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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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Vertrag wie jedes verheiratete Paar. Und mein Arrangement mit deinem Vater ist meine Sache. Es hat nicht das Geringste mit dir zu tun.« Linda nahm Amys Gesicht zwischen ihre Hände und sagte: »Wenn du nach Hause zu deinem Mann gehen willst, Kürbis, dann geh nach Hause.«
    »Aber wie denn? Das neue Haus ist Daddys Geschenk an uns. Du weißt doch, wie es ist, wenn er das Gefühl hat, dass jemand ihm ein Geschenk wieder vor die Füße wirft. Es verletzt seine Gefühle. Er ist dann wie ein großes empfindliches Kind.«
    »Vielleicht ist er auch ein Tyrann, der ständig seinen Kopf durchsetzen will.« Ihre Worte klangen gleichmütig, ohne jede Spur von Groll oder Abwertung.
    »Denkst du so über Daddy?« Amy fühlte sich unbehaglich. Sie wollte ihren Vater lieben können, ohne ihn in Frage zu stellen.
    »Es ist nicht wichtig, was ich denke, mein liebes Kind. Ich habe meinen Handel mit dem Teufel abgeschlossen. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Es klingt, als wolltest du sagen, dass alles Daddys Schuld ist«, sagte Amy. »Wir würden diese Unterhaltung überhaupt nicht führen, wenn Justin sich um diese Reise herum nicht wie ein Mistkerl benommen hätte.«
    »Mistkerl oder nicht, das ist eine Frage des Standpunkts, Baby. Vielleicht ist Justin ein Mistkerl, vielleicht ist er aber auch ein anständiger Typ, der gern seine eigenen Entscheidungen trifft. Und die Quintessenz: Es ist völlig egal. Dein Mann hat die Geduld mit deinem Vater verloren, und du musst dich entscheiden, auf welcher Seite du stehst.«

    Linda nahm Amy in die Arme und drückte sie. »Manchmal, Kürbis, ist das Leben einfach gemein.«
    Nach diesen Worten war Linda ins Auto gestiegen und losgefahren. Amy hatte den Rückweg ins Restaurant angetreten - nicht weil sie dort pflichtbewusst auf das Eintreffen von Willow Chase und ihren Stoffmustern warten wollte, sondern weil ihr nichts anderes einfiel.
    Um den Tisch, an dem sie zuvor gesessen hatte, wirbelten mehrere Hilfskellner herum - sie wischten Pfützen aufgeweichter Cracker und heruntergefallener Cheerios auf. Also entschied sich Amy für einen Tisch in der Nähe der Bar - einen sauberen und makellosen Tisch.
    Sie öffnete gerade die Handtasche, um nach ihrem Handy zu suchen, als jemand einen Drink vor ihr auf den Tisch stellte. Das klackernde Geräusch des Martini-Glases auf dem gebürsteten Stahl der Tischplatte ließ Amy aufblicken. Was sie sah, wirkte auf unpassende Weise glamourös: Das Glas war vollkommen überdimensioniert, mit einer glitzernden Eisschicht überzogen und gefüllt mit etwas, das nach flüssiger Seide aussah. Auf dieser Seide schwebten - auf einem gebogenen, fadendünnen Streifen Silber - drei Oliven von exakt derselben Größe.
    »Wodka-Martini, ich habe einfach geraten.« Es war der Mann, den Amy eben noch an der Bar hatte sitzen sehen und der sie beobachtet hatte. Er lächelte. »Sie sahen aus, als könnten Sie einen Drink gebrauchen.«
    Es kam Amy überhaupt nicht in den Sinn, beleidigt oder ängstlich zu reagieren. Er wirkte so vertraut. »Sie sehen aus wie jemand, den ich einmal kannte«, erklärte sie.
    »Glauben Sie mir, wenn wir uns schon einmal begegnet wären, dann würde ich mich erinnern.« Er streckte die Hand aus. »Ich heiße Lucas.«

    Aus der Entfernung hatte er Amy an Ryan erinnert, einen Jungen, den sie einmal von ganzem Herzen geliebt hatte. Jetzt aus der Nähe bemerkte sie allerdings, dass er kleiner war als Ryan, und auch nicht ganz so attraktiv. Und doch war die Ähnlichkeit nicht zu leugnen; sie gab ihr das Gefühl, sich in der Gegenwart eines Freundes zu befinden.
    Er nahm Platz und rückte seinen Stuhl näher an ihren heran. »Gut. Auf dem Planeten, wo ich lebe, machen wir es so: Ich sage Ihnen, wie ich heiße, Lucas, und dann sagen Sie mir Ihren Namen. Nämlich …?«
    »Amy.«
    Sie schüttelten die Hände. Seine Haut war warm. Seine Berührung wirkte fragend und voller Versuchung. Als Amy ihre Hand zurückzog, fragte er: »Wie ist der Martini?«
    Sie war es nicht gewöhnt, tagsüber zu trinken; und wenn doch, dann nur selten etwas Stärkeres als Wein. Sie spürte bereits den Wodka in ihrem Körper - gleitend, fließend -, der eine eigentümliche Mischung aus Schwindel und Entspannung auslöste. Sie sagte: »Der Martini ist wirklich wunderbar«, und es schien ihr, als hätte sie die Hälfte des Wortes ›wirklich‹ verschluckt. Einen Moment lang fühlte sie so etwas wie Angst. Allerdings nur ganz kurz, denn der Mann, der aussah wie jemand, den sie

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