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Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Titel: Nur zu deinem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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es.« Sie zog eine Grimasse. »Ich habe Agent angerufen. Er hat Zeit, sich nach der Schule mit uns zu treffen.«
    »Gut«, sagte ich und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: »Du bist noch nicht mal fünfzehn, oder?«
    »Na und?«
    »Wie hast du es dann geschafft, dich tätowieren zu lassen? Ich dachte, dafür muss man achtzehn sein.«
    »Oder eine Einverständniserklärung der Eltern mitbringen.«
    »Und die haben sie dir gegeben?«
    »Das lass mal meine Sorge sein«, äffte Ema meinen Spruch von heute Morgen nach. »Wie willst du uns ohne Führerschein zu Agent fahren?«
    »Das lass mal meine …« Ich winkte ab.
    Ema biss von ihrem Sandwich-Baguette ab. Als sie mit Kauen fertig war, fragte sie betont beiläufig: »Wie war es in Los Angeles?«
    »Gut. Aber was ich dir unbedingt noch erzählen wollte – als du neulich Nacht nach Hause bist, habe ich den kahlköpfigen Freund der Hexe getroffen.«
    Ich beschrieb ihr, was passiert war. Ema war eine unglaublich gute Zuhörerin, weil sie ehrliches Interesse zeigte und sich durch nichts um sich herum ablenken ließ.
    Als ich fertig war, meinte sie: »Ich finde, wir sollten noch mal bei der Hexe vorbeischauen.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nur weil er gesagt hat, dass du mit niemandem darüber sprechen sollst?«
    »Hm.«
    »Mir hast du trotzdem davon erzählt.«
    »Stimmt, aber dich kann er nicht gemeint haben, weil du nämlich schon von der Sache gewusst hast.«
    Sie lächelte. »Gefällt mir, wie du es immer wieder schaffst, deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.«
    Löffel kam zu uns rüber und knallte sein Tablett auf den Tisch. »In den USA werden jeden Tag zweihundert neue Gefängniszellen gebaut. Ich habe keine Lust, dass auf einer von ihnen mein Name steht.«
    »Wir haben doch ausgemacht, dass wir nicht zur Polizei gehen«, beruhigte ich ihn.
    Er setzte sich und fing an zu essen. Zwei Minuten später hörte ich ihn murmeln: »Oh. Mein. Gott.« Seine Augen weiteten sich, als würde er Zeuge der Wiederauferstehung eines Toten werden. Ich drehte mich um. Rachel Caldwell steuerte mit einem Teller voller Kekse auf uns zu.
    »Hey, Leute«, sagte sie lächelnd. Ihr Lächeln blendete einen nicht bloß, nein, es riss einen förmlich vom Stuhl und schüttelte einen durch, bevor man wieder in ihn zurückgeschleudert wurde.
    Ema verschränkte die Arme vor der Brust.
    Löffel sagte: »Möchtest du mich heiraten?«
    Rachel lachte. »Du bist so niedlich.«
    Löffel fiel beinahe die Gabel aus der Hand.
    »Ich will euch gar nicht lange stören«, sagte Rachel, »aber unser Cheerleader-Team hat vorhin einen Kuchenbasar veranstaltet und …«
    »Einen Kuchenbasar«, unterbrach Ema sie mit immer noch verschränkten Armen. »Wie spannend.«
    Ich warf ihr einen strafenden Blick zu.
    »Tja … jedenfalls sind meine Kekse irgendwie nicht so gut angekommen, also dachte ich … bevor ich sie wegwerfe …«
    »Das ist sehr nett von dir«, bedankte ich mich lächelnd.
    Rachel stellte den Teller auf den Tisch und ging verlegen davon.
    »Die zukünftige Mrs Löffel«, sagte Löffel andächtig und dann stirnrunzelnd: »Oder wäre sie Mrs Gabel? Darüber muss ich noch mal nachdenken.«
    »Tu das.« Ich nahm mir einen Schokokeks und biss hinein. »Nicht schlecht«, sagte ich.
    Ema verdrehte die Augen zur Cafeteriadecke. »War ja klar, dass dir ihre Kekse schmecken. Die Dinger könnten auch aus Babypuder und Holzspänen sein und du würdest sie immer noch köstlich finden.«
    »Nein, im Ernst, probier mal.«
    »Nein danke«, lehnte Ema ab.
    »Weißt du«, sagte ich, während ich den ziemlich trockenen Keks zu Ende kaute und mich fragte, womit ich ihn hinunterspülen könnte, »es ist ganz schön oberflächlich, jemanden wegen seines Äußeren zu verurteilen.«
    Ema schnaubte. »Na klar. Weil Rachel Caldwell es sich bestimmt total zu Herzen nimmt, wenn jemand wie ich sie nicht leiden kann.«
    »Also, ich finde sie nett«, sagte Löffel.
    »Von dir war ja auch nichts anderes zu erwarten«, sagte Ema und sah dann wieder mich an. »Wusstest du, dass sie mal mit Troy zusammen war?«
    Ich schüttelte mich. »Igitt.« Nach einer kurzen Denkpause fügte ich hinzu: »… zusammen war . Vergangenheit.«
    Wieder verdrehte Ema genervt die Augen. »Apropos oberflächlich. Was sagt uns das wohl, wenn die heiße Cheerleader-Braut es auf den Basketball-Kapitän abgesehen hat? Na?«
    »Sie hat recht.« Löffel sah mich feierlich an und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Du musst einen Weg finden, Kapitän der

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