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Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Titel: Nur zu deinem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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herausfinden musste, was Ashley getan hatte, als sie das letzte Mal an ihrem Schließfach gewesen war.
    »Hm.« Löffel dachte nach. »Hast du einen Anhaltspunkt, wann das ungefähr gewesen sein könnte?«
    »Nein.«
    »Das heißt, dass es im ungünstigsten Fall während der Schulzeit war?«
    »Ja.«
    Er schwieg einen Moment. »Über Speed Reverse könnten wir zumindest versuchen, ob wir was finden. Vorausgesetzt, ich komme noch mal an die Sicherheitsdaten ran.«
    »Ist das ein Problem für dich?«
    »Ich liebe die Gefahr.«
    Löffel legte auf.
    Drei Minuten später rief Ema an. »Hast du schon gegessen?«, fragte sie.
    »Ich habe gerade Nudelwasser aufgesetzt.«
    »Kennst du das Baumgart’s?«
    »Ja.« Es war Onkel Myrons Lieblingsrestaurant.
    »Dann treffen wir uns dort.«
    Irgendetwas in ihrer Stimme war anders als sonst. »Ich habe Antoine nicht gefunden, falls es darum geht.«
    »Das hat Löffel mir gerade erzählt. Aber darüber will ich nicht mit dir reden.«
    »Was ist los?«
    »Ich habe ein paar Recherchen über diesen Grabstein angestellt.«
    »Und?«
    »Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, Mickey.«
    In den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war das Baumgart’s ein klassischer jüdischer Deli gewesen. Ein Ort, an dem sich Väter Pastrami-Sandwiches bestellten, während ihre Kinder an der Resopal-Theke saßen, sich auf den Drehhockern im Kreis drehten und auf ihr Root Beer warteten. Irgendwann in den Achtzigern war der Laden von einem chinesischen Gourmetkoch gekauft worden. Statt das Restaurant komplett umzukrempeln, beließ er alles, wie es war, und fügte der Karte lediglich ein paar Gerichte der gehobenen chinesischen Küche hinzu. Das Konzept schlug ein wie eine Bombe und mittlerweile gab es noch drei weitere Baumgart’s in New Jersey.
    Ema saß in einer Nische an einem Zweiertisch und schlürfte einen Schoko-Milchshake. Ich setzte mich zu ihr und bestellte das Gleiche. Die Kellnerin fragte, ob wir auch etwas essen wollten. Ema orderte die Erdnuss-Nudeln – zufälligerweise auch Myrons Lieblingsgericht – und etwas, das sich »Sizzle Duck Crepe« nannte. Ich entschied mich für Hähnchen Kung Pao.
    »Also«, sagte sie, »was ist passiert, als du nach Antoine LeMaire gesucht hast?«
    »Warum fängst du nicht an?«
    Sie spielte mit dem Strohhalm in ihrem Shake. »Ich … gib mir noch ein paar Minuten, ja?« Ema nahm einen Schluck und lehnte sich zurück. »Und tu mir bitte einen Gefallen – wenn du schon den überfürsorglichen Daddy spielen musst, dann sag mir einfach, dass du mich nicht dabeihaben willst, statt hinter meinem Rücken irgendwelche Aktionen durchzuziehen, okay?«
    »Okay«, sagte ich.
    »Ich meine es ernst, Mickey.«
    »Schon gut, schon gut. Tut mir leid.«
    Ema nickte. »Also, was hat es mit diesem Antoine auf sich?«
    Während ich ihr von meinem Besuch in der Plan B Go-Go-Lounge erzählte, brachte die Kellnerin unser Essen, aber wir registrierten es kaum. Als ich fertig war, sagte Ema: »Diesmal spare ich mir mein ›Wow‹. Das ist jenseits von Wow. Es ist Wow auf Anabolika. Wow hoch zehn.«
    Der Duft von Hähnchen Kung Pao stieg vom Teller auf, und plötzlich merkte ich, dass ich am Verhungern war. Ich griff nach meiner Gabel und fing an zu essen.
    »Und du glaubst wirklich«, sagte Ema, »dass deine Freundin, die brave höhere Tochter, in einer Go-Go-Bar getanzt hat?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Was hast du über den Grabstein herausgefunden?«
    Ema wurde ein bisschen blass. »Es geht um die Hexe.«
    Ich sah sie erwartungsvoll an, aber sie zögerte.
    »Ema?«
    »Ja?«
    »Als Chief Taylor mich in den Streifenwagen gesetzt hat, hab ich die Hexe am Fenster gesehen. Sie hat versucht, mir irgendetwas zu sagen.«
    Ema zog die Brauen zusammen.
    »Ich bin mir nicht sicher, weil ich es von ihren Lippen ablesen musste«, fuhr ich fort, »aber ich glaube, sie hat versucht, mir zu sagen, dass ich Ashley retten soll. Ich weiß, dass das komplett verrückt klingt. Aber was auch immer du herausgefunden hast … ich muss es erfahren, okay?«
    Ema nickte. »Wir wissen inzwischen, dass der Spruch mit der Eiche ein Zitat von Jefferies ist.«
    »Ja. Und?«
    »Ich hab mich gefragt, ob der Satz mit der geopferten Kindheit vielleicht auch ein Zitat sein könnte.«
    »Und hast du was gefunden?«
    »Nicht den genauen Wortlaut, aber ich bin auf eine Webseite gestoßen, in der es um …« Sie verstummte und schüttelte den Kopf, als würde es ihr schwerfallen fortzufahren. »In der

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