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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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passiert ist?«
    »Ja, schon. Ich wollte eine Flasche Islay-Malt leeren – meine private kleine Totenfeier für Donald. Aber danach weiß ich eigentlich nichts mehr. Angeblich haben Alison und Chrissy mich gefunden.« Er klang erstaunt. »Sonst wäre ich vielleicht gestorben.«
    »Woher wusste Alison, dass es Ihnen nicht gut ging?«
    »Sie hat den Ärzten gesagt, ich hätte sie angerufen, aber davon weiß ich auch nichts mehr.«
    »Wissen Sie, dass jemand Ihnen ein Medikament in den Whisky getan hat – eine Form von Morphium?«
    Er sah ihr in die Augen und nickte, sagte aber nichts.
    »Haben Sie eine Ahnung, wer das getan haben könnte?«
    Er zupfte am Saum seines Bettlakens herum, und Gemma fiel auf, wie groß und schwielig seine Hände waren. »Ich habe keinen blassen Schimmer. Denkt die Polizei, dass es dieselbe Person war, die Donald ermordet hat?«
    »Sie sind sich nicht sicher. Aber was sie wissen, ist, dass John Innes und Martin Gilmore gestern in Ihrer Hütte waren, als Sie gerade nicht da waren.«
    »John Innes?« Callum starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Die können doch nicht glauben, dass John versucht hat, mich zu vergiften?«
    »Er scheint keine besonders gute Erklärung dafür parat zu haben, was er in Ihrer Hütte wollte, und sein Alibi für die Zeit des Mordes an Donald ist auch sehr vage.«
    »Ach, das war wegen der Fische«, erwiderte Callum und schüttelte den Kopf. »Der Mann ist doch zu blöd, dass er das nicht gesagt hat.«
    Jetzt war die Reihe an Gemma, erstaunt dreinzuschauen. »Fische? Welche Fische?«
    »Ich meine den Lachs.« Callum schlug die Augen nieder, fuhr dann aber widerstrebend fort: »John und ich, wir haben ab und zu ein bisschen illegal gefischt, meistens nachts.«
    »Sie meinen, Sie haben
gewildert

    »Das Wort benutze ich nicht so gerne. Sollte ein Mann denn nicht das Recht haben, im Fluss zu fischen oder im Moor einen Hirsch zu schießen?« Er hob schwach die Schultern. »Aber gut, man kann wohl sagen, dass wir gewildert haben. John brauchte das Geld, um seine Pension über Wasser zu halten, bis er die Renovierungskosten wieder drin hätte. Und ich – ich wollte meine Wohnung ein bisschen herrichten. Ich dachte, Alison…« Seine Hände waren jetzt still. »Es war bloß ein Luftschloss, das ich mir da gebaut habe, das sehe ich inzwischen ein. Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist.«
    »Mr. MacGillivray, wollen Sie mir etwa erzählen, dass John am Sonntagmorgen beim
Fischen
war?«
    »Nein, das war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Er ist zu mir rübergekommen, und dann haben wir zusammen ein halbes Dutzend fette Lachse aus dem Spey gezogen. Am Sonntagmorgen hat er sie dann an einen Kunden verkauft, an eines der Hotels. Es war Donald, der uns die Kunden besorgt hat, aber er hat dafür keinen Anteil am Gewinn haben wollen. Er war derjenige mit den Beziehungen, wissen Sie.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Gemma langsam. »John wollte nicht zugeben, dass er etwas Illegales getan hatte, und er wollte Sie und Donald nicht in Verruf bringen.«
    »Oder den Kunden«, fügte Callum hinzu. »Aber ich habe den Verdacht, dass das nicht der Hauptgrund war – er wollte vor allen Dingen nicht, dass Louise davon erfährt.«
    »Und was hat er dann gestern in Ihrer Hütte gewollt?«
    »Da hat er mir meinen Anteil von den Einnahmen vom Sonntagmorgen vorbeigebracht. Er war immer fürs Verkaufen zuständig, und ich habe Buch geführt. Weil er das ja schließlich nicht tun konnte.«
    »Nicht, ohne dass Louise alles erfahren hätte. Ich frage mich, wie er ihr erklärt hat, wo das Geld herkam.« Gemma runzelte die Stirn; sie dachte daran, wie misstrauisch Louise ihren Mann beobachtet hatte. »Louise dachte, er hätte eine Affäre. Was mich nicht überrascht, wenn er sich immer wieder mitten in der Nacht davongeschlichen hat.«
    Sie grübelte eine Weile über das Gehörte nach, und allmählich begann sie zu ahnen, was wirklich geschehen war. »Mr. MacGillivray, wenn John am Sonntagmorgen zu einem Hotel gefahren ist, um den Fisch zu verkaufen, wo waren
Sie
dann?«
    Er schwieg so lange, dass sie sich schon fragte, ob er vielleicht eingeschlafen war, doch dann sagte er leise: »Ich war mit dem Hund unten am Fluss, wie fast jeden Morgen.«
    Gemma rückte näher an ihn heran und fasste seine Hand. Sie wagte kaum zu atmen. »Sie haben etwas gesehen, nicht wahr? Oder vielmehr jemanden? Aber es war nicht John.«
    »Nein, nicht John.« Callum erwiderte ihren Blick, und sie

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