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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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glücklich aus.«
    »Und du siehst so aus, als ob du das falsch fändest.« Silke betrachtete Yvonne mit einem unsicheren Blick. Aber sie konnte das Lächeln nicht zurückhalten. »Ich könnte die ganze Welt umarmen.«
    »Und das alles wegen Marina?«, fragte Yvonne.
    Silke verzog entschuldigend das Gesicht. »Sie ist genau das, was ich mir immer gewünscht habe.«
    »Auf jeden Fall tut sie dir gut – im Moment«, stellte Yvonne fest. »Ich kann mich nicht erinnern, dich je so glücklich gesehen zu haben.« Sie atmete tief durch. »Hoffentlich bleibt das so.«
    Silke lächelte besänftigend und strich Yvonne über den Arm. »Du hast immer noch Angst, dass sie mir etwas tun könnte, aber glaub mir – sie ist wirklich nicht so. Gestern Abend . . .«, sie schluckte, »gestern Abend war Gaby da.«
    »Was?« Yvonne riss die Augen auf.
    »Es ist nichts passiert.« Silke hob die Hand. »Marina hat mich beschützt. Sie ist stärker als Gaby. Sie stemmt Gewichte«, fügte sie fast ein wenig stolz hinzu.
    »Oh Gott!« Yvonne hätte wohl am liebsten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, aber sie unterließ es. »Auch das noch!«
    »Sie ist einfach nur stark«, sagte Silke, »aber nicht böse. Nicht wie Gaby.« Sie schmunzelte. »Marina hat mich sogar die Treppe hinaufgetragen, als ich zusammengebrochen war.«
    »Dann muss sie aber viele Gewichte stemmen«, vermutete Yvonne.
    »Wahrscheinlich«, sagte Silke. »Ich kenne mich da nicht so aus.« Wieder überzog ein verträumtes Lächeln ihr Gesicht. »Ich könnte immer nur tanzen. Wenn ich an sie denke, zieht sich in mir alles zusammen, als ob da etwas fehlen würde, ein Teil von mir.«
    »Wie lange kennt ihr euch jetzt?«, fragte Yvonne stirnrunzelnd.
    »Ich weiß.« Silke blickte zu Boden. »Ich weiß, ich bin verrückt. Aber es ist so schön mit ihr. Alles.«
    »Ich gönne es dir ja«, sagte Yvonne. »Ich möchte nur nicht, dass du eines schönen, nicht zu fernen Tages plötzlich aus den Wolken stürzt und dir furchtbar weh tust. Im Moment bist du noch verliebt –«
    Silke strahlte sie an. »Wenn Verliebtsein dieses Gefühl ist, dann will ich es nie wieder verlieren. Ich komme mir vor, als würde ich auf Watte laufen, alles erscheint so hell und klar.«
    »Ja, du bist verliebt«, stellte Yvonne seufzend fest. »Ohne jeden Zweifel.«
    »Ich möchte, dass du sie kennenlernst«, sagte Silke. »Dann wirst du sehen, dass du dich getäuscht hast.«
    »Willst du das wirklich?«, fragte Yvonne. »Ich bin nicht in sie verliebt. Ich sehe sie so, wie sie ist.«
    »Du hättest erleben sollen, wie sie mit Gaby umgesprungen ist«, erklärte Silke verträumt.
    »Hat sie sie verprügelt?« Yvonne rollte die Augen. »Nicht dass ich es ihr nicht gönnen würde.«
    »Nein.« Silke schüttelte heftig den Kopf. »Das musste sie gar nicht. Gaby hat den Schwanz eingezogen, nur weil Marina ihr gesagt hat, dass sie es nicht gut findet, wenn man Frauen schlägt.«
    »Das ist eine beruhigende Aussage«, gab Yvonne zu. »Wenn sie denn stimmt und sie sich selbst auch daran hält.« Sie musterte Silke forschend. »Und die anderen Frauen? Die Geschichte mit dem Sex? Im Moment sagst du sicher nicht nein, aber was ist, wenn du es wieder einmal tust? Wenn sie Lust hat und du nicht? Geht sie dann wieder zu einer anderen?«
    Silke blickte erneut zu Boden. Sie wusste, dass sie diese Frage verdrängt hatte. Sie wollte nicht darüber nachdenken.
    »Hast du mit ihr darüber gesprochen?«
    Silke sah Yvonne nur an.
    »Okay.« Yvonne seufzte. »Ihr sprecht nicht viel.«
    »Doch.« Silke widersprach. »Eigentlich schon. Na ja . . . wenn wir Zeit haben«, schränkte sie ein.
    »Was vermutlich nicht oft ist.« Yvonne schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass ich mir im Moment den Mund fusselig reden könnte, und du würdest immer noch von ihr schwärmen. Aber ich bitte dich, lass dich nicht wieder in etwas hineinziehen, bei dem du die Kontrolle verlierst.«
    Die habe ich schon verloren, dachte Silke. Bei jedem Kuss, bei jeder Berührung löse ich mich auf. Da gibt es keine Kontrolle mehr. »Ich werde versuchen, daran zu denken«, sagte sie.
    »Das erinnert mich daran, dass du zu mir gesagt hast, wenn du bei ihr bist, kannst du überhaupt nicht mehr denken.« Yvonne seufzte erneut. »Mensch, Süße, ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Du hörst ja doch nicht auf mich.«
    Silke umarmte Yvonne und drückte sie an sich. »Was fühlst du, wenn du bei Klaus bist?«, fragte sie leise. »Würdest du auf

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