Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
der Runde um und sah, dass Kincaid den Inspector interessiert beobachtete, während die anderen alle aussahen, als hätten sie plötzlich eine Kobra auf dem Kaffeetisch entdeckt. Pascal ließ sich vorsichtig auf einen Stuhl sinken. Martin hatte schon am Tisch gesessen und seine Cornflakes gelöffelt, als sie eingetreten waren, während Louise John in der Küche geholfen hatte, das warme Frühstück zuzubereiten. Außer Pascal schien niemand Lust zu verspüren, sich an den Tisch zu setzen und Martin und dem Chief Inspector Gesellschaft zu leisten.
    Sergeant Munro hatte unauffällig wieder dieselbe Position wie zuvor bei den offiziellen Vernehmungen eingenommen, nämlich auf dem Stuhl neben dem Sideboard.
    »Nun denn«, fuhr Ross fort, nachdem er genießerisch einen Schluck von seinem Kaffee geschlürft hatte, »seit gestern Abend hat es eine interessante neue Entwicklung gegeben. Ich hatte mir gedacht, dass ich noch einmal mit Mr. MacGillivray sprechen sollte, Ihrem Nachbarn«– er nickte John und Louise zu –, »da seine Angaben über seine Aktivitäten am Sonntagmorgen etwas vage waren. Nur für den Fall, dass er doch mehr gesehen hatte, als er uns weismachen wollte, Sie verstehen. Und jetzt stellen Sie sich meine Verblüffung vor, als es nicht Mr. MacGillivray war, den ich dort mit der Heugabel in der Hand beim Füttern der Pferde antraf, sondern Mr. MacGillivrays Tante.
    Sie war soeben aus dem Krankenhaus in Inverness zurückgekommen, in das ihr Neffe in den frühen Morgenstunden eingeliefert worden war.« Ross machte eine Kunstpause und schien es weidlich auszukosten, dass er jetzt die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer genoss. »Es sieht ganz so aus, als hätte jemand versucht, ihn zu vergiften.«
    »Zu vergiften? Wie? Was ist denn passiert?«, fragte Gemma, die sich insgeheim verfluchte, weil sie sich nicht auf ihren Instinkt verlassen und sofort gehandelt hatte. Sie hatte das sichere Gefühl gehabt, dass Callum etwas zu verbergen hatte.
    »Wird – wird er es überleben?« Louise musste sich mit einer Hand am Sideboard abstützen.
    »Nach dem Arztbericht und unserer vorläufigen Durchsuchung der Hütte zu schließen, hat ihm jemand eine ordentliche Dosis Opiate in den Whisky gemixt – eine Schande, eine gute Flasche Lagavulin so zu verderben.« Er schüttelte missbilligend den Kopf. »Die Kollegen von der Spurensicherung werden uns mehr sagen können, wenn sie sich alles genau angeschaut haben.«
    »Aber wird Callum überleben?«, wiederholte John die Frage seiner Frau.
    »Nun, das ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie um sein Wohlergehen so besorgt sind, Mr. Innes. Zumal, da Miss MacGillivray mir sagte, dass Sie und Ihr kleiner Bruder hier Callum gestern am frühen Nachmittag einen Besuch abgestattet hätten… und obwohl Mr. MacGillivray zu der Zeit nicht zu Hause war, haben Sie beide es sich in seiner Hütte bequem gemacht.«
    »Aber – Sie glauben doch wohl nicht, dass Sie uns das anhängen können? Nur weil wir in seiner Hütte vorbeigeschaut haben?« Martin beugte sich vor, und die Zornesröte schoss ihm ins Gesicht. »Wir haben nichts damit zu –«
    »Mr. Gilmore.« Ross fixierte ihn wie ein Terrier eine Ratte, die er in die Ecke getrieben hat. »Anscheinend haben Sie es versäumt, uns darüber zu informieren, dass vor kurzem gegen Sie wegen des Verkaufs illegaler Substanzen Anklage erhoben wurde – es handelte sich meines Wissens um Ecstasy. Hatten Sie geglaubt, wir würden das nicht herausfinden?«
    »Aber das war doch völlig irrelevant«, protestierte Martin. »Das hatte nichts mit dem Mord an Donald zu tun –«
    »Darüber habe ich zu entscheiden«, unterbrach Ross ihn scharf. »Und was ich sehe, ist, dass hier ein Mann mit Opiaten vergiftet wurde und dass Sie Zugang zu Drogen hatten.«
    »Wenn Sie mit Opiaten Morphium oder Heroin meinen – das Zeug hab ich nie zu Gesicht bekommen. Selbst wenn ich wollte, ich wüsste nicht, wie ich da rankommen sollte. Das ist was völlig anderes, als Freunden ein paar Pillen für einen Rave zu verkaufen.«
    »Deshalb drückst du dich also hier rum«, sagte Louise und warf Martin einen Blick zu, bei dem die Milch in seiner Cornflakesschüssel sauer zu werden drohte. »Ich hätte es mir ja denken können –«
    »Sagten Sie, dieser Mann sei mit Opiaten vergiftet worden?«, schaltete sich Pascal ein, indem er sich von seinem Stuhl erhob. »Welche Sorte Opiate?«
    »Ich habe die Ergebnisse aus dem Krankenhauslabor noch nicht gesehen«, antwortete Ross.

Weitere Kostenlose Bücher