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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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so sehr gewünscht, mit einer Frau vollkommen zu verschmelzen, und dieses Gefühl warf ihn komplett aus der Bahn.
    Er wollte alles von ihr. Wollte sie spüren und berühren und ihren Körper erforschen, bis er ganz genau wusste, was ihr das größte Vergnügen bereitete …
    Ihre Haut war warm und duftete nach Blumen. Evie trug eine blassgrüne Bluse, die ihre exotisch mandelförmigen Augen geheimnisvoll leuchten ließ. Doch jetzt, als er mit den Lippen ihren Hals streifte und sich gleichzeitig mit den Knöpfen ihrer Bluse beschäftigte, schloss sie diese Augen halb.
    Obwohl er erregter war als jemals zuvor in seinem Leben, wollte er die ganze Nacht damit verbringen, diese geheimen kleinen Stellen zu entdecken. Stellen wie die Vertiefung direkt über ihrem Schlüsselbein.
    Er presste die Lippen darauf … und erstarrte, da sie auf einmal scharf die Luft einsog und ihre Schulter bewegte.
    Er stützte sich auf dem Ellbogen ab. „Habe ich dir wehgetan?“
    Mit verhangenen Augen starrte sie ihn an. „Wie bitte?“
    „Du hast aufgestöhnt. Und es war kein Mach-das-noch-mal-Stöhnen.“
    „Tut mir leid.“ Sie räusperte sich leise. „Ich, ähm, habe das gar nicht gemerkt.“
    Ob sie auch nur eine Ahnung davon hatte, wie erregend es war, dass sie von dieser instinktiven Reaktion gar nichts mitbekommen hatte?
    „Ich habe dich verletzt.“ Er schob ihren Kragen etwas zur Seite, um in dem dämmrigen Licht der perlenverzierten Wohnzimmerlampe einen Blick auf ihre Schulter werfen zu können. Als er den apfelgroßen dunklen Bluterguss entdeckte, runzelte er die Stirn.
    „Was ist da passiert?“, rief er aus. Doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da erinnerte er sich wieder an die Szene mit Taryn. Die Hantel hatte nicht nur Evies Gesicht, sondern auch ihre Schulter getroffen.
    „Das war Taryn, stimmt’s?“
    Evie schaute ihn an, noch immer konnte er die Erregung in ihren Augen lesen. „Ja. Sieht allerdings schlimmer aus, als es ist.“
    „Lügnerin.“ Seine Tochter hatte sie verletzt, und er hatte nichts Besseres zu tun, als über sie herzufallen wie ein gieriger Teenager.
    Er richtete sich auf. „Ich hatte vollkommen vergessen, was da am Donnerstag passiert ist. Tut mir leid, Evie. Ich schätze, Charlies Verhandlung hat es aus meinem Gedächtnis gelöscht.“
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, schien sie wieder ihre Fassung zurückzugewinnen, bis sie schwer seufzte und von ihm wegrutschte. Er konnte nichts anderes machen, als zu beobachten, wie sie aufstand und sich in den Sessel nebendem Sofa setzte. Sie faltete die Hände wie zum Gebet. Und es war eindeutig erkennbar, wie sich die Mauern um sie herum wieder aufrichteten.
    Jetzt, wo sein Körper pulsierte und seine Nerven vor Lust zu summen schienen, wünschte er, ihre Schmerzen einfach ignoriert zu haben. Er hätte vollenden sollen, wonach sie beide sich so sehr verzehrten.
    „Mach dir keine Gedanken“, murmelte sie. „Ist keine große Sache.“
    Am liebsten hätte er sie wieder an sich gerissen, aber sie schien so distanziert. Der Moment war vorüber. Verdammt.
    „Evie“, begann er, nicht sicher, was er eigentlich sagen wollte, doch sie schüttelte den Kopf.
    „Nicht. Wir müssen damit aufhören, Brodie.“
    „Warum? Wir sind doch beide erwachsen. Keiner von uns ist gebunden. Und wir können nicht einfach ignorieren, dass da etwas zwischen uns ist.“
    „Du vielleicht nicht, aber ich kann das.“
    Er runzelte die Stirn. „Doch warum sollten wir?“
    Jacques tapste zu ihr – er schien wohl der Meinung, ihnen genug Privatsphäre gegönnt zu haben –, und Evie vergrub die Finger in seinem kurzen, lockigen Fell. „Du kannst das wahrscheinlich nicht verstehen, weil du dein Leben lang hier gelebt hast“, fuhr sie fort. „Ich allerdings … ich brauche Hope’s Crossing. Es ist nicht leicht zu erklären, doch dieser Ort ist meine Heimat geworden. Hier habe ich meinen Frieden gefunden, Freunde. Ich mag mein Leben. Was geschieht wohl, wenn wir dieser Leidenschaft nachgeben und miteinander schlafen?“
    „Keine Ahnung, ich weiß nur, dass es mit Sicherheit unglaublich wäre.“
    Sie schloss kurz die Augen, und nachdem sie sie wieder geöffnet hatte, war ihr Blick kühl. „Das ist mir auch bewusst. Aber es würde nicht funktionieren, Brodie. Wie denn auch? Wir sind viel zu unterschiedlich. Begehren ist einfach nicht genug. Und dann, wenn die Geschichte mit uns vorbei ist, was wird dann aus mir? Ich könnte nicht länger in Hope’s Crossing bleiben.

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