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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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sein können.«
    Marina stand auf und schloss ihre Hose. »In Holland wird es noch viel schöner. Ich mache uns jetzt einen Kaffee, und dann fahren wir weiter.«
    »Nicht so schnell«, widersprach Silke. »Ich will erst noch duschen. So kann ich mich doch nicht wieder ans Steuer setzen.«
    Marina beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie zärtlich. »Du hast recht. Zusammen duschen können wir hier aber nicht, nur eine nach der anderen.«
    »Zum Glück«, sagte Silke.

27.
    » I st es nicht wunderbar?« Marina seufzte, während sie Silke im Arm hielt. Sie standen am Strand und schauten aufs Meer. »Ein Sonnenuntergang an der See?«
    »Hmhm.« Silke kuschelte sich an sie. »Grandios.« Sie schlug kurz die Augen zu Marina auf. »Und das Grandioseste ist, dass wir direkt am Strand schlafen können, mit dem Meer vor der Tür.«
    »Nicht ganz«, lachte Marina, »aber fast.«
    »Ach, die zwei Minuten vom Campingplatz hierher.« Silke wollte sich ihr Paradies nicht vermiesen lassen. »Das Rauschen des Meeres hören wir überall. Zeeland ist einfach berauschend.«
    »Oder die Frau, mit der man es erlebt«, flüsterte Marina ihr leise ins Ohr.
    Es wurde immer dunkler, während die Sonne im Meer versank. Möwen schwebten träge am Horizont. Vereinzelte Schiffe tuckerten recht nah an der Küste entlang. Eine beschauliche Welt umfing die beiden Gestalten am Strand.
    Als die Sonne endlich mit einem letzten rötlichen Schimmer sanft untergegangen war, reckte Silke sich. »Ich will nicht hoffen, dass du erwartest, dass ich in deinem Wohnmobil etwas für uns koche«, bemerkte sie plötzlich misstrauisch.
    Marina lachte leicht. »Ich erwarte überhaupt nicht, dass du für mich kochst, wo auch immer. Wir können ins Dorf gehen. Da gibt es bestimmt was zu essen. Ich kriege auch langsam Hunger.«
    Hand in Hand liefen sie Richtung Dorf. Es war merkwürdig, aber es hatte sich ganz von selbst ergeben, dass ihre Hände sich beim Gehen trafen. Silke merkte, wie Marina ihre langen Schritte Silkes kürzeren anglich, wie sie ihr immer wieder Blicke zuwarf, und auch Silke konnte nicht aufhören, sich zu wundern, wie selbstverständlich ihr das alles schien. Als ob sie immer schon mit Marina zusammengewesen wäre.
    In einer Pizzeria setzten sie sich direkt ans Fenster. Um draußen zu sitzen, war es doch schon etwas kühl. Nachdem sie bestellt hatten, beobachteten sie das Treiben in dem Gässchen, das vor dem Fenster lag.
    Marina streckte lachend die Hand aus und wies auf das Haus gegenüber. »Damit man nicht vergisst, dass man in Holland ist.«
    Silke folgte mit dem Blick Marinas Hand und sah, was sie meinte. »Gehört sich ja auch so«, sagte sie. »In Holland fährt man Rad.«
    »Sollen wir uns morgen eins leihen?«, fragte Marina.
    Silke riss die Augen auf. »Bist du wahnsinnig? Willst du dein Vergnügen oder nicht? Nachdem ich Rad gefahren bin, kannst du das vergessen.«
    Marina machte eine Geste in der Luft. »Schon gestrichen«, sagte sie. »Das sind schlagende Argumente.«
    Silke betrachtete noch einmal die aufgestellten Räder vor dem Fahrradverleih. »Diese Hollandräder sind ja wirklich bequem, aber ich bin schon ewig nicht mehr Rad gefahren. Das sollten wir mal machen, wenn wir länger hier sind.«
    Marina musterte sie mit einem merkwürdigen Blick. »Schau, da kommt unsere Pizza«, sagte sie dann unvermittelt, als der Kellner mit zwei großen Tellern auf sie zukam.
    Sie aßen, schlenderten noch eine Weile durch das kleine Städtchen und dann endlich am Strand entlang zum Wohnmobil zurück.
    Kaum hatten sie das Wohnmobil betreten, als Marina Silke an sich heranzog und sie verlangend küsste. Ihre Erregung stieg. Engumschlungen taumelten sie aufs Bett zu und fielen auf die Matratze.
    »Au!«, sagte Marina.
    »Was musst du auch so stürmisch sein?« Silke lächelte. »Wo tut es weh?« Sie streichelte behutsam über Marinas Arm.
    »Nirgendwo.« Marina musterte Silkes Gesicht, suchte ihre Augen, versank darin. »Ich habe manchmal das Gefühl, ich könnte durch deine Augen bis auf den Grund deiner Seele schauen«, bemerkte sie fasziniert.
    »Wenn du das könntest, wüsstest du, dass ich mich jetzt nicht darüber unterhalten will«, wehrte Silke ab. Wie nah ihr Marina auch immer gekommen war, auf einmal hatte sie wieder das alte Bedürfnis, diese Nähe nicht zuzulassen.
    »Ich will mich jetzt auch nicht unterhalten«, raunte Marina und begann erneut, Silke zu küssen. Mit einer Hand knöpfte sie Silkes Bluse auf. Ihre Lippen folgten ihrer

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