Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
organisiert.«
    »Und was ist mit dieser anderen Frau, die gestern Abend mit ihrem Kind auftauchte und Donald sprechen wollte? Was können Sie mir darüber sagen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wer das war. Ich habe sie gar nicht gesehen. Louise hat ihr die Tür aufgemacht.«
    »Haben Sie denn nicht aus dem Fenster geschaut?«, fragte Ross mit ungläubigem Unterton.
    »Nein. Ich war in der Küche und habe das Essen zubereitet.« Die Unsicherheit, die Innes’ erste Antworten begleitet hatte, schien verflogen, und Ross vermutete, dass er nunmehr die Wahrheit sagte.
    »Aber Hazel und Donald haben sich während des Abendessens wegen dieser Frau gestritten, nicht wahr?«
    »Davon weiß ich nichts. Ich war in der Küche und habe das Essen serviert.«
    »Wie ich höre, sind die beiden nach dem Essen zusammen nach draußen gegangen.«
    »Sie sind nicht mitgekommen, als wir zum Kaffee ins Wohnzimmer gingen, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich habe nicht gesehen, wie sie das Haus verließen.«
    »Und Sie haben sie auch nicht streiten gehört?«
    »Nein.«
    Ross lehnte sich seufzend zurück. Innes beantwortete seine Fragen inzwischen mit einer geradezu verbissenen Sturheit. Versuchte der Mann etwa, Hazel Cavendish zu decken? Und wenn ja, wieso? »Ich denke, das ist vorläufig alles, Mr. Innes«, sagte er. »Eine Kollegin wird Ihre Aussage zu Protokoll nehmen.«
    »Kann ich wirklich gehen?« Innes hörte sich an, als habe er damit gerechnet, hinter Gittern zu landen.
    »Für den Augenblick jedenfalls; es sei denn, Sie hätten mir noch irgendetwas zu sagen?«
    »Nein. Ich… Ist es in Ordnung, wenn ich jetzt das Frühstück mache?«
    Beim Gedanken ans Essen begann Ross’ Magen sofort zu knurren, und er bedauerte es jetzt lebhaft, dass er am Morgen zugunsten seiner Gartenarbeit nur kurz gefrühstückt hatte.
    »Wir haben hier einen Mord aufzuklären, Mr. Innes«, erwiderte er gereizt, »und es gibt Wichtigeres zu tun, als sich mit dem Essen zu beschäftigen.« Ross spürte Munros unterdrücktes Grinsen im Rücken, was ihn nur noch mehr auf die Palme brachte. Munro wusste aus langjähriger Erfahrung, dass sein Chef ziemlich ungemütlich wurde, wenn er Hunger hatte.
    »Tut mir Leid.« Innes sah beschämt drein. »Ich wollte es weiß Gott nicht an Respekt vor Donald mangeln lassen. Aber ich dachte mir, wir stehen hier alle unter Schock, und es würde vielleicht helfen, wenn wir ein bisschen was in den Magen bekämen. Das ist mein Allheilmittel, wissen Sie, das Kochen.«
    Der Mann hatte Recht, wie Ross sich eingestehen musste. Es setzte ihn immer wieder in Erstaunen, wie der menschliche Körper inmitten der größten Tragödien weiter nach Befriedigung seiner Grundbedürfnisse verlangte: Essen, Trinken, Schlaf – oft sogar Sex. »Die Kollegin nimmt in der Küche die Aussagen auf«, sagte er, nun schon ein wenig freundlicher. »Sie werden sich gedulden müssen, bis sie fertig ist, und Ihre Spülküche bleibt vorläufig auch tabu.«
    Nachdem Innes gegangen war, sagte Ross zu Munro: »Dieser Bursche hat irgendwas zu verbergen, aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob es was mit dem Mord zu tun hat.«
    »Wollen Sie als Nächstes seine Frau vernehmen, Chef?«, fragte Munro und erhob sich.
    »Nein. Ich denke, wir hören uns zuerst einmal an, was Miss Heather Urquhart zu sagen hat.«
    Unter normalen Umständen musste sie eine bemerkenswert attraktive Frau sein, dachte Ross, mit dem auffallenden Kontrast zwischen ihrer blassen Haut und der langen, rabenschwarzen Mähne. Aber jetzt wirkte ihr Haar glanzlos und ungekämmt, und ihre Augen waren vom Weinen rot gerändert.
    Er hatte bereits in Erfahrung gebracht, dass sie vor zehn Jahren bei Donald Brodie angefangen hatte, wobei sie sich im Lauf der Zeit von seiner persönlichen Sekretärin zur Geschäftsführerin der Brennerei hochgearbeitet hatte. Während der Befragung gab sie sich schroff und kurz angebunden, als ob sie sich scheute, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.
    Jetzt fragte Ross in nachdenklichem Ton: »Miss Urquhart, war Ihre Beziehung zu Donald Brodie intimer Natur?«
    Sie starrte ihn an, und aus ihrem Blick sprach unverhohlener Widerwille. »Das geht Sie nichts an.«
    »Oh, ich fürchte doch.« Er beugte sich vor und sah, wie sie instinktiv zurückwich. »Ihr Arbeitgeber, Miss Urquhart, wurde brutal ermordet, und daher geht mich alles, was mit Donald Brodie zu tun hat, sehr wohl etwas an. Haben Sie schon einmal eine Schusswunde von einer Schrotflinte gesehen?«, fügte

Weitere Kostenlose Bücher