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Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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was er tun soll.
    »Die Leute wollen, daß du die Wahrheit sagst. Also sag ihnen die Wahrheit«, rät ihm sein Betreuer.
    Leszek ist über die Antwort offensichtlich so geschockt, daß er sich immer wieder nach ihm umdreht, bevor er wieder auf seinem Stuhl Platz nimmt. Ungläubig beobachtet er ihn und beginnt, an seinem Handrücken zu kauen. So stark, daß sogar etwas Blut fließt.
    »Haben Sie getötet, Leszek? Sagen Sie uns die Wahrheit!
    Wir wissen, daß Sie getötet haben. Was war mit Sylwia, was haben Sie mit ihr gemacht? Sagen Sie mir die Wahrheit.«
    »Ich?«
    Er stottert, kann seine Stimme nicht mehr kontrollieren.
    »Ja. Sie. Leszek Pekalski. Was haben Sie mit Sylwia gemacht?«
    Und Leszek Pekalski antwortet vor laufender Kamera.
    »Ich wollte mit Sylwia kuscheln, ich wollte mit ihr flirten.
    Das dauerte ein paar Minuten, aber sie wollte nicht, sie hat sich gewehrt und da habe ich sie geschlagen!«
    »Wohin und wie oft haben Sie sie geschlagen?«

    »Das weiß ich nicht mehr genau. Vielleicht auf den Kopf oder auf die Schulter?«
    »Nur einmal?«
    »Das weiß ich nicht mehr, ich wollte, daß sie ruhig ist.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Dann hab ich mich an ihr befriedigt. Ich habe meine Hose heruntergezogen und dann hab ich es ihr gemacht.« Jetzt grinst er.
    »Was haben Sie dann mit Sylwia gemacht, haben Sie sie versteckt?«
    »Ja. ich habe sie in den Wald gezogen und habe sie dann versteckt.«
    Da die Anwesenden das Gefühl haben, daß er weitererzählen will wird er gefragt:
    »Malgosia, das dreizehnjährige Mädchen aus Papowo, was haben Sie mit ihr gemacht, wie groß war sie?«
    Leszek steht unaufgefordert auf und zeigt mit der linken Hand bis zu seinem Kinn und antwortet: »So groß war sie.«
    »War sie reif für ihr Alter?« fragen wir ihn.
    »Ja, ja«, antwortet Leszek und lacht.
    »Ist das die Wahrheit Leszek, haben Sie Sylwia und Malgosia umgebracht?«
    Und er antwortet spontan: »Ja.«
    Die Anwesenden lassen nicht nach, wollen noch mehr erfahren und fragen ihn: »Haben Sie noch mehr Menschen umgebracht?«
    Doch jetzt weicht Leszek aus und sagt, er sei müde und aufgeregt und er könne sich auch nicht mehr so genau erinnern.
    Alle Anwesenden versuchen, ihn zu beruhigen und sagen:
    »Bleib ganz ruhig, Leszek!« und noch einmal wird wiederholt:
    »Leszek, sagen Sie uns, wieviele Menschen haben Sie getötet?«
    Er blättert in den Sexheften und wirkt ruhiger. Er schaut kurz auf und hat nur eine kurze Antwort: »Vierzehn Menschen habe ich getötet!«
    Noch nie zuvor hatte Leszek gestanden, getötet zu haben.
    Stets hat er ausgesagt: »Ich wollte, daß sie still ist.«
    Längst sind der Betreuer und der leitende Vollzugsbeamte aufgestanden und hinter die Kamera getreten, um das Geschehen aus nächster Nähe erleben zu können. Die Besuchszeit ist um mehr als zwei Stunden abgelaufen, doch diesen Vorgang wollen auch sie nicht unterbrechen. Dann beginnt Leszek, alle einzelnen Morde zu beschreiben, er benötigt dazu fast eine Stunde. Er wird dabei immer ruhiger, je mehr er in die Einzelheiten geht. Er läßt nichts aus, vor allem Dinge, die nur der Täter kennen kann. Mensch oder Psychopath, wer ist dieser Mensch, der ihnen nur einen Meter entfernt gegenübersitzt?
    Gebote, Tabus interessieren ihn offensichtlich nicht. Er will in den Himmel kommen und mißachtet wie kein anderer das Gebot: »Du sollst nicht töten«.
    Man hört, daß ihm Mitleid fremd ist – für ihn zählt nur die Befriedigung seiner Wünsche. Sex und der Wunsch zu töten.
    Noch einmal wird die Befragung fortgesetzt.
    »Warum haben Sie sich sogar an Leichen vergangen, wie in den meisten Fällen?«
    »Freiwillig wollten sie das ja nicht mit mir machen.«
    »Und wenn sie es freiwillig mit Ihnen gemacht hätten?«
    »Dann würde ich sie auch nicht töten.«
    »Hatten Sie je eine Freundin, die mit Ihnen geschlafen hat?«
    »Nein, nie, ich habe noch nie mit einer Lebenden das Eine gemacht. Ich bin doch anders als die anderen, ich weiß, vielleicht bin ich ein wenig verrückt. Aber ich bin doch ganz arm, ich habe kein Auto, ich kann den Mädchen doch nichts bieten.«
    Inzwischen ist es nach 20 Uhr und die Statuten der Gefängnisleitung schreiben vor, daß sich nach 19 Uhr kein Besucher mehr in der Anstalt aufhalten darf. Die Beamten geben zu verstehen, daß das Gespräch abgebrochen werden müsse, wofür alle Verständnis zeigen. Leszek aber hat noch etwas zu erledigen. Er geht auf ein Mitglied der für ihn merkwürdigen Besucher zu

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