Nur ein Augenblick des Gluecks Roman
klangen regelrecht feierlich, aufrichtig und voller Schwermut.
Später versammelten sie sich alle um den Tisch im Esszimmer, und die Mädchen verspeisten Berge von Spaghetti. Lily erzählte eine Weile von ihrem Leben mit Barton in New York, und Caroline sprach kaum. Barton und Robert diskutierten über Politik und lieferten sich einen Wettstreit um ihre Kenntnisse über alte Kriegsfilme. Robert verkündete, dass er mehr darüber wüsste, als Barton jemals wissen würde, woraufhin Barton lachte und erklärte, er würde Robert in null Komma nichts schlecht aussehen lassen. Barton wettete mit Robert um das letzte verbliebene Fleischbällchen in der Spaghettischüssel, dass Robert nicht auf den Namen des Films kommen würde, an den er gerade dachte. Barton sagte: »Hier kommt dein Hinweis, nenn den Filmtitel … ping, ping, ping« und steuerte mit seiner Gabel auf das letzte Fleischbällchen zu. Robert riss ihm die Gabel aus der Hand, stieß eine Fanfare aus, spießte das Fleischbällchen in der Schüssel auf und erklärte: »U 23 - Tödliche Tiefen.« Dann sprang Robert auf, wedelte mit der Gabel in der Luft herum und erklärte: »Dem Sieger gehört das Fleischbällchen!« Die Mädchen und Lily applaudierten, und Barton hielt eine der drei leeren Weinflaschen hoch, die auf dem Tisch standen, und erklärte, die Party ginge in alarmierendem Tempo den Bach hinunter - man beraube ihn der Fleischbällchen und des Weines. Robert stieg hinunter in den Keller, um die einzige Flasche teuren Weins im ganzen Haus heraufzuholen, eine Flasche, die ein Kunde ihm geschenkt und die er für einen besonderen Anlass aufgehoben hatte. Als Robert sie öffnete, bat er Lily, den ersten Schluck zu kosten, und sie erklärte, der Wein sei hervorragend.
Barton hob das Glas. »Auf Robert. Einen großartigen Gastgeber. Einen fantastischen Menschen. Und einen guten
Freund.« Auch Lily hob ihr Glas. Und Lissa und Julie riefen im Chor: »Ein Hoch auf Daddy!«
Inzwischen tupfte Caroline einen Flecken Spaghettisauce von ihrem Kleid. Dann setzte sie sich gerade auf und leerte ihr viertes Glas Wein.
Barton legte seinen Arm um die Lehne von Lilys Stuhl. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viel Spaß gehabt habe.«
»Wahrscheinlich nicht, seit wir zuletzt alle zusammen waren«, erwiderte Robert. »Das ist unsere Magie, Barton … wir drei zusammen.«
»Wir drei. Du, ich und Caro.Wir waren schon immer etwas Besonderes. Die Drei Musketiere.«
Lily lachte. »Nun erzählt mir bloß nicht, dass ihr so einfallslos wart, euch die Drei Musketiere zu nennen.«
»Lass Gnade walten«, sagte Robert. »Wir waren jung und dumm und aus Kalifornien. Wir kamen uns damals verdammt gebildet vor.«
»Oooh«, krähte Julie. »Daddy hat ›verdammt‹ gesagt.«
»Daddy meinte ›verflixt‹.« Robert sah zu Julie hinüber und setzte eine gekünstelt strenge Miene auf.
»Daddy, werdet ihr jetzt wieder über die alten Zeiten reden?« Julies finstere Miene war echt.
»Oh, ich hoffe doch.« Lily fing Carolines Blick auf und lächelte. »Ich würde so gern hören, wie ihr drei in euren wilden Jugendzeiten wart.«
»Da gibt’s wirklich nicht viel zu hören, Lily. Abgesehen davon, dass Barton dir längst alles erzählt haben muss.« Caroline war müde und kurz davor, betrunken zu sein. Sie hatte keine Lust, die alten Geschichten zu hören.
»Nun ja, ein paar Geschichten hat er mir natürlich erzählt«, räumte Lily ein. »Aber ich habe das Gefühl, dass er
mir die wirklich interessanten verschwiegen hat. Ich will sie alle hören.« Leiernd begann Julie zu rezitieren: »Daddy war ein total guter Surfer, und Mommy war echt, echt hübsch, und alle Jungs mochten sie, und Onkel Barton war Daddy’s’s bester Freund, und sie alle haben einen Haufen dummes Zeug zusammen angestellt. Wenn ihr darüber reden wollt, gehe ich nach oben, glaube ich. Das ist nämlich langweilig.«
»Dann bist du entschuldigt«, sagte Barton. Die Mädchen huschten bereits an ihm vorbei Richtung Treppe.
Lily füllte Bartons Weinglas. »Warte einen Moment«, sagte sie. »Wie kommt es, dass ihr euch die Drei Musketiere genannt habt? Wart ihr nicht zu viert? Da warst du, dann Robert, Caroline und Mitch. Oder?«
»Mitch kam später«, sagte Barton. »Von da ab waren wir die Vier Musketiere. Aber Robert, Caro und ich waren die Gründungsmitglieder.Wir drei haben uns am ersten Tag des ersten Semesters kennen gelernt und …«
Lily unterbrach ihn. »Ich weiß, wie ihr drei euch kennen
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