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Nur mit dir bin ich so gluecklich

Nur mit dir bin ich so gluecklich

Titel: Nur mit dir bin ich so gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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angesteckt wurde. Leider war ihr nicht klar, was sie von ihm verlangte, und er fand nicht die richtigen Worte, um es ihr zu erklären.
    Er hatte die Geisterstadt einmal gesehen und sofort gewusst, dass er nie wieder dorthin zurückkehren wollte. Als Teenager hatten Glen, Grady und er zufällig ein Gespräch zwischen ihren Eltern und den Westons mitgehört. Sie waren genauso fasziniert gewesen wie Jane jetzt.
    Dann hatten sie sich einen Plan zurechtgelegt, um Bitter End zu finden. Das Abenteuer hatte sie gereizt, das Geheimnisvolle auch.
    Cal erinnerte sich daran, dass er am skeptischsten gewesen war. Im Gegensatz zu Glen hatte er nicht an die Existenz dieser Geisterstadt geglaubt. Grady war unentschlossen gewesen.
    Schließlich hatte Glen Recht behalten. Die alte Stadt lag in den Hügeln versteckt, genau wie seine Eltern gesagt hatten.
    Zuerst waren sie außer sich vor Freude gewesen und hatten sich zu ihrem Erfolg beglückwünscht. Cal entsann sich noch, dass er angenommen hatte, man würde vielleicht sogar in der Presse oder im Fernsehen über sie berichten.
    Doch nichts dergleichen war geschehen, und zwar aus einem bestimmten Grund. Sie hatten weder ihren Freunden noch ihren Eltern davon erzählt und auch nie wieder darüber geredet - bis vor kurzem.
    Allerdings war es nicht abgesprochen gewesen, sondern sie hatten es getan, weil sie nicht sicher waren, was passiert war oder wie sie es erklären sollten.
    Er erinnerte sich nur noch daran, wie unbehaglich er sich gefühlt hatte. Die Atmosphäre war ausgesprochen beängstigend und bedrückend gewesen. Den anderen war es genauso ergangen. Nach weniger als zehn Minuten waren sie wie von Höllenhunden gehetzt aus der Stadt geflüchtet.
    "Soll ich einen Pullover mitnehmen?" fragte Jane.
    "Das wäre nicht schlecht." Er wünschte, es ihr ausreden zu können, doch da es nun einmal nicht ging, wollte er wenigstens bei ihr sein.
    "Ich habe auch einen Fotoapparat eingepackt", erklärte sie, als sie sich ihren Rucksack über die Schulter hängte. "Mom hat mich gebeten, Fotos zu machen."
    Während der Fahrt unterhielten sie sich über Savannah. Sie hatte ihm erzählt, dass sie schwanger war, und er freute sich für sie und Laredo. "Ich glaube, Glen und Elaine werden auch bald ein Kind bekommen", meinte Cal. "Ich hoffe es."
    "Sie haben doch gerade erst geheiratet."
    "Ja, aber wenn es nach meiner Mutter ginge, wäre Elaine gleich in der Hochzeitsnacht schwanger geworden und würde ihr neun Monate und dreißig Sekunden später ihr erstes Enkelkind schenken."
    Jane lachte. "Meine Mutter ist genauso versessen auf Enkelkinder."
    Dieses Thema war ihm viel zu heikel, und deshalb ging er nicht weiter darauf ein.
    Mit Hilfe von Savannahs Karte kamen sie bald in die Nähe der Geisterstadt, und Cal stellte erstaunt fest, dass ihm die Gegend bekannt vorkam. Vermutlich lag es daran, dass er den Weg dorthin nach seinem ersten Besuch viele Male im Geiste hatte Revue passieren lassen.
    Schließlich ging es nicht mehr weiter, und sie mussten den Wagen stehen lassen.
    "Savannahs Beschreibungen zufolge müssen wir von hier aus zu Fuß gehen."
    "Ich bin bereit."
    Jane trug ein T-Shirt, Khakishorts und Wanderschuhe. Auf seinen Rat hin hatte sie auch einen Hut aufgesetzt. Cal hielt ihre Hand, als sie über die Steine kletterten und schließlich an einen Felsvorsprung gelangten.
    "Da", sagte er, als die Stadt in Sicht kam. Sie wieder zu sehen nahm ihm den Atem. Alles sah noch fast genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte, als hätte die Zeit stillgestanden. Die Kirche mit dem rußgeschwärzten Turm, die auf einem Hügel am anderen Ende der Stadt lag, stand immer noch da. Daneben lag der Friedhof. Einige der Gebäude, die die Straße säumten, waren aus Holz, das mittlerweile von der Sonne gebleicht war, andere aus Stein. Es gab einige Geschäfte, einen Saloon, einen Mietstall mit einem kleinen Korral, ein Lebensmittelgeschäft und sogar ein Hotel. In der Nähe des Hotels befand sich ein weiterer Korral.
    "Das ist ja unglaublich", flüsterte Jane und nahm ihre Kamera aus dem Rucksack, um einige Fotos zu machen.
    Als sie fertig war, begann sie, die Böschung hinunterzugehen.
    Cal folgte ihr dicht auf den Fersen und beobachtete sie, gespannt auf ihre Reaktion.
    Er spürte es, sobald sie die Hauptstraße betraten. Es war ein bedrückendes Gefühl der Trostlosigkeit. Jane nahm es offenbar auch wahr, denn sie blieb unvermittelt stehen und drehte sich zu ihm um.
    "Was ist das?" flüsterte sie.
    "Was?"

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