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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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die Truhe ausgeräumt, um Platz zu schaffen für
die Dinge, die sie selber angesammelt hatte. Dinge, die ihrem Traum angemessener erschienen.Ausgesuchte, wertvolle Bücher mit Kinderliedern aus England, eine handgearbeitete Holzeisenbahn aus Deutschland mit einer roten Schnur zum Ziehen. Eine kleine gelb-blaue Decke, die auf einer Farm in Pennsylvania hergestellt worden war. Eine tellergroße silberne Mondsichel und eine Gruppe schimmernder Sterne, beides von einem Künstler in SoHo aus einem glänzenden, biegsamen Metall hauchdünn gehämmert. Dies waren die Dinge, die Margaret ihrem Kind schenken wollte, wenn sie irgendwann Mutter würde.
    »Es ist mir ernst, Margaret«, sagte Andy gerade. »Sie wirken ganz bei sich selbst mit diesem Hündchen und dem kleinen Jungen.« Er stellte den Tee ab und öffnete seine Aktentasche. »Es ist eine Freude zu sehen, wie gut sich das alles entwickelt hat.«
    Margaret, der es gelungen war, T. J. aus seinem Schneeanzug zu befreien, hielt den Jungen im Arm. Seine Wange an ihrer fühlte sich so frisch und fest an wie ein Apfel im Winter. »Sag hallo zu Mr. Abbott«, forderte sie T. J. auf. »Er ist der wunderbare Mann, dem wir zu verdanken haben, dass wir zusammen sind.« T. J. versteckte sein Gesicht an der feuchten Stelle am Ansatz von Margarets Hals. Sie küsste ihn und erlaubte ihm, zusammen mit seinem Welpen aus dem Wohnzimmer zu laufen.
    Mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck nahm Margaret in einem Sessel gegenüber von Andy Platz. »Haben Sie die endgültigen Papiere mitgebracht?«
    »Ja, ich habe all Ihre juristischen Unterlagen dabei.« Nach einer Pause fuhr Andy fort: »Und … es gibt noch etwas Besonderes.« Er hielt ein flaches, rechteckiges Päckchen von der Form und Größe eines Wandkalenders. Scheinbar war
es hastig eingewickelt worden; an den Ecken war das Papier ungleichmäßig gefaltet, und die Klebestreifen, die es geschlossen hielten, waren schief und chaotisch geklebt. Andy reichte ihr das Päckchen und erklärte: »Es ist mit der Post gekommen, einige Tage, nachdem man T. J. in mein Büro gebracht hatte.«
    Margaret wirkte auf der Stelle besorgt. »Warum haben Sie mir nicht längst davon erzählt?«
    »Ich wollte Ihnen nichts vorenthalten. Meine Sekretärin war zu der Zeit in Mutterschutz. Das Mädchen, das sie vertrat, ließ das Päckchen in einem Poststapel auf ihrem Schreibtisch. Erst vor ein paar Tagen ist die Schachtel, in der es geliefert wurde, geöffnet worden.«
    »Wer hat es geschickt?«
    Andy zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Es gab keine Absenderangabe.«
    Margaret atmete langsam und nervös ein. Bevor sie etwas sagen konnte, streckte Andy seine Hand aus und erklärte: »Sie müssen sich überhaupt keine Sorgen machen. Es geht hier um eine legale, besiegelte, private Adoption. Niemand, und ich meine niemand, nicht einmal die leiblichen Eltern wissen - oder werden jemals in Erfahrung bringen können -, wer Sie sind oder wo Sie leben. Sie sind die Mutter dieses kleinen Jungen. Ganz so, als hätten Sie ihn selbst geboren.«
    Margaret betrachtete das Päckchen auf ihrem Schoß. »Woher wollen Sie wissen, dass es für mich bestimmt ist?«
    »Als ich die Schachtel öffnete, war nur dies Päckchen darin und ein Blatt Papier mit dem Namen Justin Fisher. Er ist jetzt Ihr Sohn. Also gehört das Päckchen Ihnen.«
    Margaret wollte das Päckchen öffnen, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Der Gedanke, mit dem konfrontiert zu
werden, was sich unter der unordentlichen Verpackung verbarg, löste plötzlich zwiespältige Gefühle in ihr aus.
    »Keine Sorge«, beschwichtige Andy. »Sie müssen dieses Ding nicht öffnen. Ich kann es auch einfach für Sie entsorgen.«
    »Nein.Warten Sie. Lassen Sie mich darüber nachdenken.« Margaret legte das Päckchen auf den Tisch neben ihrem Sessel. Die Unsicherheit, was es enthalten mochte, löste Beklommenheit in ihr aus.Trotzdem fühlte sie sich aus irgendeinem Grund nicht wohl bei dem Gedanken, es unbesehen fortzugeben.
    »Es wird noch eine Zeitlang schwierige Momente wie diesen geben, Margaret. Eine Familie auf diese Weise zusammenzufügen ist kompliziert«, erklärte Andy. »Gehen Sie die Dinge ganz ruhig an, dann kommt alles in Ordnung.«
    »Sie haben ein Wunder für mich vollbracht, Andy. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.«
    »Ein Wunder möchte ich mir lieber nicht zurechnen lassen. In diesem Fall war es purer Zufall.«
    Im nächsten Augenblick setzte Margaret sich kerzengerade auf, so als wolle

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