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Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Titel: Nur zu deinem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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»Yoga.«
    »Gehst du immer noch zu Swami Paul?«
    »Nein. Die Hitze beim Bikram-Yoga hat mein rotes Chakra zu sehr intensiviert. Ich bin danach immer total jähzornig gewesen. Jetzt fahre ich total auf Kundalini ab. Das solltet ihr auch versuchen. Ich meine, hey, schaut mich an.« Er breitete die Arme aus. »Neuerdings bin ich blendend weiß.«
    Ooohhh-kay.
    Wir waren schon fast an der Tür, als Agent rief: »Mickey?«
    Ich drehte mich um.
    »Du hast auch einen reinen Geist, genau wie Ema. Ich spüre, dass du mit starken Energien gesegnet bist und vollkommen in dir selbst ruhst. Du bist ein Beschützer. Du kümmerst dich um andere. Du bist ihre Zuflucht.«
    »Ähm, danke.«
    »Und das verleiht dir eine gewisse Weisheit. Dir ist klar, dass du nichts über den Mann weißt, den du suchst. Sei vorsichtig, bevor du andere mit ihm in Kontakt bringst.«
    Agent hielt meinen Blick fest, und ich verstand, was er meinte. Ich nickte. »Danke für die Warnung.«
    Er deutete eine Verbeugung an. »Du solltest über ein Tattoo nachdenken. Würde sich gut machen.«
    »Ich glaube nicht, dass das was für mich ist«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Agent mit allwissendem Lächeln. »Da hast du wahrscheinlich recht.«

13
    ALS WIR WIEDER IM WAGEN SASSEN , reichte Ema mir den Zettel und sagte: »Gib die Adresse ins Navi ein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Was?«
    Ich hatte Agents Warnung verstanden, wobei ich nicht glaube, dass ich sie wirklich gebraucht hätte. Fassen wir zusammen, was ich über Antoine LeMaire wusste: Er hatte sich Zugang in eine Schule verschafft und Ashleys Spind aufgebrochen. Er war bei den Kents eingebrochen und hatte Dr. Kent angegriffen. Kurz – er war mit ziemlicher Sicherheit ein ziemlich gefährlicher Mann. Ich konnte gewisse Risiken eingehen – das war meine Sache –, aber ich würde auf keinen Fall Löffel und Ema in Gefahr bringen.
    Das wäre, ähm, nicht gut fürs rote Chakra.
    »Es ist schon spät«, sagte ich. »Ich fahre euch nach Hause.«
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst«, schnaubte Ema.
    »Mein voller Ernst. Wir gehen auf keinen Fall im Dunkeln zu dem Typen.«
    »Vielleicht sollten wir vorher an einem Lampenladen halten«, meinte Löffel.
    »Was soll das denn jetzt?«
    »Na ja, damit wir dem kleinen Mickey ein Nachtlicht kaufen können«, sagte Löffel. »Weil er sich im Dunkeln fürchtet.«
    Ema grinste. »Und vielleicht kaufen wir ihm auch noch eine Kuscheldecke, damit er besser Schlafi-Schlafi machen kann?«
    Ich sah sie nur an. Sie zuckte entschuldigend mit den Achseln und sagte: »Lass Löffel zuerst raus.«
    Löffel dirigierte mich zu einer Doppelhaushälfte am Stadtrand von Kasselton. In der Einfahrt parkte ein kleiner Transporter, auf dessen Seite ein Logo aus zwei gekreuzten Wischmopps prangte.
    Als wir hielten, ging gerade die Haustür auf, und ein Mann und eine Frau um die vierzig traten nach draußen. Der Mann trug eine Hausmeisteruniform, die Frau ein elegantes Kostüm. Der Mann war ein Weißer, die Frau eine Schwarze.
    »Mom! Dad!«, rief Löffel.
    Er rannte auf sie zu, und sie begrüßten sich so überschwänglich, als wäre gerade eine Geiselnahme glücklich beendet worden. Ema und ich schauten schweigend zu. Ich spürte einen neidischen Stich, wurde mir aber gleichzeitig meiner Verantwortung noch deutlicher bewusst. Man musste sich diesen Jungen und seine Eltern nur anschauen. Ich durfte ihn oder Ema auf keinen Fall in Gefahr bringen.
    Löffel deutete auf den Wagen, worauf seine Eltern lächelten und uns zuwinkten. Ema und ich winkten zurück. Ema sagte: »Wow, sieh sie dir an.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    Die drei verschwanden im Haus.
    »Okay, und was jetzt?«, fragte Ema.
    »Wir fahren nach Hause, recherchieren ein bisschen im Netz und schauen mal, was wir über unseren tätowierten Freund Antoine LeMaire herausfinden können. Morgen treffen wir uns und besprechen uns.«
    »Klingt gut.« Sie öffnete die Wagentür. »Dann bis morgen.«
    »Warte, ich kann dich doch nach Hause fahren.«
    »Nicht nötig«, sagte Ema knapp.
    »Wohnst du in der Nähe?«
    »Könnte man so sagen. Also, bis morgen.«
    »Jetzt warte doch mal.«
    Natürlich wartete sie nicht. Sie stieg aus dem Wagen und ging die Straße hinunter. Ich spielte mit dem Gedanken, ihr zu folgen, aber nach ein paar Metern bog sie rechts ab und verschwand zwischen den Bäumen eines kleinen Parks. Ich war kurz davor, auszusteigen und ihr hinterherzulaufen, aber dann dachte ich, dass sie genauso ein Recht darauf hatte,

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