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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schritt auf der Karriereleiter bedeuten. Wird es, verbesserte sich Lee. Die erste auf Tatsachen und wahrheitsgetreuen Nachforschungen beruhende Geschichte über Hunter Brown. Sie würde kontrovers, farbenfroh und, was noch wichtiger war, exklusiv sein. Und damit wäre sie der obersten Sprosse ihrer Berufskarriere näher, worauf ihr Blick immer gerichtet war.
    Wenn sie erst einmal dort war, hatte sich die harte Arbeit, die langen Stunden, die fanatische Hingabe gelohnt. Dann war sie da und würde es bleiben. An der Spitze, ganz oben.
    Jenseits des Eingangs stand Hunter mit seiner Verlegerin und hörte mit halbem Ohr zu, was sie ihm über ein Interview mit einem angehenden Schriftsteller erzählte. Das Wesentliche bekam er mit. Es war ein Talent von Hunter, eine Unterhaltung aufrechtzuerhalten, während sich seine Gedanken um etwas völlig anderes drehten. Also sprach er mit seiner Verlegerin und dachte an Lee Radcliffe.
    Ja, ganz klar, er würde sie in seinem nächsten Buch benutzen. Zugegeben, die Handlung zeichnete sich erst als ganz schwache Idee in seinem Kopf ab, doch darin sah er keine Probleme.
    Wenn er Lee richtig einschätzte, würde sie erst verwirrt sein, wenn er gleich aufs Podium trat, dann wütend. Aber wenn sie wirklich so entschlossen mit ihm reden wollte, wie sie es angedeutet hatte, dann musste sie ihren Ärger eben hinunterschlucken.
    Eine starke Frau. Eisenharter Wille und ein Teint wie Sahne. Verletzbarer Blick und ein trotzig gegen die ganze Welt erhobenes Kinn. Ein Charakter war nichts ohne Gegensätze, Stärken und Schwächen. Und Geheimnisse, dachte er, und war sich sicher, dass er die von Lenore Radcliff aufdecken würde.
    Um ihn herum gab es Lachen und Klagen und Enthusiasmus. Die Leute strömten in den Saal. Er wusste, wie es war, Begeisterung darüber zu empfinden, ein Schriftsteller zu sein. Er kannte auch das Gegenteil, wenn die Lust am Schreiben einmal verloren ging. Solche Gefühle schlugen sich immer in der Arbeit nieder, auch wenn man es nicht wollte.
    Hunter hielt das für einen fairen Handel. Seine Emotionen, seine Gedanken waren für alle da, die sich die Mühe machten, seine Bücher zu lesen. Sein Leben gehörte ganz und ohne Einschränkungen ihm allein.
    Die Frau neben ihm hatte seine Zuneigung und seinen Respekt. Er diskutierte mit ihr über Motivationen und Satzstrukturen, wobei er ebenso oft verlor wie er gewann. Sie beide schrien sich an, er lachte mit ihr und hatte ihr kürzlich emotionaleUnterstützung bei ihrer Scheidung gegeben. Er kannte ihr Alter, ihr Lieblingsgetränk und ihre Schwäche für Cajubäume. Sie war seit drei Jahren seine Verlegerin, was einer Ehe schon bedenklich nahe kam. Und doch wusste sie nicht, dass er eine zehnjährige Tochter namens Sarah hatte, die gern Plätzchen backte und Fußball spielte.
    Hunter nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette, als der Präsident der kleinen Schriftstellervereinigung sich ihm näherte. Der Mann war ein geschickter, fantasiereicher Science-Fiction-Autor, dessen Bücher Hunter gerne las. Andernfalls wäre er seiner Einladung auch gar nicht gefolgt.
    „Mr. Brown, ich brauche Ihnen nicht noch einmal zu sagen, wie geehrt wir sind, Sie bei uns zu haben.“
    „Nein“, Hunter zeigte sein eigentümliches Lächeln, „das brauchen Sie nicht.“
    „Wahrscheinlich wird es einen ziemlichen Aufruhr geben, wenn ich Sie ankündige. Nach Ihrem Vortrag werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um die Horde zurückzuhalten.“
    „Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde damit schon fertig.“
    Der Mann nickte, er hatte es nie bezweifelt. „In meiner Suite habe ich heute Abend einen kleinen Empfang, wenn Sie sich uns anschließen wollen.“
    „Gern, aber ich habe bereits eine Verabredung zum Dinner.“
    Der Präsident wusste nicht so recht, wie er Hunters Lächeln einschätzen sollte. „Wenn Sie also bereit sind, kündige ich Sie an.“
    Hunter folgte ihm in den Canyon-Raum und stellte sich einfach neben den Eingang. Der Raum summte geradezu vor Erwartung und Neugier. Das Podium stand auf einer kleinen Bühne vor zweihundert Stühlen, die fast alle besetzt waren. Als der Präsident die Bühne betrat, erstarben die Gespräche bis auf unterdrücktes Gemurmel. Hunter hörte einen Mann in seiner Nähe seinem Begleiter zuflüstern, dass sich gleichzeitig drei Verlage für sein Manuskript interessierten. Hunter hörte weder darauf nochauf den Präsidenten vorne, der ihn ankündigte. Sein Blick wanderte über die Köpfe

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