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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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sehr. Bitte lass mich dir zeigen, wie es wieder zwischen uns werden kann. Gib uns eine zweite Chance …“
    Danielle klang ein wenig wie früher, trotzdem berührte ihn ihre Reue nicht. Vor fünf Tagen war etwas geschehen, das ihn stark verändert hatte. Eine neue Frau war in sein Leben getreten. Unwillkürlich blickte er zur Verbindungstür und spürte, wie sein Puls hämmerte, während er auf Lauras nächsten Schritt wartete.
    „Es ist zu spät.“ Viel zu spät. „Adieu, Danielle.“
    Raoul hängte auf und unterband so ihren wütenden Protest. Und bevor sie ihn ein weiteres Mal anrufen konnte, nahm er den Hörer wieder ab und legte ihn neben den Apparat.
    Er könnte jetzt nach unten in die Bar gehen. Doch egal, wie viel er trinken würde, er würde Lauras Lüge nicht vergessen.
    Laura konnte vor Weinen nicht schlafen. Als es endlich Morgen wurde, waren ihre Augen zugeschwollen. Gezwungenermaßen setzte sie ihre Sonnenbrille auf, bevor sie um halb neun mit ihrem Köfferchen das Zimmer verließ.
    Sie hatte Raoul nicht mehr gesehen oder gesprochen, seit er gestern Abend die Bombe hatte platzen lassen. Nun war klar, welches Ziel er verfolgt hatte, und von ihrer Seite aus gab es nichts mehr mit ihm zu reden. Sie würde den heutigen Tag mit Anstand hinter sich bringen und Raoul danach bis zu ihrem Rückflug in die Staaten bestmöglich meiden.
    Im Frühstücksraum herrschte kein Betrieb. Die meisten Gäste suchten sich wohl draußen schon einen guten Platz, um das Rennen zu beobachten. Laura nahm sich ein Stück Baguette sowie ein Glas Orangensaft vom Büfett und ließ sich an einem der Tische nieder. Eigentlich hatte sie keinen Hunger, sollte aber vernünftigerweise etwas essen.
    Während sie auf dem trockenen Brot herumkaute, erschien Raoul auf der Bildfläche. Er trug Jeans und ein dunkelblaues Hemd, dessen Kragen geöffnet war. Schnell blickte sie weg.
    Wortlos ergriff er ihr Köfferchen und stellte es mit seinem zur Rezeption, wo man das Gepäck im Auge behalten würde, bis sie es später wieder abholten. Dann ging er zum Büfett, organisierte sich ein Stück Baguette und einen Kaffee und setzte sich anschließend auf den Stuhl ihr gegenüber. Er tunkte das Brot in die Tasse und ließ es sich schmecken. Offenbar war mit seinem Appetit alles in Ordnung.
    „Wenn du fertig bist, stellen wir uns an die Straße und tun das, wozu wir hergekommen sind“, erklärte er.
    Laura hätte sich ohrfeigen mögen. Selbst nach allem, was passiert war, sehnte sie sich noch immer nach ihm, wohingegen er die Ruhe in Person schien. Im nächsten Moment bemerkte sie eine kleine Wunde an seinem Kinn. Er musste sich beim Rasieren geschnitten haben. Also war er doch nicht so gleichmütig, wie er wirkte. Der Gedanke hatte etwas Tröstliches.
    Wie ein altes Ehepaar, das sich nichts mehr zu sagen hatte, verließen sie schließlich gemeinsam, aber mit deutlichem Abstand zueinander das Hotel. Draußen waren die Bürgersteige schon voller Menschen. Aber Laura war viel zu erschöpft und deprimiert, um die Atmosphäre zu genießen oder sich an dem herrlichen Bergpanorama zu erfreuen.
    Sie fanden noch einen guten Platz am Straßenrand, und um Raoul nicht einfach nur starr anzublicken, beobachtete sie die Leute um sie her. Sie beide waren wahrscheinlich die Einzigen weit und breit, die sich nicht aufgeregt unterhielten.
    Nach einer halben Stunde kamen die ersten Wagen in Sicht, die vor den Tourteilnehmern herfuhren. Sogleich wurde es ringsum lauter. Kurz darauf setzte ein Gejohle und Gebrüll ein, denn die ersten fünf Radler tauchten auf.
    Sie sahen verschwitzt und abgekämpft aus. Von allen Seiten hielt man ihnen Wasserbecher hin und ließ ihnen manchmal kaum noch genügend Raum für eine freie Fahrt. Schließlich strampelten sie auch an Laura und Raoul vorbei. Nein, keiner von ihnen gehörte zum französischen oder amerikanischen Team.
    Ein paar Minuten nachdem die Vorhut die Bergkuppe erreicht hatte, traf auch das Peloton ein. Und eine Sekunde lang konnte Laura in dem bunten Feld sogar den Träger des gelben Trikots ausmachen.
    „Ich gehe schon mal vor zum Hubschrauberlandeplatz“, sagte Laura, als das Spektakel vorüber und der Fahrertross außer Sichtweite war.
    Raoul nickte. „Ich komme mit unserem Gepäck nach.“
    Ohne ein weiteres Wort schritt sie in zügigem Tempo los und den Berg hinunter. Es tat gut, sich zu bewegen. Am liebsten hätte sie sich jetzt in einen Pool gestürzt und beim Schwimmen ausgepowert.
    Als sie auf die Maschine

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