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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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offensichtlich am Boden zerstört, aber ich bin nicht dahintergekommen, was passiert war. Du hast dich so gequält, und es war schrecklich, das zu sehen und nichts tun zu können.« Seine Stimme war wieder zu einem Flüstern abgesunken. »Dann hab ich über das nachgedacht, was du gesagt hast. Du konntest von Olivia nichts wissen, es sei denn, ein Versunkener hätte dir davon erzählt. Und dann war mir schnell klar, dass es nur Catherine gewesen sein konnte.«
    Als ich fragend die Augenbrauen hob, blickte er mich reumütig an. »Ich weiß, ein bisschen langsam, oder?«
    »Eindeutig«, gab ich ihm recht.
    »Ich habe sie sofort zur Rede gestellt«, erzählte er weiter, »und sie hat behauptet, du hättest sie gerufen und um Rat gefragt, wie du mit mir Schluss machen könntest, denn du würdest Rob lieben.«
    »Und das hast du ihr geglaubt?«, fragte ich verblüfft.
    »Es wäre nachzuvollziehen, wenn du ihn und nicht mich wolltest. Was kann ich dir denn bieten?« Er schaute mich hoffnungslos an. Er glaubte wirklich, was er sagte.
    »Ich liebe Rob nicht. Hab ich nie. Ich liebe dich!«
    »Nach alldem? Nach all dem Ärger und Schmerz, den ich verschuldet habe?«
    Über meine Antwort musste ich nicht mehr nachdenken. »Natürlich stimmt das noch! Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Was ich getan hab, hab ich nur gemacht, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass du mich nicht liebst!« Ich strich mit der Fingerspitze sanft über seine Backe und wünschte, ich könnte ihn richtig spüren. Er griff nach meiner Hand, und seine langgliedrigen Finger tanzten meinen Arm hoch und runter. Aber es gab noch immer eine Sache, die ich wissen musste.
    »Und … warum bin ich nicht tot?«, fragte ich. »Sie hat mir meine Erinnerungen genommen und ist verschwunden. Wie kann ich dann hier sein, mich an alles erinnern und mit dir reden?«
    »Es gab eine einzige winzige Chance, dich zu retten.«
    »Welche?«
    Er holte tief Luft. »Du bist gerade noch rechtzeitig zu Grace gekommen. Natürlich hatte Catherine schon gemerkt, dass es nicht du warst, die das Amulett bei sich trug, und sie dachte, du hättest sie reingelegt. Sie beschloss dann, so viele Erinnerungen wie möglich von Grace zu nehmen, in der Hoffnung dass es ausreichen würde, weil sie es nicht riskieren konnte zu warten. Ich glaube, sie hatte Angst, dass du ihre Lügen durchschauen würdest, und so war Grace’ Erinnerungen zu stehlen ihre einzige Chance, um zu entkommen. Aber natürlich wollte Grace ihre Erinnerungen nicht hergeben und leistete Widerstand. Das hat es für Catherine schwieriger und langwieriger gemacht, dann bist du aufgetaucht und hast Grace das Amulett an den Arm gesteckt.
    Wahrscheinlich konnte Catherine ihr Glück kaum fassen. Du warst da, wo sie dich brauchte, ohne das Amulett am Arm, und du hast sogar darum gebettelt, dass sie dir die Erinnerungen nimmt. Sie hat natürlich sofort zugeschlagen und genommen, was sie nur kriegen konnte. Nachdem du ihr deinen Geist geöffnet hast, kam sie an alles dran und hat dich vollkommen ausgesaugt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich ein solches Leid verursacht habe und dass du dich dem freiwillig ausgesetzt hast.« Seine Stimme schwankte, und er senkte den Blick.
    »Und dann?«, drängte ich.
    »Catherine konnte ihr Amulett mit deinen Erinnerungen auffüllen. Mit all den glücklichen, aufgeregten, friedlichen, anregenden und auch traurigen Gedanken, die du je gehabt hast.« Er unterbrach sich, als suchte er nach der richtigen Formulierung. »Alles, was dich zu der macht, die du bist, ist in ihr Amulett geströmt. Schließlich gab ihr Amulett dieses höchst schreckliche, widerwärtige Geräusch von sich, wie reißendes Metall, und ich wurde von einem Funkenregen geblendet, der aus Catherine herauszukommen schien und sie einhüllte. Danach war nichts mehr von ihr zu sehen«, fuhr er fort. »Catherine und ihr Amulett waren verschwunden.« Callum fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Sie ist meine Schwester, und ich müsste eigentlich traurig sein, das bin ich aber nicht. Wegen ihr bin ich das geworden, was ich heute bin, und sie hat zu vielen Menschen zu viele Schmerzen zugefügt. Ich bin froh, dass sie weg ist.«
    »Aber ich verstehe immer noch nicht …«, fing ich an. Er legte den Finger auf die Lippen und ermahnte mich, leise zu sein.
    »Am schlimmsten ist, dass ich nicht rechtzeitig gemerkt habe, was Catherine im Schilde führte. Sie war so aufgekratzt, was so

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