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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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Augen. „Nun denn. Ich habe ihr einen Ausweg geboten, wenn auch lediglich, um Ihre Gefühle zu schonen, Sir. Ich weiß nicht, was für Lügen sie Ihnen erzählt hat, aber sie ist ebenso wenig geeignet, die Gattin eines Mannes von Rang zu werden, wie eine läufige Hündin. Um genau zu sein, sie ist ein Bastard. Ihre Mutter war meine Mätresse. Es tut mir leid, dass Sie es von mir erfahren müssen …“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich nichts davon weiß?“
    „Weil …“ Alcaston verstummte, der Mund stand ihm offen. „Sie wissen es? Aber Ihr Brief …“
    „Ich hielt es für besser, diskret zu sein.“ Braybrooks Stimme klang eisig. „Nicht so sehr mir, sondern Ihnen zuliebe, wie ich hinzufügen möchte. Ich nahm an, Ihr Sekretär würde das Schreiben lesen, daher bezog ich mich auf Miss Daventry als die Schwester Ihres Patensohnes. Selbstverständlich weiß ich über Christys Herkunft Bescheid.“
    „Woher …? Wie kann das angehen?“, stieß Alcaston hervor. „Kein Mensch wusste davon! Ihre Mutter galt als Witwe!“
    Zorn über die Lügen, die zu leben Alcaston sie so lange gezwungen hatte, schoss in Christy hoch. „Ich habe es ihm gesagt.“
    Der Druck von Braybrooks Hand, die ihre noch immer umschloss, verstärkte sich. „Überlass das mir, Liebling“, murmelte er, und bei dem Kosewort schlug Christys Herz höher.
    „Wie Sie sehen, Alcaston, war Miss Daventry mir gegenüber aufrichtiger, als Sie es ihrer Mutter gegenüber waren.“
    Alcaston traten schier die Augen vor den Kopf, eine Ader an seiner Schläfe pochte. Die hektischen Flecken auf seinem Gesicht waren dunkler geworden. „Sie wollen sie heiraten und Ihre Blutlinie besudeln?“
    „Ich gebe zu, der Gedanke, dass Ihre Blutlinie beteiligt ist, erfüllt mich nicht gerade mit Freude. Aber da Ihre Tochter sehr wenig von Ihnen hat, gehe ich das Wagnis ein. War das der einzige Anlass Ihres Besuchs?“ Braybrooks Worte waren wie Peitschenhiebe.
    „Zum Teufel mit Ihren Unverschämtheiten!“, schäumte Alcaston. „Ich mache mir die Mühe, Sie zu warnen, und Sie vergelten es mir mit Beleidigungen? Sie ist nicht meine Tochter, und Sie werden keinen Penny von mir sehen!“
    „Ich bin erleichtert, das zu hören“, entgegnete Braybrook ungerührt. „Wenn Sie uns nun die Unannehmlichkeit Ihrer weiteren Anwesenheit ersparen könnten?“
    Christy starrte Braybrook mit vor Schreck geweiteten Augen an. Er hatte einen Duke brüskiert! Jemanden aus seinen eigenen gesellschaftlichen Kreisen! Unter dem Stoff des eleganten Gehrocks fühlten sich seine Armmuskeln hart wie Granit an. Sein Gesicht sah aus wie aus Stein gemeißelt. Ihr Herz begann zu rasen.
    „Sie arroganter Trottel!“, knirschte Alcaston. „Gehen Sie meinetwegen zum Teufel mit Ihrer Unbelehrbarkeit!“
    Er stolzierte aus dem Salon und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    Mit einem letzten Rest von Selbstbeherrschung hielt Julian sich davon ab, Alcaston aus dem Haus zu treiben und ihn die Eingangstreppe hinunterzuwerfen. Stattdessen wandte er sich Christy zu.
    Sie wirkte kühl, unbewegt, nicht als habe ihr Vater sie soeben verleugnet und bloßgestellt, und das, ohne sie auch nur ein einziges Mal mit Namen anzureden. Eher, als habe sich nicht das Geringste für sie verändert. Was vielleicht sogar stimmte, aber er konnte spüren, wie sich ihre Fingernägel in seinen Arm gruben. Vor Wut? Weil sie verletzt war? Als könne sie seine Gedanken lesen, entspannte sie ihren Griff.
    „Danke, Mylord.“
    „Gern geschehen. Komm, setz dich, Christy.“ Er führte sie zu einem Sessel und schenkte ihr einen Brandy ein. „Trink das. Du kannst eine Stärkung gebrauchen.“
    Skeptisch roch sie an dem Glas. „Ich glaube nicht.“
    „Doch, zum Teuf…“ Julian brach ab.
    „Sprachlos, Mylord?“
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und grinste schief. „Nachdem ich gerade deinen Va…“ Ein warnender Ausdruck in ihren Augen ließ ihn innehalten. „Nachdem ich gerade Alcaston gemaßregelt habe, weil er in deiner Anwesenheit fluchte, wäre es mehr als inakzeptabel, wenn ich es selber täte.“
    Ihre Augen hinter den Brillengläsern begannen eigentümlich zu schimmern. Julian schluckte und ergriff die Karaffe vom Beistelltisch, um sich selbst einen Brandy einzugießen.
    „Ich betrachte ihn nicht als meinen Vater“, sagte sie leise.
    „Mit jedem Recht der Welt“, erwiderte Julian. Er holte tief Luft. „Christy, du hast nie etwas über deine Mutter erzählt. Ich will dir nicht zu nahetreten

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