Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Titel: Nur zu deinem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
nickte.
    »Iss weiter«, raunte sie.
    Ich schob mir einen Löffel voll Eiscreme in den Mund, als die Tür zum Büro aufging und Myron herauskam. Kimberly beugte sich zu mir vor. »Und jetzt fang an zu lachen, als hätte ich dir gerade einen wahnsinnig komischen Witz erzählt«, flüsterte sie.
    Aus irgendeinem Grund vertraute ich ihr. Also fragte ich nicht, warum wir diese Show veranstalteten, sondern lachte. Erst hatte ich das Gefühl, dass es sich ziemlich gezwungen anhörte, aber dann stimmte sie in mein Lachen mit ein, und ihres war so ansteckend, dass ich mich plötzlich gar nicht mehr verstellen musste. »Und jetzt lach noch mal«, flüsterte sie. »Sonst will dein Onkel womöglich wissen, worüber wir uns unterhalten.«
    Ich brach gehorsam in Lachen aus und wieder lachte sie mit mir mit. Myron schaute mich mit traurigem Hundeblick an und um seine Mundwinkel spielte ein kleines, wehmütiges Lächeln. Schließlich fuhr Kimberly mit ihrem Rollstuhl davon, während mein Lachen zu einem verwirrten und verlorenen Echo verhallte. Das Vibrieren meines Handys rettete mich. Ich warf einen Blick aufs Display – es war Löffel – und drückte mir das Telefon ans Ohr.
    »Was gibt’s?«, fragte ich.
    »Mickey?« Löffel klang aufgeregt. So aufgeregt, dass er sogar auf seine übliche absurde Eingangsfrage verzichtete. »Ich hab was herausgefunden.«
    »Was denn?«
    »Es geht um Ashleys Schließfach.«
    »Was ist damit?«
    »Ich weiß, wer es aufgebrochen hat.«

11
    AM NÄCHSTEN MORGEN TRAFEN Ema, Löffel und ich uns vor dem Unterricht auf dem Schulparkplatz. Ema hatte ihren Laptop mitgebracht, mit dem wir uns in eine ruhige Ecke ins Gras setzten, und Löffel trug eine Sonnenbrille und hatte einen Aktenkoffer bei sich – so einen, wie ihn wichtige Geschäftmänner in Filmen gern mit sich herumschleppen. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals einen in echt gesehen zu haben. Löffel drehte am Zahlenschloss und ließ ihn aufschnappen. Ich warf neugierig einen Blick hinein. Er enthielt nichts außer einem USB -Stick. Löffel nahm ihn heraus, klappte den Koffer wieder zu und zog hinter seiner Sonnenbrille die Augenbrauen hoch.
    »Was ihr gleich sehen werdet«, sagte er mit bedeutungsschwerer Stimme und nahm die Sonnenbrille ab, »muss für immer unter uns bleiben.« Dann reichte er Ema den Stick.
    Ema seufzte. »Was ist da drauf?«
    »Das Überwachungsvideo«, sagte Löffel. »Im Schulgebäude sind achtzehn Kameras installiert, mit denen so gut wie alle Eingänge und Flure überwacht werden. Es lag auf der Hand, dass niemand das Schließfach tagsüber aufgebrochen hat. Das wäre aufgefallen. Und ich war mir sicher, dass es erst kürzlich aufgebrochen worden ist, weil so ein kaputtes Schloss innerhalb weniger Tage gemeldet worden wäre. Also habe ich mir meine Schlüssel geschnappt und bin heimlich ins Sicherheitsbüro gegangen, wo alle Aufzeichnungen digital gespeichert werden. Dann habe ich mir die Aufnahmen von Kamera vierzehn herausgesucht – das ist die, die den Bereich um Ashleys Schließfach überwacht – und mir angesehen, was in der Nacht, bevor wir das aufgebrochene Schloss entdeckt haben, passiert ist.«
    »Wow, wie lange hast du dafür gebraucht?«, fragte ich.
    Löffel grinste. »Nicht so lang, wie du denkst. Die Kameras zeichnen nur dann etwas auf, wenn der Bewegungsmelder reagiert. Solange nichts passiert, bleiben sie aus.«
    Ema steckte den USB- Stick in ihren Laptop, und wir drängten uns gerade um den Bildschirm, als plötzlich zwei Hände zwischen uns hindurchgriffen und den Computer von Emas Schoß rissen.
    »Hey!«, rief Ema.
    »Sieh an, sieh an«, sagte eine mir mittlerweile vertraute unangenehme Stimme. »Was haben wir denn da?«
    Ich drehte mich zu Troy um, der den Laptop in der Hand hielt. Buck stand neben ihm. Und hinter den beiden ging gerade eine Abordnung muskelgestählter »Lax-Bros« in Stellung. Schwer zu sagen, wie viele es waren. Vielleicht fünf oder sechs Typen. Ihr Trainingsanzug-Einheitslook machte es schwer, sie auseinanderzuhalten.
    »Was wollt ihr?«, fragte Löffel.
    »Die Sache ist die, Arthur «, sagte Buck. »Wir finden dich ziemlich cool und wollten gern ein bisschen mit dir abhängen.«
    Löffel schob die Brille auf seiner Nase hoch und strahlte. »Echt?«
    »Gib mir meinen Laptop zurück«, sagte Ema.
    Die beiden ignorierten sie. Ich überlegte, wie ich die Situation am besten entschärfen könnte.
    »Und wie wir mit dir abhängen wollen«, sagte Troy zu Löffel und holte

Weitere Kostenlose Bücher