieder einloggte, war eine Antwort von Pelham eingetroffen.
    Sehe davon ab, die italienische Polizei zu kontaktieren, sofern ich bis morgen 15 : 00  Uhr hiesiger Zeit eine Nachricht von Ihnen erhalte, dass Sie beide in Sicherheit sind.
    John loggte sich wieder aus. Anschließend rief er bei der Rezeption an und bestellte für den nächsten Morgen ein Taxi.

119
    EIN MEER VON SCHILDERN, teils von Hotels, teils von Autovermietungen, manche auf Englisch, manche auf Arabisch, wurde ihnen von einer schreienden Menge entgegengestreckt, als John und Naomi durch den Zoll in die klimatisierte Kühle der riesigen Ankunftshalle traten. Zunehmend nervös blickten sie sich um: AVIS , HILTON , HERTZ , NOUJAIM , THOMAS COOK , DR. HAUPTMAN . Dann sahen sie es.
    KLAESSON .
    Ein mittelgroßer Araber in einem grauen Anzug mit Schweißflecken unter den Achseln, einem billigen weißen Hemd und schwarzer Krawatte, begrüßte sie eilfertig in schlechtem Englisch.
    »Ich Elias«, sagte er. »Ich Ihr Fahrer.« Dann nahm er entgegen Johns Widerstand sowohl die Reise- als auch die Laptoptasche an sich und führte sie durch das Gewimmel hinaus in die feuchtheiße Abendluft.
    Es war sieben Uhr und schon fast vollständig dunkel. Nur einige blutrote Streifen zogen sich über den Himmel, während sie dem Fahrer bis zu einem weißen Mercedes auf einem kostenpflichtigen Parkplatz folgten. »Wohin fahren Sie uns?«, fragte John.
    Der Fahrer drehte sich um und grinste entschuldigend: »Sorry, mein Englisch schlecht, sorry, tut mir sehr leid!«
    Er legte ihr Gepäck in den Kofferraum, wuselte um die Limousine herum und öffnete den hinteren Schlag. Fünf Minuten später verließen sie den Flughafenkomplex und folgten dem dichten Verkehr über einen breiten Boulevard mit modernen Hotelgebäuden, der John an die Straßen rund um den LAX -Flughafen in Los Angeles erinnerte.
    Er lehnte sich nach vorn und versuchte noch einmal, den Fahrer auszufragen. »Wohin fahren wir?«
    Zu seinem Schrecken warf der Fahrer beide Arme in die Luft und drehte sich dann auf seinem Massageperlen-Sitzbezug zu ihm um. »Ich nicht wissen alles«, erwiderte er und drehte sich dann zu Johns Erleichterung wieder nach vorn zur Straße.
    Sie ließen die Stadt hinter sich. John beschloss, dem Mann keine weiteren Fragen zu stellen. Bald gelangten sie auf eine unbeleuchtete Schnellstraße. Hier herrschte wenig Verkehr und der Mercedes beschleunigte. Zum ersten Mal seit Antritt ihrer Reise bekam es John ernsthaft mit der Angst zu tun.
    Eine Sorge hatte er bisher erfolgreich verdrängt. Angenommen, Special Agent Norbert hatte bei seiner Razzia nicht alle Apostel verhaftet? Angenommen, Luke und Phoebe wurden als Köder benutzt, um ihn und Naomi anzulocken?
    War es wirklich klug von ihm gewesen, Detective Inspector Pelham auf eine falsche Spur zu locken?
    Als könne sie seine Gedanken lesen, lehnte sich Naomi zu ihm und flüsterte: »Das ist mir nicht geheuer. Was meinst du, wohin der uns bringt?«
    »Ich weiß es nicht.« John zog sein Handy aus der Tasche und sah auf das Display. Fünf Punkte, ein Signal in voller Stärke. Wenigstens besaß er ein Kommunikationsmittel für den Ernstfall. Er

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