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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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aus dem Hafen manövrierte.
    „Capers Island“, erwiderte er.
    Cara erlaubte sich ein Lächeln. Capers Island also! Das Inselchen, zu dem sie seinerzeit, als sie sich kennen gelernt hatten, gefahren waren. Seitdem war sie von dem Eiland ganz verzaubert gewesen und hatte gehofft, er werde sie irgendwann wieder einmal dorthin mitnehmen.
    Bei schon recht flotter Strömung und warmem, klarem Wetter tuckerten sie hinaus. Cara saß im Bug und spürte, wie die Sonne ihr auf die ungeschützten Schultern und Wangen brannte. Sie glitten über den vertrauten Waterway dahin, mit Kurs auf die Küste von South Carolina mit ihren vorgelagerten, zuweilen versteckt liegenden kleinen Inseln.
    Capers Island war verlassen. Einsam erstreckte sich der unberührte Strand vor ihnen. Nur einige Wasservögel hatten sich in einiger Entfernung versammelt. Brett brachte die Ausrüstung auf eine breite, flache Düne, die sich plateauähnlich über „Boneyard Beach“ erhob. Gemeinsam bauten sie das Zelt so auf, dass eine Ansammlung von Kiefern sie vor heftigen Windböen schützte, aber dennoch die sanft vom Meer her wehende Brise zu spüren war.
    Da weder Cara noch Brett im Moment besonders gesprächig waren, verbrachten sie den Tag mit Nichtstun, sonnten und entspannten sich. Wenn ihnen danach war, schwammen sie im seidenweichen Wasser des Atlantiks, ruhten sich im Sand aus und ließen sich von der Sonne trocknen. Ganz durchtränkt und durchdrungen vom Sonnenschein, döste Cara schläfrig und träge vor sich hin.
    „Alles hier ist so einfach“, sagte sie zu Brett, drehte sich auf den Bauch und legte das Kinn auf die verschränkten Arme. „Keine wichtigen Entscheidungen, niemand will etwas von mir, keine Probleme, die gelöst, keine Profite, die gemacht werden müssen. Die reine Wonne und Seligkeit, schlicht und einfach. Können wir nicht hier bleiben und niemals weggehen, wie das Pärchen in dem Film? Du weißt doch, der Streifen, wo die zwei zusammen aufwachsen und so tollen Schmuck aus Muscheln basteln und sich schließlich ineinander verlieben!“
    „Nie gesehen. Hört sich ganz nach ’ner Weiberschmonzette an.“
    Sie räkelte sich und zwickte ihn in den Arm. „Immer diese Klischees! Ich behaupte doch auch nicht, dass Männer nur Agentenfilme schauen oder Horrorschinken, in denen das Blut in Strömen fließt!“
    „Ja, und?“
    „Du bist ein hoffnungsloser Fall.“
    „Und Tarzan? Was ist damit?“
    „Prima Film.“
    „Den zum Beispiel kenne ich“, erwiderte er genüsslich. „Und der handelt sogar von ’nem Typen, der allein auf sich gestellt im Dschungel überlebt.“
    „Überlebt schon, aber aufgelebt ist er erst, als Jane auftauchte.“
    Brett brach in schallendes Gelächter aus, stand auf, fasste Cara bei der Hand und zog sie hoch.
    „Komm, Jane! Tarzan hungrig!“
    Sie lachte so schrill und albern, dass der Vogelschwarm am Wasser erschrocken aufflog.
    Brett führte sie zu einem kleinen Bachlauf, der sich, fast wie ein klaffender Messerschnitt, spaltartig in den Inselboden gefurcht hatte. Aus der Nähe konnte sie beobachten, wie Brett ein Netz mit Zähnen und Händen packte und es, nachdem er für sicheren Stand und gute Hebelwirkung gesorgt hatte, mit elegantem, schwungvollem Einsatz des ganzen Körpers in die Luft schleuderte. Das Netz öffnete sich wie eine Blüte, entfaltete sich über dem schimmernden Wasser und landete mit sanftem Klatschen auf der Oberfläche. Es war ein fast poetisch anmutendes Bild von perfekter Harmonie und Eleganz. Als er den Wurf wiederholte, da erst konnte sie die athletisch-kraftvolle Schönheit voll würdigen, die ihm über die Jahre so viele Preise, Auszeichnungen und Stipendien eingebracht hatte.
    Man fühlt sich tatsächlich an Tarzan erinnert, dachte Cara. Seine Statur, seine Naturverbundenheit, seine ruhige Gelassenheit. Aber ich – bin ich wie Jane? Das wohl weniger, befand sie. Sie hielt sich jedoch zugute, dass sie, wenn’s drauf ankam, so clever und mutig wie Jane sein konnte. Und ein paar Tricks zum Überleben in der Wildnis hatte sie auch inzwischen gelernt. Wozu biwakierten sie schließlich hier?
    Aber auf immer und ewig bei einem Mann in der Wildnis zu bleiben, das hätte sie denn doch nicht gekonnt. Sie war ein City-Girl, eine Frau, welche die Großstadt brauchte. So ohne weiteres würde es ihr nicht gelingen, die moderne Zivilisation mit ihren Segnungen – E-Mail, Caffè latte, Kino- und Restaurantbesuche nach Dienstschluss – abzustreifen.
    Wie dem auch sei, sie

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