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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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ist.«
    »Ja, aber es… es war so
real
. Ganz und gar nicht wie ein Traum, und trotzdem wusste ich die ganze Zeit, dass ich träume. So was habe ich noch nie erlebt.«
    Gemma hängte zwei Teebeutel in die beiden nicht ganz zueinander passenden geblümten Tassen, die Louise ihnen hingestellt hatte. »Hat es denn irgendwann mal gebrannt auf Carnmore?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Während Gemma den Tee aufgoss, dachte sie an das Foto, das sie in Heather Urquharts Büro gesehen hatte, und an das wenige, was Heather ihr von Carnmore erzählt hatte. »Ich habe eine Idee«, sagte sie und drückte Hazel eine Tasse in die Hand. »Hast du Lust, mir Carnmore zu zeigen?«
    »Was?« Hazel starrte sie verblüfft an. »Jetzt gleich?«
    Gemma warf einen Blick auf den Radiowecker, dann zog sie den Vorhang zurück, um in den Garten zu schauen. Es war noch nicht sieben, und die Sonne schien bereits. »Ja. Warum nicht? Wir verzichten einfach auf das Frühstück. Wir können uns ja unterwegs was kaufen.«
    »Aber – was ist denn mit –« Hazels Gesichtsausdruck verriet, dass ihr plötzlich wieder eingefallen war, was sie an diesem Tag erwartete. »Sollten wir nicht irgendetwas tun –«
    »Heute Morgen können wir nichts weiter tun als abwarten.« Gemma hatte bis in die frühen Morgenstunden wach gelegen und gegrübelt. Sie hatte den Fall von allen möglichen Seiten betrachtet und war nur immer wieder mit ihrer eigenen Hilflosigkeit konfrontiert worden.
Sie
konnte schließlich nicht den Justiziar von Benvulin anrufen und ihn nach dem Inhalt von Donalds Testament fragen; 
sie
konnte nicht der Obduktion beiwohnen; 
sie
konnte nicht die Ergebnisse der Spurensicherung und der Vernehmungen anfordern und auswerten. Für jede noch so kleine Information war sie auf die Gnade von Chief Inspector Ross angewiesen – und sie könnte wahrscheinlich von Glück sagen, wenn er ihr den einen oder anderen Krümel abgäbe.
    Einen Lichtblick gab es – Heather hatte ihr versprochen, sie anzurufen, sobald sie von dem Anwalt gehört hätte, und damit hätte Gemma zumindest eine Basis, auf der sie weiterarbeiten konnte. Und sie würde sich noch einmal mit den anderen Gästen unterhalten; allerdings hatte sie das Gefühl, dass sie damit besser warten sollte, bis die Polizei ihre Ermittlungen vor Ort abgeschlossen hatte. Die Anwesenheit des Teams, das noch immer mit der Spurensicherung in der Umgebung des Tatorts beschäftigt war, schuf nicht gerade eine geeignete Atmosphäre für vertrauliche Gespräche.
    Auch hatte sie beschlossen, zumindest noch Kincaids Ankunft am Nachmittag abzuwarten, ehe sie sich an Chief Inspector Ross wenden und ihm nahe legen würde, Tims Alibi zu überprüfen. Sie hoffte, dass Ross als gründlicher Ermittler auch ohne ihr Eingreifen auf die Idee kommen würde, London um Amtshilfe zu ersuchen.
    Sie hatte Kincaid vor dem Schlafengehen noch angerufen, um ihm zu sagen, dass Hazel wieder auf freiem Fuß sei, dass sie und Hazel aber beschlossen hätten, noch etwas länger zu bleiben.
    »Du musst also nicht kommen«, hatte sie hinzugefügt, dabei aber wenig überzeugend geklungen.
    Nach kurzem Überlegen hatte er geantwortet: »Du bist entschlossen, dich in die Ermittlungen einzuschalten, ob es den Kollegen vor Ort nun gefällt oder nicht, habe ich Recht?«
    »Mehr oder weniger«, hatte sie zugegeben. »Aber da ist noch was – Hazel will bis zu Donalds Beerdigung bleiben, und ich lasse sie hier nicht allein zurück.«
    »Es hat wohl wenig Sinn, wenn ich dich daran erinnere, dass das nicht sehr klug ist. Wenn die Northern Constabulary sich bei deinem Chef beschwert, wirst du ganz schön in Erklärungsnot kommen.«
    »Hm, da hast du Recht. Ich rufe gleich morgen früh in Notting Hill an und sage Bescheid, dass mir etwas dazwischengekommen ist. Ich kann es mir leisten, ein paar Tage freizunehmen.«
    Kincaid hatte kaum hörbar geseufzt. »Also schön. Wenn du bleibst, komme ich rauf. Dann sollen sie eben gleich uns beiden den Kopf abreißen. Aber versprich mir eins, Gemma«, hatte er noch hinzugefügt. »Pass gut auf dich auf, ja?«
    Als Gemma sich jetzt vom Fenster abwandte, sah sie Hazel mit verkniffenem Gesicht ins Leere starren. Die vergessene Teetasse hing gefährlich schief in ihrer Hand. »Hier rumsitzen und grübeln ist wirklich das Allerschlechteste, was du in deiner Situation tun kannst«, sagte Gemma in einem Ton, der keine Widerrede duldete. »Können wir bis zum Mittagessen von Carnmore zurück sein?«
    »Ja, ich denke

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