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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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aufregend.“
    „Aufregend? Ein rauer Ort für einen Jungen wie dich. Aber du hast es ja gewollt, obwohl wir natürlich sofort umkehren können, wenn du das möchtest.“
    Es lag Caroline auf der Zunge, ihm zu gestehen, dass sie genug gesehen hatte. Doch gerade in diesem Moment wurde er freudig von zwei Gentlemen begrüßt. Erleichtert stellte sie fest, dass die beiden angetrunken waren und ihr keine Beachtung schenkten, sondern nur über den bevorstehenden Kampf spekulierten.
    Caroline kannte die beiden Gentlemen nur vom Sehen her. Statt weiterzuziehen, nötigten sie Sir Frederick, mit ihnen auf den Ausgang des Faustkampfs zu wetten.
    „Ich setze auf Mason“, erklärte Freddie. „Aber ich habe seinen Gegner noch nie kämpfen sehen, also kann ich mich irren.“
    „Was wetten Sie?“, wollte einer der beiden wissen.
    „Fünfzig Guineen“, erwiderte Freddie. „Sie können mich im Club aufsuchen, falls Sie gewinnen.“
    „Natürlich“, antwortete der Mann und warf Caroline einen kurzen Blick zu. „Was meint der Bursche? Wer gewinnt?“
    „Er heißt … Sam“, sagte Freddie, „und hat keine Ahnung – nicht wahr, Sam?“
    „Komm, lass den Jungen selbst seine Meinung sagen, Rathbone. Raus damit, was denkst du, Junge?“
    Caroline schüttelte den Kopf und senkte ihr Haupt, denn ihr war bewusst, dass man sie viel zu genau betrachtete. Sie bemerkte, wie ganz in der Nähe zwei Hunde aufeinander losgingen und sich gegenseitig an die Kehle gingen. Ein blutiger Kampf nahm seinen Lauf.
    Für Caroline war es ein schrecklicher Anblick, doch immerhin lenkten die Hunde die Aufmerksamkeit von ihr ab. Anstatt die Tiere zu trennen, feuerten die Besitzer sie an und schlossen Wetten auf den Ausgang der Beißerei ab. Auch Freddies Bekannte gesellten sich dazu. Freddie sah Caroline besorgt an.
    „Möchtest du weg?“
    „Nein, natürlich nicht“, sagte sie. Inzwischen wurden die Faustkämpfer angekündigt. „Ich lasse mich nicht so leicht erschüttern, auch wenn ich nicht gern verletzte Hunde sehe.“
    „Ich ebenso wenig“, stimmte Freddie ihr zu. „Menschen haben die Wahl zu kämpfen oder es zu lassen, Tiere nicht. Ich persönlich verabscheue diese Art von Sport. Aber nun sollten wir uns den Faustkampf ansehen, wenn wir schon einmal hier sind.“
    Caroline beobachtete die beiden Kontrahenten. Beide machten einen starken Eindruck und waren von ähnlicher Statur. Zunächst umkreisten sie einander und schlugen nur gelegentlich zu, parierten oder gingen in Deckung. Immer lauter wurden die Männer angefeuert und schlugen schließlich unentwegt zu.
    Erst wurde Caroline von der Spannung angesteckt und von der Technik der Boxer, sich zu ducken und auszuteilen. Doch nach ein paar Runden, als sie bereits wegen der vielen Hiebe taumelten, hoffte sie inständig, der Kampf wäre bald vorüber. Sie sagte jedoch nichts, denn sie wollte nicht, dass Freddie sie für schwächlich hielt. Gegen Ende der dreizehnten Runde drehte er sich zu ihr um.
    „Ich glaube, ich habe genug gesehen. Mason wird seinen Gegner zweifellos müde boxen“, erklärte Freddie.
    Sie stiegen in die Kutsche und verließen die Heide wenige Augenblicke später. Er bemerkte Carolines nachdenkliche Miene. „Sie wollten doch nicht bis zum Ende bleiben, oder?“, erkundigte er sich, nachdem sie einige Minuten auf der Straße gefahren waren.
    „Nein“, gab sie zu und errötete, weil sich ihre Blicke trafen. „Am Anfang war es ganz in Ordnung – zwei Männer mit vergleichbaren Fähigkeiten, die sich im Boxen messen. Aber gegen Ende wurde es mir ehrlich gesagt ein bisschen zu blutig. Ich weiß, ich sollte nicht so zimperlich sein. Ich bin froh, die Erfahrung gemacht zu haben. Auch wenn ich keinen Wunsch verspüre, ein weiteres Mal einem Faustkampf zuzusehen.“
    „Ich hatte nicht erwartet, dass Sie wirklich mitkommen“, gestand Freddie. Er wirkte ernst, und Caroline dachte, er missbilligte ihr Verhalten. „Sie haben mehr Mut als die meisten, Miss Holbrook. Ich bewundere Sie dafür. Aber ich hätte diesen wahnsinnigen Plan niemals unterstützen dürfen. Wir müssen schauen, dass Sie unbemerkt nach Hause kommen.“
    „Ich muss irgendwo meine Kleidung wechseln.“
    „Und den Dreck aus Ihrem Gesicht waschen“, bemerkte Freddie. „Ich kenne einen ruhigen Gasthof, wo wir ein Frühstück in einem Privatsalon einnehmen können. Sie können sich dort auf ein Zimmer zurückziehen und sich umkleiden.“
    „Danke, dass Sie sich meinetwegen solche Gedanken machen“,

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