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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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kichere leise ins Telefon. Avi gibt sich alle Mühe, sich auf Snotty zu konzentrieren, aber ich könnte schwören, dass er mein Gespräch belauscht.
    »Was ist so lustig?«, fragt Mitch. »Ich habe hier Schmerzen und du lachst bloß?«
    Habt ihr je versucht, vor anderen so zu tun, als hättet ihr Spaß, wenn es eigentlich total blöd läuft? Es ist voll nervig, wenn der andere nichts kapiert und nicht mitspielt. Aber man kann ihn natürlich nicht dazu auffordern, weil sonst alles auffliegen würde. Komm, spiel mit, Mitch!
    »Ich kann es kaum erwarten, mit dir zelten zu gehen«, sage ich.
    Sollen sie ruhig alle wissen, dass zu Hause jemand auf mich wartet. Aus irgendeinem Grund glaube ich, mir dann weniger wie ein Loser vorkommen zu müssen, wenn ich hier Tag für Tag alleine rumhänge.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragt er. »Du hasst doch Camping.«
    »Natürlich.« Ich kichere wieder.
    Für das Kichern muss ich mich echt anstrengen, aber ich mache meine Sache ziemlich gut, sodass es authentisch klingt. Glaube ich.
    Auch wenn mein Freund mich jetzt für total durchgeknallt hält.
    »Was ist mit unseren Tickets für das BoDeans-Konzert beim Ravinia-Festival am nächsten Wochenende?«, fragt er. »Ich habe vierzehn Dollar für diese Karten hingeblättert und dann noch mal dreißig für die Renaissance-Faire-Karten. Du hast gesagt, dass du mitkommst.«
    Zum Glück gehen die anderen nach draußen. Ich atme auf, weil ich endlich wieder ich selbst sein kann, drehe mich auf dem Stuhl zurück und starre auf ein fliegendes, spinnenartiges Etwas oben an der Decke.
    »Ja, das war, bevor ich dazu verdonnert wurde, in ein Land zu reisen, das von miesen Kötern, die Ferragamo-Schuhe stehlen, und von fliegenden Spinnen bevölkert ist.«
    »Hä?«
    »Vergiss es. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein. Echt.«
    Gott, ich hoffe, er macht kein Date mit Roxanne Jeffries. Sie wohnt direkt neben ihm und baggert ihn schon das ganze Jahr an. Er hat mir sogar erzählt, dass sie sich bei offenem Vorhang auszieht.
    »Du, ich habe eine super Idee. Frag doch Jessica. Außer ihrer Arbeit in einem Tages-Camp für Kinder hat sie diesen Sommer nichts vor. Sie kommt bestimmt mit.« Und sie hat für mich ein Auge auf dich.
    »Findest du es nicht komisch, wenn ich mit deiner besten Freundin ausgehe?«
    »Es soll ja kein Date sein oder so.«
    Jessica ist nicht gerade Mitchs größter Fan. Sie hat mal gemeint, er würde sie an ihren Pudel Prozac erinnern. Tja, die Geschmäcker sind eben verschieden. Meine Mom sagt immer: Geschmäcker sind wie Ärsche. Jeder hat einen, und jeder denkt, dass der des anderen beschissen ist. Wie wahr!
    »Ich kann sie ja mal anrufen«, meint er schließlich.
    »Sag ihr, dass ich sie vermisse.«
    »Klar. Wann kommst du zurück?«
    Wenn ich Ron dazu bringen kann, sehr bald. »Bevor die Schule wieder anfängt – aber wer weiß.« Wir gehen beide auf die Chicago Academy, eine private Highschool.
    Er gähnt. »Viel Spaß noch.«
    Haha. »Dir auch. Vermiss mich nicht zu sehr.«
    Er lacht kurz auf. »Tschüss, Amy.«
    Ich meine, ein Klicken in der Leitung zu hören, ehe ich antworte: »Tschüss.«

13
    Ein Stern ist nur ein Stern.Oder?
    Es ist neun Uhr am nächsten Morgen und ich langweile mich mal wieder. Wie so oft frühstücke ich allein und beobachte Safta , die in ihrem Sessel sitzt.
    Snotty ist letzte Nacht spät nach Hause gekommen, das weiß ich, weil sie und ihre Freunde um zwei Uhr früh laut gelacht und Krach gemacht haben. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich habe es bereut, dass ich daheimgeblieben bin, denn abgesehen von Snotty und Avi ist es mit den anderen eigentlich ganz nett.
    »Dein Aba möchte, dass du zu den Schafen gehst.« Auch Safta sagt sheeps. »Er wartet auf dich.«
    »Ich will aber nicht.«
    Ich weiß, dass ich wie ein kleines Kind klinge, aber warum sollte ich ins Detail gehen und der alten Frau wehtun?
    »Er vermisst dich.«
    Was? Er würde mich nicht mal vermissen, wenn ich vom Erdboden verschluckt würde.
    »Das glaube ich kaum«, sage ich, während ich Hummus in ein Pitabrot stopfe und einen Bissen nehme.
    »Er liebt seine Heimat und er möchte dieses Gefühl mit dir teilen.«
    Obwohl ich den Mund voller Hummus habe, platze ich heraus: »Warum geht er dann nicht hierher zurück, wenn er es so toll findet?«
    »Ich denke, du kennst die Antwort darauf, Amy. Es ist deinetwegen. Du bist seine Familie. Seine Zukunft. Sein Fleisch und Blut. Wo du bist, ist auch sein Zuhause.«
    Ich knie mich neben

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