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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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der Hand durch die Haare. »Sicher, möglich wäre es. Aber in dem Fall sehe ich keine logische Erklärung dafür, wie John Innes’ Flinte in den Fluss geraten ist. Und wie soll Tim an eine Schrotflinte herangekommen sein? Er hat ja mit Jagd oder Schießsport wirklich nicht viel am Hut.«
    »Ich hätte mir auch nie vorstellen können, dass Tim Cavendish Hazel ausspionieren oder anlügen würde oder dass er sich weigern würde, mit ihr zu reden. Was macht es da schon, wenn wir die Liste der Unwahrscheinlichkeiten noch um einen Punkt verlängern?«
    »Aber wenn Tim Donald erschossen hat, wer hat dann Callum MacGillivray zu vergiften versucht?«, wandte Kincaid ein. »Wir wissen, dass Tim gestern in London war. Haben wir es also mit zwei verschiedenen Tätern zu tun – mit zwei Verbrechen, zwischen denen es keine Verbindung gibt?«
    Gemma bremste ab, um auf die A96 abzubiegen, die zum Highlands and Islands Airport östlich von Inverness führte. »Ja, möglich wäre es«, meinte sie stirnrunzelnd und wiederholte damit Kincaids frühere Bemerkung. »Könnte sich jemand die Tatsache zunutze gemacht haben, dass John verdächtigt wird, den Mord an Donald begangen zu haben?«
    »Um ihm noch einen zweiten Mord in die Schuhe zu schieben?«
    »Oder…« Gemma trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Könnte MacGillivray nicht versucht haben, sich das Leben zu nehmen? Sein Versuch, Alison zurückzugewinnen, indem er Donald verpfiff, war kläglich gescheitert. Er muss verzweifelt gewesen sein…«
    »Und obendrein unsichtbar, wenn er Pascals Tabletten aus dem Zimmer geklaut hat, ohne von irgendjemandem gesehen worden zu sein.«
    »Auch wieder wahr«, gab Gemma zu. »Mist. Jetzt sind wir wieder da, wo wir angefangen haben.« Doch als sie die Fahrt verlangsamte, um die Ausfahrt zum Flughafen zu nehmen, kam ihr plötzlich eine Idee. Sie warf einen Blick auf die Karte, die noch ausgebreitet auf Kincaids Schoß lag. »Weißt du was, wir müssen jetzt vor allem mit MacGillivray reden. Ich überlege gerade… Habe ich da nicht eben das Krankenhaus gesehen, nicht allzu weit von der Straße nach Aviemore?«
    Kincaid sah auf die Karte. »Ja, das Raighmore Hospital. Wir müssen ganz nahe daran vorbeigekommen sein. Du denkst doch nicht daran, Callum MacGillivray zu besuchen? Das würde Ross nie erlauben.«
    »Wer sagt denn, dass ich ihn vorher fragen muss?«
    »Gemma, du kannst doch nicht einfach da reinspazieren und verlangen, Callum MacGillivray zu sprechen. Ross kriegt einen Herzinfarkt.«
    Gemma bremste vor dem Eingang zum Terminal. Sie lehnte sich zu Kincaid herüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Dann sollte er besser auf sich aufpassen.«
    Es war leichter, als sie geglaubt hatte. Und sie musste eigentlich gar nicht lügen; sie sagte nur nicht die ganze Wahrheit. An der Tür von MacGillivrays Zimmer hielt sie kurz ihren Dienstausweis hoch und sagte zu dem Constable, der dort Wache hielt: »Inspector James, Metropolitan Police. Ich muss zu Mr. MacGillivray.« Der Constable bekam ganz große Augen und machte ihr respektvoll den Weg frei.
    Dankbar für die Möglichkeiten, die ihr Dienstgrad ihr eröffnete, hoffte Gemma nur, dass sie ihn auch noch haben würde, wenn Ross erst dahinter gekommen wäre, was sie getan hatte, und ihrem Chef Meldung gemacht hätte. Jetzt musste sie nur noch beten, dass Ross selbst in den nächsten paar Minuten nicht hier aufkreuzte.
    Callum MacGillivray lag mit geschlossenen Augen in seinem Krankenhausbett. Seine langen blonden Haare waren über das Kopfkissen ausgebreitet; das Gesicht war wie Wachs. Im ersten Moment fühlte Gemma sich an einen aufgebahrten Wikingerkrieger erinnert, doch dann schlug MacGillivray die Augen auf und blinzelte sie benommen an.
    »Mr. MacGillivray?« Gemma rückte einen Stuhl an das Bett und setzte sich. »Erinnern Sie sich an mich? Gemma James ist mein Name. Ich war gestern bei Ihnen zu Hause.«
    »Ach, die Polizistin«, flüsterte er heiser. »Entschuldigen Sie.« Er legte einen Finger an seinen Kehlkopf. »Die haben mir gesagt, dass meine Halsschmerzen von dem Schlauch kommen, den sie da reingesteckt haben, aber ich kann mich an nichts erinnern.« Sein Arm hing an einem Tropf, und in seinem OP-Hemd wirkte er merkwürdig schutzlos.
    Gemma verzog das Gesicht. »Das ist wahrscheinlich auch gut so. Wie fühlen Sie sich denn jetzt?«
    »Immer noch ein bisschen groggy«, sagte er mit festerer Stimme als zuvor.
    »Haben Sie irgendeine Erinnerung an das, was mit Ihnen

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