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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Dinge, Sir«, sagte Munro, während sie zusammen die Treppe hinunterpolterten. »Wir haben Alison Grants Adresse hier in Aviemore ermittelt und ihre Telefonate sowie ihren Stromverbrauch zurückverfolgt. Wir haben auch einen Constable vorbeigeschickt, aber es war niemand zu Hause. Er versucht es später noch mal.«
    »Warum gehen Sie nicht selbst hin, Sergeant?«, schlug Ross vor. »In diesem Fall verlasse ich mich lieber auf Ihr Gespür. Was noch?«
    »John Innes’ Flinte. Er hat dafür keinen Waffenschein. Für die zwei anderen Schrotflinten schon, aber nicht für die kleine Purdy.«
    Ross war nicht sonderlich überrascht. »Immer diese verdammten Familienerbstücke«, murmelte er. »Nur weil es keine Quittung mehr gibt, meinen die Leute, sie könnten sich die Mühe sparen. Na, der kommt mir nicht so leicht davon.« Sie hatten das Vernehmungszimmer erreicht. Ross blieb stehen und rückte automatisch seine Krawatte zurecht. »So, wollen mal sehen, was unser kleines Vögelchen in seinem Käfig so treibt.«
    Als sie ins Zimmer traten, sprang Hazel Cavendish so abrupt auf, dass sie ihren Kaffee auf dem Tisch verschüttete. Hektisch blickte sie sich nach einem Lappen um.
    »Sergeant, besorgen Sie uns doch bitte eine Rolle Küchenpapier«, sagte Ross. Nachdem Munro gegangen war, betrachtete er die Frau, die vor ihm stand. Die lange Wartezeit und die Isolation hatten ihren Tribut gefordert, wie er bemerkte. Die Konturen ihres Gesichts schienen schärfer hervorzutreten, und obwohl sie die Hände krampfhaft verschränkt hielt, sah er, dass sie zitterten. Die Überreste ihres Sandwiches lagen in der geöffneten Plastikbox – ein einziger Krümelhaufen. Ross konnte nicht erkennen, ob sie überhaupt etwas davon gegessen hatte.
    Er schüttelte missbilligend den Kopf. »Sie müssen etwas essen, junge Frau, damit Sie bei Kräften bleiben.«
    »Ich muss nach Hause zu meiner Tochter, sonst nichts«, schleuderte sie ihm von der anderen Seite des Tisches entgegen.
    »Nun ja, je eher Sie unsere Fragen zufrieden stellend beantworten, desto eher dürfen Sie gehen – allerdings kann es sein, dass Sie noch ein paar Tage länger in Schottland bleiben müssen.« Wie er entzückt feststellte, war sie noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie ihm so lange die Aussage verweigern konnte, bis man ihr einen Rechtsbeistand gewährte – und da er sie nicht offiziell wegen Mordverdachts festgenommen hatte, war er auch nicht verpflichtet, sie über ihre Rechte in Kenntnis zu setzen.
    Munros Rückkehr brachte ihre Proteste vorläufig zum Verstummen. Während der Sergeant den Tisch abwischte, schaltete Ross das Tonband ein, nannte Datum und Uhrzeit und identifizierte die Beteiligten.
    »Dürfen wir Ihnen noch einen Kaffee bringen, Mrs. Cavendish?«, fragte er, als er gegenüber von ihr Platz nahm. »Munro kann Ihnen gerne noch einen Becher aus dem Automaten holen –«
    »Nein, nein – hören Sie, ich will nur nach Hause, sonst gar nichts. Ich verstehe nicht, warum Sie mich überhaupt hierher gebracht haben.«
    »Na schön, dann lassen Sie uns doch einfach ganz von vorn anfangen. Erzählen Sie mir etwas über Ihre Beziehung zu dem Verstorbenen, Donald Brodie.«
    Sie rieb sich nervös die Hände, sah ihm aber direkt in die Augen. »Wir waren vor meiner Heirat eng befreundet; ich hatte ihn allerdings schon seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Und welche Erklärung haben Sie dann für Ihren Streit mit ihm am gestrigen Abend, nachdem Alison Grant zu Ihrer Pension gekommen war?«
    Ihre Finger verkrampften sich ineinander, und er hörte, wie ihr für einen Moment der Atem stockte. »Sie irren sich, Chief Inspector. Wir haben uns nicht gestritten.«
    »Wirklich nicht?« Er lächelte sie an. »Nun, das haben mir diverse Zeugen aber ganz anders berichtet. Wie erklären Sie sich das, Mrs. Cavendish?«
    »Ich – ich weiß nicht.«
    »Sie und Mr. Brodie haben nach dem Essen zusammen das Haus verlassen, und man hat gehört, wie Sie sich anschrien. Also, ich würde so etwas als Streit bezeichnen.«
    »Ich – ich machte mir Sorgen um das Kind. Sie hatte ein Kind dabei, als sie kam, um ihn zur Rede zu stellen.«
    »Alison Grant?«
    Hazel nickte. »Ich fürchtete, dass er der Frau – Alison – Versprechungen gemacht haben könnte, die dem Kind schaden würden.«
    »Wie selbstlos von Ihnen, Mrs. Cavendish. Und waren es diese Befürchtungen, die Sie veranlassten, anschließend im Wald mit Mr. Brodie zu schlafen?« Ross setzte einfach darauf, dass der

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