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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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wirkte.
    »Holly, geh und bau deinen Stall fertig, ich muss mit Duncan reden.« Tims Tonfall duldete keinen Widerspruch, und Holly trollte sich brav zurück zum Sandkasten; jedoch nicht, ohne durch ihren betont schlurfenden Gang ihr Missfallen zum Ausdruck zu bringen.
    Kincaid drehte einen Stuhl um und setzte sich Tim gegenüber. »Tim –«
    »Auch ein Bier?« Tim deutete in Richtung Küche. Seine Aussprache war klar und deutlich, wie Kincaid erleichtert registrierte – wenigstens war er nicht betrunken.
    »Nein, danke. Tim, deine Mutter hat dir sicher schon gesagt, dass ich hier war –«
    »Sie hat Bauernhof gespielt«, unterbrach ihn Tim, der seine Tochter beobachtete. »Meine Mutter hat ihr einen Satz Bauernhoftiere geschenkt. Die verwöhnen sie wirklich nach Strich und Faden, meine Eltern.«
    »Tim. Ich habe deiner Mutter erzählt, dass es in Schottland einen Zwischenfall gegeben hat, bei dem ein Mann namens Donald Brodie erschossen wurde. Was ich heute Morgen noch nicht wusste, ist, dass die Polizei Hazel mitgenommen hat, um sie zu verhören.«
    »Hazel? Die denken, dass
Hazel
ihn erschossen hat?« Tim sah ihn zum ersten Mal direkt an, und Kincaid bemerkte die dunklen Ringe unter seinen Augen, die tiefen Furchen um seine Mundwinkel. Der Mann war fix und fertig. »Meine Frau ist zu einigem fähig«, fuhr Tim nachdenklich fort, »aber davor würde selbst sie zurückschrecken, glaube ich.«
    Er wusste Bescheid, das war Kincaid jetzt klar. Tim wusste von Hazel und Donald. »Tim –«
    »Danke, du musst nicht noch deutlicher werden. Ich bin ja nicht blöd – nicht mehr jedenfalls. Und wieso glaubt die Polizei, dass meine Frau ihren… Liebhaber erschossen hat?«
    Es lag Kincaid auf der Zunge, Tims Anschuldigung zurückzuweisen – schließlich gab es keinen Beweis dafür, dass Hazel mehr getan hatte, als ihre Freundschaft mit Brodie aufzufrischen –, doch im Grunde wusste er, dass nichts, was er sagte, mehr als ein schwacher Trost für Tim Cavendish sein konnte. »Ich weiß es nicht. Der Kriminalbeamte, der den Fall bearbeitet, wollte Gemma nichts verraten. Ich fahre morgen früh mit dem Zug rauf, um zu sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Gratuliere! Duncan, der Retter in der Not.« Tim nahm noch einen Schluck von seinem Bier, dann hielt er die Flasche gegen das schwindende Licht und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen.
    »Komm doch mit. Holly kann so lange bei Wes und den Jungen bleiben. Das kriegen wir schon geklärt –«
    »Nein. Du kannst das nicht wieder hinbiegen«, erwiderte Tim grimmig. »Und ich auch nicht – und ich habe nicht vor, in die Highlands zu pilgern, nur um mich noch mehr zum Idioten zu machen. Und was Hazel betrifft – na ja, wie man sich bettet, so liegt man –’tschuldigung, unpassendes Bild.«
    »Tim, das kann doch nicht dein Ernst sein«, versuchte Kincaid ihn zu beschwichtigen. »Sie ist immer noch deine Frau und Hollys Mutter. Ist dir überhaupt klar, wie ernst die Lage ist? Wenn sie des Mordes beschuldigt wird –«
    »Dann wird sie sich einen Anwalt nehmen müssen, oder?«, unterbrach ihn Tim und klopfte nervös mit der leeren Bierflasche auf die Steinplatten.
    »Tim, du kannst sie doch nicht so pauschal verurteilen, solange du nicht alle Fakten kennst. Es steht zu viel auf dem Spiel für euch –«
    »Fakten? Was zwischen Hazel und mir läuft, geht die Polizei nichts an, Duncan. Außerdem kenne ich die Fakten – nämlich, dass meine
Frau
mich angelogen hat und dass sie nach Schottland gefahren ist, um sich mit ihrem Ex-Lover zu treffen. Wenn es um Gemma ginge, würdest du da nicht auch deine eigenen Schlüsse ziehen?«
    »Nicht, ohne vorher mit ihr geredet zu haben«, protestierte Kincaid, doch er musste unwillkürlich daran denken, wie er sich wohl an Tims Stelle fühlen würde. »Du wirst doch wohl –«
    »Nein!« Die Flasche zerschellte auf den Terrassenfliesen.
    Kincaid sah, dass Holly im Spielen innegehalten hatte und stocksteif dasaß, das Gesicht von ihnen abgewandt. Lange Schatten waren in den Garten vorgerückt, das dunkle Haus schien leer und trostlos ohne Hazel.
    »Okay, Tim«, sagte Kincaid leise. »Ganz ruhig. Du erschreckst Holly. Lass sie doch zu uns kommen –«
    »Sie ist meine Tochter«, antwortete Tim gereizt, aber mit gedämpfter Stimme. »Sie bleibt hier bei mir. Und jetzt würde ich vorschlagen, dass du abziehst, Duncan, und woanders den edlen Ritter spielst.«
    »Also gut, ich geh ja schon. Aber eines will ich vorher noch von dir wissen: Wo

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