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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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zusammenklappten wie eine Marionette, der man die Fäden durchschneidet.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb er nicht mehr in die Kirche ging. Er hatte wenig Vertrauen in die überkommenen Tröstungen, die sie für die Hinterbliebenen bereithielt, und noch weniger in Gottes Macht, die Bösen zu bestrafen.
    An diesem Morgen hatte er die Verdächtigen – und für ihn waren sie alle verdächtig bis zum Beweis des Gegenteils – in der umgekehrten Reihenfolge ihrer vermuteten Wichtigkeit zu sich kommen lassen. Natürlich konnte der erste Eindruck leicht täuschen, und er würde ihre Aussagen sorgfältig zu einem Gesamtbild zusammensetzen müssen, das der Wahrheit möglichst nahe kam.
    Als Ersten nahm er sich Martin Gilmore vor. Der junge Mann zeigte eine mühsam unterdrückte Erregung, als er den Raum betrat, und Ross hatte den Eindruck, dass er sich zwingen musste, seine hageren Züge zu einer angemessen ernsthaften Miene zu formen.
    Nachdem er ermittelt hatte, dass Gilmore das Zimmer mit Brodie geteilt hatte und dass er Brodie bei Tagesanbruch hatte hinausgehen hören, fragte Ross: »Dann müssen Sie sich ja auch ein bisschen mit dem Mann unterhalten haben. Worüber haben Sie denn so gesprochen?«
    Gilmore zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, er hat mich nicht sonderlich ernst genommen. Na ja, er war eigentlich ganz nett, aber er war halt so ein Typ wie Alan Breck Stewart in
Entführt –
Sie wissen schon, so ein richtiger Highlander, der für alle Städter nichts als Verachtung übrig hat. Wer nicht von Kindesbeinen an auf die Hirschjagd und zum Lachsfang gegangen ist und den Whisky schon mit der Muttermilch eingesogen hat, gehört einfach nicht zum Club.«
    »Aber er hatte sich für diesen Wochenend-Kochkurs angemeldet.«
    »Na ja, mit der Kocherei hatte er eigentlich nicht so viel am Hut. Das war mehr so ein Jux für ihn.« Gilmore hielt einen Augenblick inne, als überlege er, wie viel er verraten sollte. »Und ich glaube, sein eigentliches… Interesse lag ganz woanders. Da ist nämlich irgendwas gelaufen zwischen ihm und Hazel – Mrs. Cavendish.«
    Ross zog eine Augenbraue hoch. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich bin ja nicht blöd, wissen Sie«, erwiderte der junge Mann, und seine Augen blitzten plötzlich boshaft. »Obwohl sie mich alle so behandelt haben, als wäre ich es. All die peinlichen Gesprächspausen und die verstohlenen Blicke. Und nachdem diese andere Frau gestern Abend aufgekreuzt ist, war die Luft wirklich zum Schneiden. Nach dem Essen sind die beiden – Donald und Hazel – zusammen nach draußen gegangen, und man konnte spüren, dass sich da ein ordentlicher Krach zusammenbraute.«
    »Haben Sie die beiden streiten hören?«
    Gilmores Miene verriet Enttäuschung. »Nein. Sie müssen wohl hinters Haus gegangen sein.«
    »Haben Sie ihn oder sie danach noch einmal gesehen?«
    »Nein. Ich habe noch ein bisschen mit den anderen im Wohnzimmer gesessen, und nach einer Weile bin ich ins Bett gegangen. Es gibt hier keinen Fernseher«, fügte er hinzu, als ob er damit rechnete, dass Ross ihm nicht glauben würde.
    Ross dachte einen Moment lang nach. Dann ging er noch einmal ein Stück zurück. »Sie sagten, eine Frau sei hier aufgetaucht?«
    »Ja, kurz vor dem Abendessen. Sie hat an der Tür geklingelt und anscheinend nach Donald verlangt. Sie hatte ein Kind dabei.«
    »Wissen Sie zufällig, wer die Frau war?«
    »Keine Ahnung. Ich hab sie ja nur kurz gesehen, aber sie hat mir einen ziemlich nuttigen Eindruck gemacht. War echt witzig, wie sie alle versucht haben, möglichst unauffällig einen Blick aus dem Fenster zu werfen.«
    »Hat irgendjemand etwas gesagt?«
    »Nein. Dazu waren sie dann wieder zu höflich.«
    »Gut, Mr. Gilmore. Wenn Sie dann bitte in die Küche gehen würden, damit meine Kollegin Ihre Aussage zu Protokoll nehmen kann.«
    Martin Gilmore stand auf. »Und danach kann ich gehen?«
    Ross warf einen Blick auf seine Notizen und meinte beiläufig: »Sie können es wohl kaum erwarten, morgen wieder arbeiten zu gehen, wie?«
    Gilmore errötete – das heißt, sein Gesicht überzog sich plötzlich mit unansehnlichen roten Flecken. »Ich bin zurzeit arbeitslos. Eine schwierige Phase, wissen Sie.«
    Nachdem er hinausgegangen war, sagte Ross halblaut zu Munro: »Wenigstens besitzt er den Anstand, sich dafür zu schämen. Heutzutage sind diese arbeitsscheuen Elemente ja meistens auch noch stolz darauf, dass sie von der Stütze leben.«
    »Na ja, ein Wochenende umsonst essen und eine komfortable

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