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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gesagt –« Hazel brach ab und holte tief Luft. »Donald hat mir am Samstagabend gesagt, dass er damals seinem Vater die Stirn geboten hat. Er hat Bruce gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, und ist mir nachgeeilt. Aber ich war schon weg. Wenn ich nur –«
    »Nein.« Gemma packte Hazel an den Schultern und schüttelte sie. »Denk nicht darüber nach. Du kannst nicht wissen, was passiert wäre, wenn du anders gehandelt hättest. Du hast getan, was dir damals das Beste schien.« Sie dachte an die Zeit zurück, die sie selbst mit Donald Brodie verbracht hatte, und fügte hinzu: »Und falls es dir irgendwie hilft: Ich glaube, dass du richtig gehandelt hast. Donald war vielleicht nicht glücklich ohne dich, aber ohne Benvulin wäre er auch nur ein halber Mensch gewesen. Sein Vater war im Unrecht, nicht du oder Donald. Aber was hatte Bruce Brodie denn eigentlich gegen dich und deine Familie?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Hazel. »Aber ich hatte immer den Verdacht, dass Donald mehr wusste, als er mir verraten hat.«
    Sie fuhren schweigend zur Pension zurück. Gemma wurde immer unruhiger, je weiter der Vormittag vorrückte, ohne dass ihr Handy geklingelt hätte.
    Sie machten nur einmal Halt, um in einer Teestube auf einem der Landgüter am Wege etwas Kleines zu essen.
    »Wie die Zeiten sich ändern«, bemerkte Hazel mit einem Blick auf das Gartencenter und den Naturlehrpfad, die beide vom Fenster des Lokals aus zu sehen waren. »Das hier war mal ein ganz nobles Anwesen, als ich ein Kind war, aber heute machen sie alles Mögliche, nur um über die Runden zu kommen.«
    »Hätte dein Vater vielleicht auch auf Carnmore bleiben können, wenn er zu Kompromissen bereit gewesen wäre – wenn er zum Beispiel Anteile an eine der Großbrennereien verkauft hätte?«, fragte Gemma nachdenklich, während sie an ihrem Sandwich herumkaute.
    »Ich weiß nicht. Ich denke, es wäre irgendwann unvermeidlich gewesen.«
    »Auch für die Brodies?«
    »Benvulin hat offenbar einen Schutzengel – die Brodies haben sich schon des Öfteren überhoben oder finanzielle Fehlentscheidungen getroffen, aber irgendwie haben sie sich immer wieder mit Ach und Krach durchmogeln können. Ich denke, es war eine Kombination aus Hartnäckigkeit und der Fähigkeit, die Realität zu ignorieren, und mein Vater hatte keine dieser Eigenschaften. Ich finde es so traurig, dass Benvulin jetzt wahrscheinlich seinen Charakter verlieren wird.« Die Tränen, die Hazel auf Carnmore nicht geweint hatte, traten ihr in die Augen.
    Als sie in Innesfree ankamen, sagte Hazel, sie wolle sich ein wenig ausruhen, und zog sich gleich in ihr Zimmer zurück. Gemma machte sich auf die Suche nach Louise und fand sie im Garten hinter dem Haus, wo sie wütend mit einer Kelle herumhantierte, um den Schaden zu beheben, den die Reifen der Polizeifahrzeuge an ihrem Rasen angerichtet hatten.
    Nein, antwortete sie auf Gemmas Frage, niemand habe angerufen und eine Nachricht für sie hinterlassen. Das Team von der Spurensicherung sei immer noch im Haus beschäftigt, und Suchtrupps durchkämmten weiter die Wiesen am Fluss.
    Sie erklärte weiter, dass Heather und Pascal in der Brennerei seien, während John mit Martin nach Grantown gefahren sei – was sie dort vorhatten, habe er aber nicht verraten. »Ich kann im Haus nichts machen«, beklagte sie sich und wischte sich mit der schmutzigen Hand über die Stirn. »Und ich musste alle Reservierungen für diese Woche absagen. Ein Todesfall in der Familie, habe ich den Leuten gesagt. Wie hätte ich denn erklären sollen, was passiert ist? Und wer weiß, wie lange sich das Ganze noch hinziehen wird.« Sie ließ sich auf die Fersen sinken, und ihre Augen weiteten sich – offenbar war ihr klar geworden, was sie da gerade gesagt hatte. »O Gott, ich höre mich bestimmt furchtbar egoistisch an. Ich meine ja nur – ich weiß, wie banal das alles ist im Vergleich zu Donalds Tod, aber wir haben so kämpfen müssen, um das hier aufzubauen, und erst seit ein paar Monaten haben wir das Gefühl, dass wir allmählich aus dem Gröbsten raus sind. Wir waren zum ersten Mal voll ausgebucht, und jetzt –« Sie deutete auf die Polizeiautos, die in der Einfahrt parkten.
    »Ich verstehe Sie«, sagte Gemma. »Das Leben geht schließlich weiter, und die meisten Leute meinen, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil sie nicht einfach von einem Tag auf den anderen sämtliche Alltagsprobleme ignorieren können. Aber das ist völlig normal.«
    »Danke.«

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