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Nur ein Augenblick des Gluecks Roman

Titel: Nur ein Augenblick des Gluecks Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Dixon
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es an … Du weißt schon, wie jedes Mal, wenn er Angst hat … dieses gruselige Lied, immer und immer wieder. Ich hab’ ihn angefleht, mich anzusehen und hier bei mir zu bleiben und sich nicht in diesen unheimlichen Zustand zu flüchten.« Katis Augen füllten sich mit Tränen. »Aber ich konnte ihm nicht helfen.Warum schaffen wir es nicht, ihn von diesen Rückzügen abzuhalten, Maggie?«
    Margaret ließ einen Arm um T. J. geschlungen und streckte den anderen nach Kati aus. »Oh, Katilein, wir schaffen es doch jeden Tag.Wir schaffen es die ganze Zeit schon«, flüsterte sie. »Weißt du noch, wie es anfangs ständig passiert ist?
Inzwischen ist es so viel besser geworden. Es ist schon seit Monaten nicht mehr vorgekommen.«
    T. J.s Atem wurde langsamer und sein Körper ein Stück nachgiebiger. Margaret hob ihn auf ihren Schoß und legte seinen Kopf in den Bogen zwischen ihrer Schulter und dem Hals. »Wir werden diesem kleinen Jungen ganz viel Sicherheit geben«, sagte Margaret. »Und wir werden ihn so sehr lieben.«
    Kati strich T. J.s Haare glatt und ließ sie durch ihre Finger gleiten. Dabei führte sie Margarets Gedanken zu Ende: »… so sehr, dass er eines Tages nicht mehr weglaufen und sich an einem Ort verstecken muss, den es nicht gibt. An einem Ort, wo ihn niemand will.«
    Margaret trug T. J. zur Tür. Es war Zeit, nach unten zu gehen, Glückwünsche auszusprechen und Kerzen anzuzünden. Und auf einem Klavier Größe Fünf zu spielen.
    Am Ende war die Geburtstagsfeier doch noch ein großer Erfolg geworden.T. J. hatte sich nach und nach geöffnet, wie eine Blume in der Morgensonne. Als er schließlich seinen Flügel entdeckt hatte, war er überglücklich gewesen. Er lief darauf zu und rief: »Schau, Mommy! Schau! Es hat genau meine Größe!«
    Er setzte sich auf den Boden, streckte die Beine beiderseits des Instruments aus, tanzte mit den Fingern über die Tasten und füllte das Haus mit wirbelnder, unzusammenhängender Musik. Margaret legte ihren Arm um Katis Hüfte und fragte: »Na, was meinst du, Katilein? Haben wir einen angehenden Beethoven vor uns?«
    »Ich weiß nicht … Für meinen Geschmack sieht er mehr nach diesem kleinen Kerl von den ›Peanuts‹ aus. Charlie Browns Kumpel Schroeder.«
    Margarets spontanes Lachen weckte T. J.s Aufmerksamkeit.
Neugierig blickte er von seiner Tastatur auf. »Warum lachst du so laut?«
    »Weil ich sehr, sehr glücklich bin«, antwortete Margaret. T. J. wich ihrem Blick nicht aus. Seine Augen strahlten vor Glück. »Ich auch, Mommy. Ich bin auch sehr, sehr glücklich.«
    Später, nachdem Margaret T. J. ins Bett gebracht hatte, blieb sie eine Weile im Türrahmen stehen. Sie spürte einen Kloß im Hals, als sie den am Fußende des Betts zusammengerollten kleinen Hund sah, der ihren Sohn bewachte. Und die Mondsichel mit den Sternen, die an Satinbändern über dem Bett hingen und glitzerten.
    Als Margaret nach unten kam, sammelte Kati gerade das Krepppapier und die Ballons auf. In entschuldigendem Tonfall erklärte Kati: »Maggie, ich möchte nicht, dass du denkst, ich hätte vergessen, T. J. ein Geschenk mitzubringen. Ich dachte bloß, dass mein Geschenk nach diesem unglaublich coolen Klavier ein ziemlicher Absturz gewesen wäre. Deshalb hab’ ich es in der Küche gelassen. Könntest du es ihm vielleicht morgen für mich geben? Zusammen mit den Rollschuhen?«
    »Oh, nein. Die Rollschuhe! Ich habe sie in der Uni vergessen. Sie sind noch in meinem Büro.« Margaret hatte sich schon in Bewegung gesetzt, um ihre Handtasche und ihren Regenmantel vom Stuhl neben der Tür zu holen. »Kannst du noch ein bisschen bleiben, Kati? Nur bis ich zurückkomme?«
    »Maggie, das halte ich für keine gute Idee.« Kati folgte ihr zur Tür. »Hör nur, wie es regnet. Es schüttet wirklich wie aus Kübeln.«
    »Ich will ja nur nach Middletown und zurück.« Margaret wühlte in ihrer Tasche nach den Schlüsseln. »Ich fahre im
Schneckentempo, Ehrenwort! Aber ich muss die Rollschuhe holen. Ich habe ihm versprochen, dass wir morgen Pfannkuchen essen und dann zur Rollschuhbahn fahren, damit er seine allerersten Versuche unternehmen kann. Mit seinen nagelneuen Geburtstags-Rollschuhen.«
    Kati sah, dass die Autoschlüssel aus einem Seitenfach von Margarets Handtasche baumelten, nahm sie und behielt sie in der Hand. »Dann verschiebst du es eben auf einen anderen Tag.Warum muss es unbedingt morgen sein?«
    »Weißt du nicht, dass man ein Versprechen, das man einem kleinen Jungen an seinem

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