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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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er an der Küchentür innehielt, um sich die Knie abzuklopfen, hörte er das Telefon klingeln.
    Seine gute Laune verflog schlagartig. Niemand rief ihn um diese Zeit am Sonntagmorgen an, um einfach nur ein bisschen zu plaudern. Alun Ross blickte sich um und sah, dass es im Garten plötzlich düster geworden war, als habe jemand eine riesige Decke über die Sonne geworfen. Mit einem resignierten Seufzer ging er zum Telefon am anderen Ende des Zimmers und nahm den Hörer ab.
    Er hätte es wissen müssen. Er war schon zu lange Polizist, als dass er noch an so etwas wie einen perfekten Tag geglaubt hätte.
    Der Anruf kam, als Kincaid gerade versuchte, gleichzeitig Kaffeebohnen zu mahlen und Butter auf Tobys Toastbrot zu streichen, ein Kunststück, das er offenbar noch nicht so recht beherrschte. Seine Geschicklichkeitsübung wurde ihm auch dadurch nicht eben erleichtert, dass beide Hunde um ihn herumsprangen und die Kaffeemühle wild anbellten, während Sid, der Kater, fauchend auf dem Küchentisch thronte und mit der Tatze nach ihnen schlug.
    Kincaid schaltete die Kaffeemühle aus, schnauzte die Hunde an, schob Tobys Teller so heftig von sich, dass es schepperte, und schnappte nach dem Hörer, ohne einen Blick auf das Display mit der Anrufernummer zu werfen.
    »Ich hoffe, es ist ausnahmsweise wichtig«, blaffte er, da er annahm, dass es sein Sergeant Doug Cullen sei.
    Am anderen Ende war es still. Dann hörte er Gemmas Stimme; sie klang mehr als betroffen. »Duncan?«
    »Oh – entschuldige, Schatz. Ich dachte, es ist Cullen, der mich zum x-ten Mal mit seinen Problemen nervt –«
    »Ich versuche schon das ganze Wochenende, dich zu erreichen. Entweder war besetzt, oder du bist nicht drangegangen, und wenn ich es auf dem Handy versucht habe, hatte ich gleich die Mailbox dran.« Ihr besorgter Tonfall überraschte ihn.
    »Doug nervt mich schon das ganze Wochenende mit diesem Bericht, den ich ihm aufs Auge gedrückt habe«, erklärte Kincaid. Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber er wollte nicht am Telefon mit ihr über Kit sprechen, zumal, da der Junge jeden Augenblick hereinkommen konnte. Die Tatsache, dass Kit trotz des Spektakels, das die Hunde veranstaltet hatten, in seinem Zimmer geblieben war, war ein deutliches Zeichen dafür, dass er sich Kincaid und Toby immer noch verweigerte.
    »Er hat sich in den Schmollwinkel verkrochen«, so hatte Kincaids Mutter es genannt, als er ein kleiner Junge gewesen war – aber in Anbetracht von Kits Lage schien das doch ein etwas strenges Urteil. Trotzdem – sein Verhalten begann Kincaid allmählich auf die Nerven zu gehen.
    »– und mein Handy war nicht aufgeladen«, fuhr er fort. »Warum hast du denn keine Nachricht hinterlassen? Ich hätte dich zurückgerufen.«
    »Ich wollte aber nicht mit einer blöden Maschine reden«, entgegnete Gemma mit einem nervösen Tremolo in der Stimme, das so gar nicht zu ihr zu passen schien.
    »Gemma, was hast du denn? Ist dir was passiert?«
    »Nein, mir nicht. Nicht direkt jedenfalls. Es geht um Hazel.«
    »Ist sie krank? Was ist geschehen?«
    »Es hat einen Todesfall gegeben; jemand wurde erschossen, und ich habe heute früh die Leiche gefunden. Der Mann heißt Donald Brodie, und Hazel war vor ihrer Heirat mit ihm liiert. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, Tim zu verlassen–«
    »Du meine Güte.« Kincaid schubste Sid ohne Umschweife vom Küchenstuhl und ließ sich darauf nieder. »Sie hatte eine Affäre mit diesem Brodie?«
    »Nicht direkt. Jedenfalls nicht bis – die Sache ist die, ich weiß nicht, was letzte Nacht passiert ist, und jetzt kann ich nicht mit ihr reden. Die Polizei hält alle anderen Gäste im Haus fest und lässt sie von einer Beamtin bewachen, bis das Ermittlungsteam aus Inverness eintrifft.«
    »Und du?«
    »Mir haben sie erlaubt, in der umgebauten Scheune zu bleiben – da habe ich mit Hazel übernachtet. Aber sie ist irgendwann heute Nacht weggefahren und erst zurückgekommen, nachdem ich ihn – Donald – gefunden hatte.« Gemmas Stimme versagte, und Kincaid wartete, bis sie sich wieder gefangen hatte. »Wenn ich eine Gelegenheit gehabt hätte, mit ihr zu reden, bevor die Polizei hier eingetroffen ist, dann –«
    »Gemma, ich bin sicher, dass du getan hast, was du konntest. Hör zu, ich nehme den nächsten Zug – oder den nächsten Flieger nach Inverness –«
    »Und die Kinder?«
    »Ich könnte Wes bitten herzukommen, oder ich könnte sie zu deinen Eltern bringen –«
    »Nein. Warte einfach ab. Aber

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