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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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hatte. »Haben Sie nicht gesagt, Sie wären Arzt? Dann können Sie doch sehen, dass es mir gutgeht.«
    »Also, ja, bin ich, aber ich bin nicht auf diese Art von Verletzungen spezialisiert, noch nicht. Du solltest wirklich zur Notaufnahme gehen und dich röntgen lassen.« Er sprach ganz schön entschieden, aber ich dachte nicht daran, noch einen einzigen Tag im Krankenhaus zuzubringen.
    »Ich wohne gleich dort drüben.« Ich zeigte so ungefähr in die Richtung, in der unser Haus lag. »Und meine Familie ist zu Hause. Falls es später ein Problem gibt, können die mich doch ins Krankenhaus bringen, ehrlich.« Während ich sprach, suchte ich in meiner Tasche nach einem Papiertuch, um das Blut zu stillen, das immer noch von meiner Lippe tropfte. Ich hatte mir draufgebissen, als ich auf den Kies fiel.
    »Also ich weiß nicht so recht«, meinte er etwas unsicher.
    »Im Ernst, ich bin in Ordnung. Ich bin ziemlich robust.«
    »Also, dann bleib wenigstens noch ein bisschen sitzen, und dann sehen wir weiter.«
    Ich seufzte vor Erleichterung, entspannte mich und zog Beesley näher an mich heran. Der kleine Hund sprang aufgeregt herum und wollte mit den lustigen Spielen weitermachen. Ich streichelte ihn geistesabwesend, rieb seine Ohren und versuchte, ihn daran zu hindern, hochzuspringen und mir wieder durchs Gesicht zu schlecken. Der Doktor musterte mich weiter besorgt, und ich musste ihnen zeigen, dass es mir wirklich gutging und dass sie nicht den Krankenwagen rufen mussten. Also stand ich vorsichtig auf. Ich achtete darauf, mich mit dem gesunden Arm hochzustemmen, und biss mir auf die Lippe, um nicht vor Schmerz zu keuchen. Sobald ich wieder aufrecht stand, lächelte ich sie alle an.
    »Echt, ich bin okay, ehrlich. Bitte machen Sie doch mit Ihrem Spiel weiter. Es besteht keine Notwendigkeit, Ihren Nachmittag weiter zu stören.«
    Sie warfen sich zweifelnde Blicke zu, und der Erste zuckte mit den Schultern. »Na, jetzt scheint es dir ja wieder gutzugehen. Aber bitte, sobald du dich ein bisschen benommen fühlst, ruf jemanden an und geh ins Krankenhaus. Okay?«
    »Mach ich, und danke für Ihre große Hilfe, aber ich fühle mich jetzt schon viel besser«, log ich mit einem kleinen Lächeln.
    Endlich schaffte ich es wegzugehen. Beesleys Leine hielt ich fest umklammert. Ich ging ganz vorsichtig und ließ ihn nicht mehr vorneweg laufen. Er schien zu wissen, dass ich jetzt keinen Unfug mehr aushalten würde, und lief ganz ruhig neben mir her. Ich verließ den Golfplatz, ging zu dem kleinen Park, wo die Männer mich nicht mehr sehen konnten, und ließ mich auf die erstbeste Bank sinken. Meine Wange brannte wie Feuer, und es war schwierig, meinen Oberarm zu bewegen, aber all das war nichts im Vergleich zu dem Hämmern in meinem Kopf. Jetzt musste ich möglichst schnell nach Hause und ein paar Schmerztabletten schlucken. Aber zuallererst musste ich Callum rufen. Ich sehnte mich nach seiner wohltuenden Berührung und brauchte die Gewissheit, dass er in der Nähe war und mich vor allen weiteren Angriffen warnen würde. »Callum, kannst du mich hören? Ich bin im Park, da wo auch der Spielplatz ist.«
    Ich saß da, versuchte, wieder zu Atem zu kommen, und wartete. Die Augen zu schließen, traute ich mich nicht. Ich hatte keine Ahnung, wohin Catherine gegangen war, und deshalb konnte ich auch nicht sicher sein, dass sie nicht für einen zweiten Anlauf zurückkommen würde. Ich wusste nur, dass sie es gewesen war, und mir wurde klar, dass ich direkt nach Hause hätte gehen sollen, wo ich in Sicherheit wäre. Doch ich tröstete mich mit der Gewissheit, dass Callum mich warnen würde, sollte sie sich wieder nähern.
    »Das nächste Mal passt du aber besser auf, du blöder Hund«, schimpfte ich Beesley und rüttelte ihn sanft an seinen weichen Ohren. Callum ließ sich mehr Zeit als sonst. Aber vielleicht lag das auch an Olivia. Ich wollte den kleinen Spiegel aus meiner Gesäßtasche holen, musste aber sofort abbrechen. »Au! Tut das weh!«, stieß ich laut aus, holte meinen rechten Arm behutsam zurück und legte ihn in meinen Schoß. Dann schaffte ich es, mit dem linken Arm den Spiegel ganz vorsichtig herauszuholen, und stellte ihn mir aufs Knie. Hinter mir war nichts von Olivia oder Callum zu sehen.
    »Das ist aber schon ein bisschen seltsam, was, Beesley?« Er schaute bei seinem Namen hoffnungsvoll auf, merkte aber dann, dass ich keineswegs weitergehen wollte, und ließ die feuchte Nase wieder auf seine Pfoten sinken. Es hatte noch nie so

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