Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur mit dir sind wir eine Familie

Nur mit dir sind wir eine Familie

Titel: Nur mit dir sind wir eine Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Benjamin
Vom Netzwerk:
Omelettes, Croissants und Brötchen an. Ein neuer Tag hatte begonnen.

9. KAPITEL
    Am zweiten Tag ihrer Reise trafen Sean und Charlotte endlich in Almaty ein. Obwohl sie unterwegs ein paar Stunden geschlafen hatte, war Charlotte völlig erledigt. Die Reise war anstrengender gewesen, als sie gedacht hatte. In Frankfurt, wo sie umsteigen mussten, war das Wetter so schlecht gewesen, dass sich ihr Weiterflug nach Almaty verzögert hatte. Und auch am Zoll in Kasachstan waren sie länger aufgehalten worden als geplant.
    Trotz der Verzögerungen holte ihre Übersetzerin Marta Kozolshy sie wie vereinbart am Flughafen ab. Sobald Sean und Charlotte ihr Gepäck hatten, brachte die junge Frau sie zu einem Wagen mit Chauffeur, der ihnen für die Dauer ihres Aufenthalts zur Verfügung gestellt wurde. Auf dem Weg zum Hotel wies Marta sie auf ein paar Sehenswürdigkeiten hin, doch Charlotte war zu müde, um darauf zu achten.
    Das Hotel International lag in einem alten, wunderschön mit Stuck verzierten Gebäude im Zentrum von Almaty, nur ein paar Autominuten vom Waisenhaus entfernt. Marta erklärte jedoch, dass es schon zu spät sei, um noch dorthin zu fahren. Sie würden am nächsten Morgen um zehn einen Termin mit der Leiterin haben.
    Nachdem sie ihren Zimmerschlüssel in Empfang genommen hatten, vereinbarte Sean mit der Dolmetscherin, dass sie sich am nächsten Tag pünktlich um halb zehn in der Hotellobby treffen würden. Dann legte er einen Arm um Charlottes Schultern und führte seine Frau zu den Fahrstühlen.
    Im Aufzug zog er sie zärtlich an sich. „Das hätten wir schon mal geschafft“, sagte er. „Wie geht es dir?“
    „Ich weiß nicht recht“, gestand Charlotte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, gar nicht richtig hier zu sein.“
    „Das liegt vermutlich am Jetlag. Wir sollten trotzdem versuchen, bis acht Uhr wach zu bleiben. Danach müssten wir den Rest der Nacht eigentlich durchschlafen und dann morgen halbwegs erfrischt aufwachen.“
    „Aber bis dahin sind es noch drei Stunden“, protestierte sie. „Ich habe das Gefühl, nicht einmal mehr drei Minuten durchhalten zu können.“
    „Nach einer heißen Dusche fühlst du dich bestimmt besser, glaub mir“, sagte Sean lächelnd. „Und danach gehen wir runter ins Restaurant, um zu Abend zu essen.“
    „Hungrig bin ich tatsächlich“, räumte Charlotte ein.
    „Ich auch. Es ist ja auch schon eine Weile her, dass wir am Flughafen in Frankfurt etwas gegessen haben.“
    „Gut, dass du darauf bestanden hast. Ehrlich, ich weiß nicht, ob ich die Reise ohne dich überstanden hätte, vor allem die lästige Verspätung in Frankfurt.“
    „Hey, wo du bist, bin ich am liebsten, Partnerin.“ Sean drückte sie liebevoll an sich.
    Im fünften Stock stiegen sie aus. „Das ist unsere Suite“, sagte Sean, als sie kurz darauf vor ihrer Tür ankamen.
    Der Hotelpage hatte bereits ihre Koffer nach oben befördert und Sean gab ihm ein großzügiges Trinkgeld. Er hatte noch in New Orleans daran gedacht, ihre Dollar in die kasachische Landeswährung umzutauschen. Charlotte war mal wieder beeindruckt von seinem Organisationstalent. Er hatte sein Versprechen, sich um sämtliche Reisevorbereitungen zu kümmern, eindeutig gehalten. Sogar während ihres unerwartet langen Aufenthalts in Frankfurt hatte er alles getan, damit sie sich wohlfühlte.
    Ihre Suite war nicht besonders groß, aber sehr sauber und behaglich. Das Wohnzimmer war mit Antiquitäten eingerichtet, darunter ein Schreibtisch, ein kleines Sofa und zwei bequeme Sessel. Auch im Schlafzimmer standen alte Möbel. Charlotte stutzte jedoch, als sie das Bett sah. Es war erheblich schmaler als sie es von anderen Hotels gewohnt war.
    Doch sie war zu erschöpft, um sich deswegen Gedanken zu machen. Und ihr Anflug von Irritation verschwand vollends, als sie begeistert die altmodische frei stehende Badewanne und den beheizbaren Handtuchhalter entdeckte.
    „Willst du zuerst ins Bad?“, fragte Sean, während er sich seinen Mantel auszog.
    „Lieber nicht. Ich befürchte, dass ich mich sofort danach auf dem Bett zusammenrolle und einschlafe. Dusch du ruhig zuerst. Ich packe solange die Koffer aus. Wenn ich etwas zu tun habe, bleibe ich vielleicht eher wach.“
    „Dieses Angebot werde ich nicht ablehnen“, antwortete Sean lächelnd. „Ich kann es gar nicht erwarten, mich nach über vierundzwanzig Stunden Aufenthalt auf Flughäfen oder in Flugzeugen unter die Dusche zu stellen. Ich beeil mich auch, versprochen.“
    Schon nach einer

Weitere Kostenlose Bücher