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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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Holbrook?“
    „Ja, sehr. Ich habe selten schönere Pferde gesehen als die Grauschimmel von Mr. Bellingham.“
    „Da haben Sie Freddies Füchse noch nicht zu Gesicht bekommen“, sagte George in seiner ehrlichen Art. „Miss Holbrook ist eine passionierte Reiterin, Freddie. Sie versteht eine Menge von Pferden. Du musst sie einmal in deinem Phaeton mitnehmen. Das würde ihr bestimmt gefallen.“
    „Oh, ja, gern“, versicherte Caroline ohne nachzudenken. „Nicolas hat mich manchmal seinen Phaeton fahren lassen. Und einmal haben wir einen Freund im Wagenrennen besiegt … auch wenn ich das vielleicht nicht erzählen darf …“
    „Wären Anstandsdamen zugegen, hätten Sie gerade Ihr eigenes Todesurteil verkündet“, bemerkte Freddie belustigt. Ihre unschuldige Art sich anzuvertrauen verzauberte ihn unwillkürlich. „Aber fürchten Sie sich nicht, Miss Holbrook. Weder George noch ich werden Sie verraten.“
    „Danke“, erwiderte Caroline, der die Schamesröte ins Gesicht stieg. Schon zum zweiten Mal hatte er etwas in dieser Art geäußert. Mochte er sie nicht? „Ich denke, mein loses Mundwerk wird mich noch in arge Schwierigkeiten bringen. Ich sollte mich besser zurückzunehmen. Aber manchmal geht es mit mir durch.“
    „Nein, nein“, widersprach Bellingham, während Freddie schwieg. Sein Schweigen empfand sie als Ausdruck von Missbilligung. Hatte er einen Grund, sie zu verurteilen? Sie hatte nichts Empörendes getan, und seine Reaktion verletzte ihren Stolz. Sie warf ihm einen trotzigen Blick zu.
    „Ich werde euch nicht länger belästigen. Bestimmt wünschst du mich schon zum Teufel, George“, bemerkte Freddie schließlich.
    „Gar nicht.“ George lächelte. „In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt. Wir sehen uns später …“ Carolines Aufschrei unterbrach ihn. Sie sprang von der Kutsche und rannte über das Gras, wobei sie ihren Rocksaum anhob, um nicht zu stolpern. „Was macht sie denn?“
    Sir Freddie hatte mitbekommen, was Caroline veranlasst hatte, einen so halsbrecherischen Sprung zu riskieren und loszulaufen. Ein junger Kerl quälte einen Hundewelpen, sodass die arme Kreatur vor Schmerz aufjaulte. Ohne weiter auf George zu achten, eilte Freddie ihr nach und sah, wie sie sich dem Burschen wutschnaubend näherte.
    „Wie kannst du nur?“, schrie sie, während das Tier sich bereits vor dem nächsten Schlag duckte. „Hör sofort damit auf, oder ich werde dir Manieren beibringen!“
    „Ach nee, was woll’ n Sie denn machen?“, fragte der zerlumpte Kerl und grinste anzüglich. „Sie halten mich nicht auf. Mein Herr hat mir befohlen, das Viech loszuwerden. Er bringt mich um, wenn ich dieses Flohbündel wieder mitbringe.“
    „Dann geh’ ohne ihn zurück“, erwiderte Caroline. „Wenn du ihn noch einmal anrührst, bekommst du meine Hand zu spüren!“
    „Echt? Wie woll’n Sie denn das machen?“ Der Bursche stellte sich breit vor sie hin. Er hob seine rechte Faust, als wollte er sie schlagen, doch wurde sein Arm von einer starken Hand festgehalten. Als er aufsah, wurde er unter dem Dreck in seinem Gesicht blass. Ängstlich wandte er sich an Caroline. „Sagen Sie ihm, er soll mich loslassen, Miss. Ich werd’ Ihnen nix tun.“
    „Nein, das bestimmt nicht“, erklärte Caroline kämpferisch. „Ich hätte dich sonst mit meinem Schirm versohlt. Lassen Sie ihn gehen, Sir“, befahl sie mit Bestimmtheit. „Das arme Tier wird nie wieder gequält werden.“ Sie kniete neben dem verängstigten Welpen nieder und streichelte zärtlich dessen Kopf. Sir Freddie verpasste dem Burschen eine schallende Ohrfeige und ließ ihn laufen. „Du armer Kleiner. Er hat dir so wehgetan. Aber jetzt brauchst du keine Angst mehr zu haben. Keiner wird dir etwas tun. Das verspreche ich dir.“
    „Das Tier hat vermutlich Flöhe und gebrochene Knochen.“
    Caroline blickte zu ihm auf. „Die Flöhe sind mir egal und lassen sich rasch durch ein warmes Bad entfernen – aber mit den gebrochenen Knochen sieht es anders aus. Er muss von jemandem untersucht werden …“ Sie zögerte, denn ihr wurde plötzlich wieder bewusst, dass sie nur Gast im Haus ihrer Tante war. Lady Taunton würde keinen verwahrlosten Welpen bei sich aufnehmen. „Er ist vielleicht nicht der hübscheste Hund, aber er verdient Pflege. Meinen Sie nicht?“
    Freddie beugte sich hinab und hob den Welpen vorsichtig auf. Das winselnde Tier zitterte am ganzen Körper, beruhigte sich aber, als er es in den Arm nahm.
    „Ich glaube, er mag Sie“,

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