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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Ihr Puls beschleunigte sich. Das war der Name, den Alison genannt hatte, als Gemma sie angesprochen hatte.
    »Callum MacGillivray. Er und seine Tante Janet haben den Reitstall ganz in der Nähe von Ihrer Pension. Er war eifersüchtig auf Donald. Dem würde ich alles zutrauen, und das hab ich gestern Abend auch diesem Sergeant gesagt –«
    »Die Polizei war schon bei Ihnen?«
    »Ja. Munro, so hieß der Typ. Ich hab ihm gesagt, sie sollten doch den guten Callum mal fragen, was
er
gestern Morgen so getrieben hat.«
    »Also, damit wir uns richtig verstehen: Callum will was von Ihnen, deshalb hat er Ihnen gesagt, dass Donald Sie belogen hat, was seine Pläne für das Wochenende betraf, weil er hoffte, Sie würden sich dann von Donald abwenden.« Gemma erinnerte sich an die schemenhafte Gestalt, die sie am Samstagabend in der Einfahrt erspäht hatte. »Ist er ziemlich groß, blond, trägt einen Kilt?«
    »Ja.«
    »Wussten Sie, dass er Sie beobachtet hat, als Sie mit Donald vor der Pension standen? Ich habe ihn in der Einfahrt gesehen, er hatte sich in der Hecke versteckt.«
    »Nein, das wusste ich nicht.« Alison sah erschrocken aus. »Ich sag Ihnen, der ist nicht ganz richtig im Kopf. Ich hab ihm schon mal gesagt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will, aber er will nichts davon wissen. Er hat behauptet, das mit Donald täte ihm Leid, aber das kaufe ich ihm nicht ab.«
    »Das hat er behauptet? Mrs. Grant… haben Sie das mit Donald Brodie von der Polizei erfahren?« Gemma wusste, dass Ross den Medien bislang erfolgreich den Namen des Mordopfers vorenthalten hatte; allerdings bezweifelte sie, dass er die Nachrichtensperre noch sehr viel länger würde aufrechterhalten können.
    »Nein, ich weiß es von Callum.«
    »Und hat er Ihnen gesagt, woher
er
es wusste?«
    Alison schüttelte den Kopf. »Nein, und ich bin nicht auf die Idee gekommen, ihn danach zu fragen. Ich hab es auch nicht wirklich geglaubt, bis dann dieser Polizist bei mir vor der Tür stand.«
    Gemma musste annehmen, dass Heather Urquhart der Polizei von Alison erzählt hatte, aber wie hatte Callum MacGillivray von Donalds Tod erfahren? Sie wusste, dass Gerüchte sich in Windeseile verbreiteten, und die Tatsache, dass Callum praktisch Johns und Louises Nachbar war, machte es noch wahrscheinlicher, dass die Neuigkeit trotz Ross’ Vorsichtsmaßnahmen zu ihm durchgedrungen war. Jedenfalls hatte der Mann ein handfestes Motiv gehabt – und Alison Grant im Übrigen auch.
    Gemma sah ein, dass jeder Versuch, die Frage dezent zu verpacken, zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, und entschied sich für den direkten Weg: »Mrs. Grant, hat die Polizei Sie gefragt, ob Sie für den Zeitpunkt von Donalds Tod ein Alibi haben?«
    Alison warf ihr einen hasserfüllten Blick zu. »Sie sind ja ganz schön unverschämt. Aber ich sag Ihnen das Gleiche, was ich denen auch gesagt hab. Ich war in meiner Wohnung, und es gibt niemanden, der das bezeugen könnte, außer meiner neunjährigen Tochter – und die hat im Bett gelegen und fest geschlafen.«
    Gemma kam einige Minuten vor Ankunft des Zuges am Bahnhof an. Sie ließ sich auf eine Bank am Bahnsteig sinken und sah zu, wie der kleine Dampfzug nach Boat of Garten mit seiner schnaufenden Bilderbuch-Lok aus dem Bahnhof hinausfuhr. Jenseits der Gleise, in weiter Ferne, erhoben sich die immer noch schneebedeckten Gipfel der Cairngorm Mountains, und es fiel ihr schwer zu glauben, dass sie erst heute früh an den Ausläufern dieser Berge gestanden hatte.
    Doch dann musste sie wieder an das Gespräch denken, das sie eben mit Alison Grant geführt hatte. Sie hatte in der jungen Frau gewiss keine Verbündete gewonnen, aber immerhin war sie um ein paar nützliche Informationen reicher. Sobald sie und Duncan in Aviemore fertig wären, könnten sie Callum MacGillivray einen Besuch abstatten.
    Bei dem Gedanken, dass sie Duncan gleich wiedersehen würde, schlug ihr Herz höher, und sie spürte ein nervöses Kribbeln in der Magengrube. Sie waren nur ein paar Tage getrennt gewesen, doch nach allem, was passiert war, kam es ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie war plötzlich aufgeregt wie ein Teenager vor dem ersten Date.
    Da drang schon das Rattern des herannahenden Zuges an ihr Ohr, und wenige Augenblicke später fuhr die Diesellokomotive kreischend in den Bahnhof ein, begleitet von einem Luftzug, der nach heißem Öl und versengten Bremsbelägen roch.
    Sie stand auf und ließ den Blick über die Reisenden schweifen, die sich aus den

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