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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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er sie geohrfeigt. »Woher weißt du das?«
    »Mitch hat es mir erzählt. Er ist mir zufällig über den Weg gelaufen, kurz nach seinem Besuch bei dir. Seine Kanzlei hat
eine Niederlassung in Manhattan. Hin und wieder begegnen wir uns. Die Frage ist aber, Caro, warum hast du Robert nichts davon erzählt?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Du und Robert und ich, wir sind schon sehr lange befreundet. Und du, Caro … du bist ein Teil von mir. Und deshalb geht alles, was euch passiert, auch mich etwas an.«
    Caroline musterte Barton genau und sah ihn eindringlich an. Sie musste wissen, wie groß die Gefahr war, in der sie schwebte; wie viel von der Wahrheit er ahnte. Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort: »Mitch war tatsächlich hier.Aber ich habe ihn weggeschickt. Also gab es keinen Grund, seinen Besuch Robert gegenüber zu erwähnen.«
    »Und das ist alles? Das ist alles, was ich darüber erfahren darf?«
    »Es ist alles, was du wissen musst. Denn selbst wenn ich ein Teil von dir bin, Barton, bin ich doch nur ein Teil, nur Caroline. Ich bin nicht Lily.Von Lily dürftest du zu Recht mehr erwarten. Aber von mir nicht.«
    Caroline war nicht sicher, ob es Irritation oder Verletztheit war, die in seiner Antwort mitschwang: »Komm bald nach unten. Robert und die Mädchen warten darauf, ein Eis mit dir zu essen.«
    Als Barton gegangen war, schloss Caroline die Tür des Zimmers, das sie mit Robert teilte; und sie dachte an ihre letzte Begegnung mit Mitch.
    Es war an einem Tag gegen Ende des Winters gewesen, kurz vor Mittag. Als es klingelte, war Caroline in einem lavendelfarbenen Nachthemd, das sich wie eine Wolke um ihre Knöchel bauschte, zur Tür gegangen. Sie trug ihr Haar zurückgekämmt und mit einem lavendelfarbenen Band zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die Nachthemden und
der Pferdeschwanz mit den farblich passenden Bändern waren zu einer Art Uniform für sie geworden.
    Justin war seit fast einem Monat fort gewesen. Nach seiner Beerdigung hatte Caroline das Haus kein einziges Mal verlassen. Sie war bleich und wirkte abwesend und unkoordiniert. Sie bewegte sich, als triebe sie durch einen Nebel. Als sie sah, dass es Mitch war, der an der Haustür stand, brauchte sie eine ganze Weile, um die Realität dieser Situation zu begreifen.
    »Ich wusste nicht, was ich mitbringen sollte.« Mit diesen Worten reichte Mitch ihr einen großen Strauß Treibhausveilchen, auf denen der Tau glitzerte und die in ihrem Kegel aus glänzend weißem Papier mit Spitzenrändern prachtvoll aussahen.
    Die Blumen fühlten sich kalt und schwer an, wie eine Handvoll Juwelen. Sie starrte auf den Strauß und sagte: »Justin ist fort.«
    »Ich weiß. Deshalb bin ich hergekommen.«
    »Um Justin zu sehen …?« Perplex schaute sie sich im Zimmer um.
    »Caroline, was ist los mit dir? Bist du etwa allein? Wo ist Rob? Wo sind eure Mädchen?«
    »In der Schule, aber sie kommen bald zurück.« Die Veilchen glitten ihr aus der Hand. Sie sah zu, wie sie hinunterfielen. »Im Augenblick bin ich nicht ganz ich selbst. Manchmal nehme ich Tabletten. Aber ich versuche es zu lassen, wenn die Mädchen hier sind.«
    Mitch nahm ihr Kinn und zwang sie mit sanfter Gewalt, ihn anzusehen. »Jemand sollte bei dir sein, um dich zu unterstützen. Guter Gott, Caroline, gibt es jemanden, den ich anrufen kann? Kann ich irgendwas tun?«
    »Es ist nicht deine Schuld, Mitch. Du bist nicht derjenige
…« Wieder starrte sie auf die Veilchen. Als er ihr Gesicht berührt hatte, hatte sie die vertraute Form seiner Hände gespürt; irgendwo, an einem abgelegenen Ort in ihrem Inneren, hatte sich etwas geregt und war gleich darauf wieder verstummt.
    »Warum musste ich von Barton erfahren, dass euer kleiner Sohn gestorben ist? Warum hast du mich nicht informiert? Oder Rob?«
    »Weil Robert dich wegen dem, von dem er glaubt, was ich getan habe, nicht mehr mag. Er wird dich nie mehr mögen.« Ihre Stimme klang emotionslos. »Und auch mich wird er nie mehr mögen. Das weiß er nur noch nicht.« Dann beugte sie sich vor und brach in seinen Armen zusammen; langsam, wie ein Drachen, der in Spiralen ins weiche grüne Gras fällt.
    Mitch hatte sie in ihr Schlafzimmer getragen und war bei ihr geblieben, während sie schlief. Er hatte dort gesessen und Zigaretten geraucht und aus dem Fenster zu der Eiche im Garten geschaut. Caroline war aufgewacht, kurz bevor sie die Mädchen von der Schule zurückerwartete, und hatte gesagt: »Du musst jetzt gehen, Mitch. Du musst mir bitte versprechen, nie wieder

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