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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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herzukommen. Denn wenn du das tust, wird Robert den Mädchen und mir dieses Haus wegnehmen. Wir werden allein sein. Und ich weiß nicht, wie wir dann überleben sollten.«
    Mitch hatte das Versprechen gehalten. Er war nie wieder zu ihr zurückgekommen. Caroline hatte in dem Haus in der Lima Street Wurzeln geschlagen. Und das Leben war weitergegangen.
     
    Sie nahm die Schale mit Eiscreme, die Barton gebracht hatte, und ging nach unten - weil ihre Töchter dort waren und auf sie warteten.

    Aus dem Dämmerlicht war inzwischen Dunkelheit geworden, und die Luft dieser Sommernacht war schließlich doch noch abgekühlt. Die Fenster waren weit aufgerissen, und auch die Türen standen offen. In jedem Zimmer waren Lampen angezündet worden. Das Haus war ein Ort der Weite und Freude. Carolines Ausbruch beim Essen war einem Übermaß an Wein und mangelndem Schlaf zugeschrieben und beiseitegeschoben worden.
    Alle hatten sich im Wohnzimmer versammelt. Julie und Lissa hielten Kerzenständer, Robert eine zusammengerollte Zeitung. Der Motown-Song »My Girl« lief auf dem Plattenspieler. Robert und die Mädchen sangen mit, und dabei benutzten sie die Kerzenständer und die Zeitung als »Mikrofone«. Zu dritt brachten sie Caroline ein Ständchen.
    Caroline erinnerte sich an frühere Sommernächte, in denen sie jenen Hunger erlebt hatte, den ihre Kinder niemals kennen lernen sollten. Ein Leben, in dem sie über die Bürgersteige von fremden Wohnvierteln gegeistert war, in denen die Häuser aussahen wie das Haus in der Lima Street am heutigen Abend - groß, festlich und voller Licht. Caroline hatte sich unter den hellen, offenen Fenstern jener Häuser versteckt und der Musik gelauscht, die nach draußen geschallt war.
    Und in diesen Melodien hatte sie das Versprechen von Sicherheit und den Klang der Gewissheit herausgehört. Sie hoffte, dass in diesem Moment jedes ihrer Kinder genau das hörte - die Musik des Zuhauseseins.

T. J.
    Essex, Connecticut, September 1977
    I st das mein Baby?« Margaret war kaum in der Lage gewesen, zu sprechen. Er war das schönste Kind, das sie je gesehen hatte. Als man ihr den Jungen in den Arm gelegt hatte, hatte sie ihn ganz vorsichtig gehalten, und das Gefühl war herrlich gewesen. Sie hatte sehr lange auf ihn gewartet. Erst am Tag vor ihrem fünfundvierzigsten Geburtstag war er endlich angekommen.
    Als sie ihr Kind nach Hause brachte, fiel Schnee, so frisch und weiß wie frisch gebügelte Spitze. Es war Februar, und sie dachte, dass sie die Weihnachtsdekoration vom Dachboden hätte holen und zur Feier seiner Ankunft wieder aufhängen sollen. Ihr Sohn war ein Wunder; also sollte er eigentlich in ein Haus kommen, das der Jahreszeit der Wunder angemessen dekoriert war.
    Als sie ihn, in eine Decke gewickelt, zu ihrer Haustür trug, fragte sie sich, wie sie wohl auf zufällige Passanten auf der Straße wirkte.Was mochten sie über diese Frau in den mittleren Jahren denken, mit ihrem widerspenstigen roten Haar, den hängenden Schultern und dem hinkenden Gang; diese Frau, die auf ihr bescheidenes Neuengland-Schindelhaus zueilte, als liefe sie geradewegs in den Himmel? Würden sie bemerken, dass sie nicht diejenige war, die sie zu sein schien; dass sie verwandelt war; dass dieses Haus jetzt ein Zuhause
war, ein Ort, an dem eine Mutter geboren worden war und ein Sohn aufwachsen würde?
    Noch ehe Margaret die Tür erreichte, wurde sie von Kati mit einem Schwung geöffnet. Große Sträuße von Heliumballons waren an die Beine des dunklen Holztischs gleich hinter der Tür gebunden, und Kati sang - laut und schief. »Happy Baby, to you! Happy Baby to you! Happy Baby, liebe Maggie. Happy Baby to you!«
    Kati war neunzehn - bewundernswert hübsch, freigeistig und spontan. Sie war die Tochter einer alten Freundin. Margaret hatte sie vor einem Jahr als vorübergehende Assistentin eingestellt, die Botengänge erledigen und Notizen für Vorlesungen tippen sollte, bis sie jemanden (jemanden, der auf Margaret wohl einen etwas ernsthafteren und akademischeren Eindruck machen sollte) gefunden hätte. Kati hatte sich allerdings als gewissenhafte, enthusiastische und absolut kompetente Mitarbeiterin erwiesen. Schon nach wenigen Wochen hatten sie sich auf eine dauerhafte Beschäftigung geeinigt.
    »Ich hab’ mich bemüht, leise zu singen«, erklärte Kati. »Ich hab’ ihn doch nicht aufgeweckt, oder?«
    »Nein«, erwiderte Margaret. »Du hast sehr leise gesungen. Er schläft immer noch fest.«
    Kati zog das Ende der Decke

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