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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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uns Ruhe schenken würde, Nuramon. Wir gehen hinein, fegen Mirugil vom Thron und zerschlagen das Königreich und die Fürstentümer. Wir säen Zwietracht zwischen den Adelshäusern. Am Ende werden sie nur noch damit beschäftigt sein, einander zu bekriegen, und wir sind sie los.«
    Nuramon schaute zum Badehaus hinüber. »Bjoremul, Dyra und Lyasani haben sich die Spuren von Varmul abgewaschen. Wir sollten nicht den Fehler machen, uns mit etwas zu belasten, das uns in den Schmutz zieht.«
    Jasgur atmete tief durch. »Vielleicht hast du recht«, sagte er schließlich.
    Nuramon nickte langsam. »Davon bin ich überzeugt. Aber du kehrst immer wieder zu diesem Vorhaben zurück. Warum?«
    »Weil ich das Gefühl habe, noch genug Kraft für eine große Sache zu haben, eine Tat, die meinen Namen unsterblich macht.«
    »Würden eine Reihe kleinerer Taten dir nicht die gleiche Zufriedenheit bescheren?«, fragte Nuramon.
    »Du verstehst das nicht«, sagte Jasgur. »Du bist durch die Jahrhunderte gegangen, und man erinnert sich an dich. Aber wie lange werden meine Taten bestehen?«
    »Ewig, wenn deine Kinder und Kindeskinder deine Taten bewahren und die Sänger sie lebendig halten.« Er lächelte. »Und wenn deine Freunde deinen Ruhm verbreiten.«
    Jasgur lachte. »Du hast wohl vor, der Sänger zu sein, der von meinen Taten berichtet.«
    »Falls ich so lange überlebe. Und natürlich werde ich die Dinge ein wenig größer aussehen lassen, als sie es tatsächlich gewesen sind.«
    Bjoremul kam aus dem Badehaus, während Dyra zurückblieb und Lyasani das Haar kämmte. Das Mädchen starrte ohne jede Gefühlsregung zu ihnen heraus. Als Bjoremul sich zu ihnen setzte, reichte Nuramon ihm eine Schüssel. Er nahm sie dankend an, doch dann senkte er den Blick und zögerte, die Schöpfkelle zu nehmen und sich etwas aus dem großen Topf zu holen. »Was du für uns getan hast, können wir nie wiedergutmachen.« Als Bjoremul aufschaute, zitterten seine Lippen. »Wir hätten schon vor Jahren aus Varlbyra fliehen sollen.«
    »Das zählt nicht mehr«, sagte Nuramon. »Kommt mit mir nach Jasbor.«
    »Aber wie soll ich das Vertrauen der Menschen gewinnen?«
    »Durch Taten«, antwortete Nuramon. »Ich möchte die Ilvaru in zwei Kriegsscharen teilen und brauche einen weiteren Schwertfürsten.« Er zeigte hinüber zu Waragir, der inzwischen am Brunnen stand und sich wusch. »Er ist ein aufstrebender Jüngling. Neben ihm brauche ich einen Schwertfürsten, der schon alles gesehen hat. Wenn es dir nicht widerstrebt, wäre ich froh, dich bei uns zu haben.«
    Bjoremul lächelte. »Widerstreben? Keineswegs.«
    Jasgur reichte Bjoremul die Hand. »Ich wünschte, ich hätte dir dies vor Jahren sagen können: willkommen in unseren Reihen.«
    Bjoremul packte Jasgurs Hand, schüttelte sie schwungvoll und schaute dann zu Waragir hinüber. »Der wirkt noch sehr jung, aber er scheint was zu taugen.«
    Jasgur grinste. »Kommt er dir bekannt vor?«, fragte er.
    Bjoremul schüttelte den Kopf.
    »Waragir ist Nylmas und Yargirs Sohn«, erklärte Nuramon.
    Bjoremul stutzte. »An Nylma erinnere mich noch«, sagte er und musterte Waragir. »So viel Zeit«, sagte er schließlich und schüttelte den Kopf.

Im Namen des Fürsten

    Als Nerimee erwachte, war Helgura fort. Sie hatte so tief geschlafen, dass sie nicht bemerkt hatte, dass ihre Peiniger die Kriegerin geholt hatten. Die Kerze, die eine der Wachen in der Nacht gebracht hatte, war beinahe auf den Boden hinabgebrannt. Der Sonnenaufgang musste noch Stunden entfernt sein, es sei denn, die Wachen hatten die Kerze ausgetauscht, als sie geschlafen hatte.
    Als die Entführer Helgura und sie in den Kerker gebracht hatten, war Nerimee zunächst ruhig geblieben. Sie hatte an die Erzählungen ihrer Mutter gedacht; an den König von Varmul, den sie zwar als skrupellos einschätzte, der ihrer Mutter im Kerker von Werisar aber dennoch eine angemessene Behandlung hatte zukommen lassen.
    Nerimee hatte jedoch rasch verstanden, dass Gnade für ihre Peiniger ein Fremdwort war. Die Schläge mit Händen, Fäusten oder gar Stöcken hatten sie ebenso geschwächt wie all die Tritte, mit denen ihre Entführer sie gequält hatten. Die letzten ihr noch verbliebenen Kräfte hatte Nerimee in die Heilzauber fließen lassen, die sie über sich und Helgura gesprochen hatte. Aber auch das hatte ihnen nicht viel genützt. Als ihre Entführer bemerkt hatten, dass alle Wunden verschwunden waren, hatten sie nur umso rücksichtsloser auf sie eingedroschen

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