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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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berühren. „Jetzt haben Sie die Chance dazu. Vielleicht sollten Sie einfach ein paar Minuten Ihre Bedenken beiseiteschieben und mit ihr zusammen fernsehen.“
    Er schnitt eine Grimasse. „Oh Mann. Mit Taryn zusammen Jersey Shore gucken? Da können Sie mich ja gleich erschießen.“
    Sie lachte auf. Viel zu angetan von diesem verdammten Typen. Sein Blick wanderte wieder zu ihren Lippen, und Evie hielt die Luft an, als sie die Hitze spürte, die sich zwischen ihnen entwickelte. Die Geräusche der bescheuerten Fernsehsendung lösten sich auf, beim Anblick dieser hypnotischen blauen Augen vergaß sie sogar, dass Taryn im selben Zimmer saß.
    Ihr Magen zog sich zusammen, sie verspürte den verrückten Wunsch, einen Schritt nach vorn zu machen, die Finger in sein Hemd zu krallen und ihn zu sich zu ziehen.
    Halt. Mal ganz langsam. Es war ganz und gar nicht in Ordnung, dass er sie mit einem einzigen Blick dermaßen durcheinanderbringen konnte. Ja gut, vielleicht war er nicht der arrogante Idiot, für den sie ihn immer gehalten hatte, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie sich deswegen gleich auf ihn stürzen musste.
    Er war nach wie vor überhaupt nicht ihr Typ, und daran änderte sich auch nichts, nur weil sie ein paar überraschende Facetten an ihm entdeckt hatte. Er war womöglich ein guter Vater. Aber er war auch jemand, dem Geld alles bedeutete, genauso wie ihrem eigenen Dad.
    Er wandte den Blick ab, um auf seine Uhr zu sehen. „Ich habe nur eine Viertelstunde Zeit. Danach muss ich zu einer Telefonkonferenz.“
    „Das reicht genau, um noch das Ende der Show mitzubekommen“, sagte sie.
    „Was für ein Glück“, murrte er, dann ging er zu seiner Tochter und setzte sich neben sie auf einen der Stühle, die er in das Zimmer hatte bringen lassen.
    Evie beschloss, dies sei der geeignete Moment, um ihre Berichte auf den neuesten Stand zu bringen. Nachdem sie ihren Laptop angeschaltet hatte, setzte sie sich an den Tisch und versuchte, sich auf ihre Aufzeichnungen zu konzentrieren. Von der frustrierenden Stunde im Schwimmbad am Morgen, als Taryn sich geweigert hatte, das Schwimmbrett zu benutzen, bis hin zu dem erfolglosen Versuch, Taryn dazu zu bringen, mit eigenem Besteck zu essen.
    All diese Misserfolge hinterließen einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals zuvor als eine derartige Versagerin gefühlt zu haben. Vielleicht sollte sie das Handtuch werfen und Brodie bitten, jemanden zu suchen, der besser an Taryn herankam. Sie jedenfalls schien nicht gut genug für diese Aufgabe zu sein.
    „Aus“, hörte sie Taryn gereizt sagen.
    „Mist. Gerade, als es spannend wurde“, bemerkte Brodie trocken.
    „Dann müssen Sie eben die Sendung nächste Woche wieder mit Taryn anschauen“, zog Evie ihn auf.
    Er warf ihr einen düsteren Blick zu. „Gibt es nicht vielleicht eine interessante Dokumentation oder so was?“
    „Langweilig“, stieß Taryn hervor.
    Brodie schüttelte den Kopf, beugte sich aber hinüber, um seiner Tochter einen Kuss auf das lockige Haar zu drücken. „Erinnere mich daran, dass wir was gegen deinen schlechten Geschmack unternehmen, Schätzchen. Aber nicht jetzt. Ich muss telefonieren. Und nun gib alles, ja? Weißt du noch, wie wir über den Skiurlaub in Chamonix gesprochen haben? Du hast noch ein ganzes Stück Arbeit vor dir, wenn wir das diesen Winter schaffen wollen.“
    Taryns Lächeln verblasste, sie sah auf ihre Beine. „Ich kann … nicht … Ski fahren.“
    „Bleib dran, Liebling“, sagte Brodie fest. „Du schaffst alles, was du wirklich willst. Und Evie ist hier, um dir zu helfen.“
    Er winkte ihnen zu, dann eilte er aus dem Zimmer. Gedankenverloren sah Evie ihm nach, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Taryn.
    Es war idiotisch, sich auch nur eine Sekunde lang diesen verrückten Fantasien über Brodie hinzugeben. Ihrer Erfahrung nach ging so etwas sowieso nie gut aus.
    Taryn lag auf dem bescheuerten Behandlungstisch und hasste ihr Leben. Dieses blöde Zimmer, ihre kraftlosen Beine, den riesigen Spiegel, in dem sie sehen konnte, wie hässlich sie geworden war.
    Und Evie. Vor allem Evie.
    Evie war hübsch mit ihren blauen Augen und dem langen blonden Haar, sie sah wie ein Engel aus.
    Ein böser Engel.
    „Komm schon. Noch vier. Du schaffst das.“
    „Ich … mag … Beinheben … nicht.“ Ihre Worte klangen ebenfalls bescheuert. Undeutlich, als hätte sie Watte im Mund. Warum war es nur so schwierig, die Worte

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