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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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willst doch auch wissen, wer Donald getötet hat, oder?«
    »Das weißt du doch.« Hazel schloss die Augen, und Gemma sah, wie ein Schauder sie durchfuhr, als habe sie sich gerade an den Anblick von Donalds Leiche erinnert. »Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich wollte vorhin nur sagen, dass Heather mir heute ein Angebot gemacht hat. Sie sagte, Pascals Firma würde mir meine Anteile komplett abkaufen, und zwar sofort. Sie sagte, dann könnte ich die ganze Sache einfach vergessen und müsste mich um nichts kümmern.«
    »Das war es, was sie von Donald wollte«, meinte Gemma nachdenklich. »Aber er wollte es ihr nicht geben. Vielleicht dachte sie, dass sie mit dir leichteres Spiel haben würde.«
    »Das glaube ich nicht. Mensch, sie ist schließlich meine Cousine. Ich kenne sie von Kindesbeinen an.«
    »Aber heute kennst du sie nicht mehr«, wandte Gemma ein. »Du hast sie zehn Jahre lang nicht gesehen.«
    »Das ist egal. Ich weiß, dass sie Donald nicht ermordet haben kann. Sie hat ihn geliebt – ich will damit nicht sagen, dass sie etwas miteinander hatten, aber sie waren Freunde. Sie war wie eine Schwester für ihn.«
    Gemma hatte schon zu oft mit angesehen, wie Liebe in Gewalt ausarten konnte, doch sie brachte es nicht übers Herz, Hazel darauf aufmerksam zu machen. Stattdessen fragte sie: »Was wirst du tun? Wirst du Pascal die Anteile verkaufen?«
    »Wie könnte ich? Das wäre Verrat an Donald – und wie könnte ich je so tief sinken, aus Donalds Tod auch noch Profit zu schlagen? Das – das ist eine widerliche Vorstellung.« Hazel schob ihre Schüssel abrupt von sich, als ob der Geruch ihr Übelkeit bereitete. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Das ist einfach zu viel. Und dann, als ich heute Abend mit Carolyn gesprochen habe…«
    »Tims Mutter?«
    Hazel nickte. »Wir waren Freundinnen, Carolyn und ich, und jetzt habe ich auch ihr Vertrauen enttäuscht. Sie hat die ganze Zeit versucht, mich zu trösten; sie hat gesagt, dass alles nur ein schrecklicher Irrtum wäre und dass sich alles klären würde. Aber das wird es nicht. Wenn ich noch eine kleine Hoffnung hatte, dass Tim und ich unsere Beziehung wieder ins Lot bringen könnten, dann hat dieses Testament von Donald sie endgültig zunichte gemacht. Wie soll ich das Tim je erklären?«
    »Im Moment geht es wohl eher darum, ob Tim erklären kann, wo er das Wochenende verbracht hat«, meinte Gemma nüchtern. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Tim dort gewesen war, vielleicht sogar ganz in der Nähe des Tatorts, doch sie wusste, dass Hazel sich mit Händen und Füßen gegen eine solche Vermutung sträuben würde.
    »Ich bin mir sicher, dass er nur mal ein bisschen Zeit für sich haben wollte. Wieso wird er denn überhaupt von der Polizei vernommen, wenn sie doch davon ausgehen, dass Donald mit Johns Flinte erschossen wurde?«
    »Sie müssen eben sehr gründlich vorgehen«, erklärte Gemma ihr, doch insgeheim plagte sie das schlechte Gewissen, weil sie Ross gedrängt hatte, Tim vernehmen zu lassen.
    »Ich glaube natürlich nie im Leben, dass John so etwas tun würde«, fuhr Hazel fort. »Ich meine, wieso hätte er Donald etwas antun sollen?«
    Gemma dachte an die üblichen Motive für Mord. Da war zunächst Eifersucht – aber John war Hazel vor diesem Wochenende noch nie begegnet. Dann war da die Habgier – aber sie konnte nicht erkennen, auf welche Weise John von Donalds Tod profitiert hätte. Es gab das Motiv der Rache – doch soweit sie wusste, waren Donald und John gut befreundet gewesen. Und schließlich war da der Wunsch, ein Geheimnis zu bewahren.
    »Hazel, was weißt du wirklich über John?«, fragte sie. »Du hattest Louise doch seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    Hazel überlegte eine Weile. »Louise hat John erst nach meiner Trennung von Donald kennen gelernt – nachdem ich wieder in England war –, ich kannte ihn also noch gar nicht, als Louise und ich zusammen in Grantown wohnten. Hm, warte mal.« Sie kaute an ihrem Daumennagel. »Ich weiß, dass er in Edinburgh mit Gewerbeimmobilien gehandelt hat, bevor sie hierher gezogen sind, und dass er mit Louise eine Wohnung in der New Town hatte. Ich weiß, dass er immer schon gerne gekocht hat. Und dann natürlich die Sachen, die jeder weiß– dass er mit Louise verheiratet ist, dass er einen wesentlich jüngeren Bruder aus der zweiten Ehe seiner Mutter hat.«
    Es gab noch eine weitere Verbindung zwischen John und Donald, dachte Gemma, nur hatte sie nicht mehr daran gedacht. Sie waren beide

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