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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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ganzen Rückweg über waren seine Gedanken bei Daoramu gewesen, doch jetzt, da sie den Hof erreichten, begrüßten sie nur Borugar, dessen Frau Jaswyra und einige Würdenträger. Daoramu jedoch war nirgends zu sehen.
    »Ein ungeheurer Sieg!«, rief Borugar ihnen entgegen. »Nie konnte sich ein Feldherr so sehr auf einen Schwertfürsten verlassen, Jasgur. Und jetzt, ihr zwei, folgt mir! Ich möchte euch beide heute Abend auf der Feier an meiner Seite haben.« Er führte Nuramon und Jasgur in sein Haus, wo bereits reges Treiben herrschte und Diener Tische für ein Fest vorbereiteten.
    Der Graf winkte einen fein gekleideten Mann zu sich. Er trug ein Schwert am Gürtel, wirkte jedoch nicht wie ein Krieger. Als er sich ihnen näherte, spitzten sich seine runden Gesichtszüge rasch zu einem schelmischen Lächeln. Eine Wunde am Kinn schien von einem alten Schnitt herzurühren.
    »Helerur!«, rief Jasgur und verbeugte sich. Nuramon entging die Anerkennung nicht, die in der Stimme seines Gefährten mitschwang.
    Borugar stellte ihnen den Mann als Herzog von Byrmul vor. Daoramu hatte ihn erwähnt. Er herrschte in West-Yannadyr, jenseits der Lysdorynen, über ein ertragreiches Land. Durch seine Schriften war Daoramu gewissermaßen zu seiner Schülerin geworden. Dabei hatte er sie, obwohl er mit Borugar befreundet war, nie von Angesicht zu Angesicht unterwiesen.
    Nuramon beugte sein Haupt vor dem Adligen. Dann nahm er gemeinsam mit Jasgur, Helerur und dem Grafenpaar an der großen Tafel am Ende des Saales Platz. Dass Daoramus Stuhl frei blieb und weder der Graf noch die Gräfin ein Wort über die Abwesenheit ihrer Tochter verloren, verwunderte Nuramon. Dennoch hielt er sich mit Fragen zurück und lauschte halbherzig Jasgurs Erzählung ihrer Erlebnisse im Kampf um Teredyr. Dessen Bericht geriet rasch zu einer Heldengeschichte. Während die Wachen und die Krieger mit größter Neugier an jedem Wort des Schwertfürsten hingen, blickten der Herzog und der Graf einander immer wieder ernst an.
    »Wir haben die Waffen mitgebracht«, erklärte Jasgur schließlich. »Sie sind von hoher Qualität. Und die Teredyrer wären bereit, Eisen mit uns zu handeln. Natürlich nur, sofern uns die Pfade der Alvaru offen stehen.«
    Nuramon schaute zwischen Jasgur und Borugar hin und her. »Ich halte mein Wort, wenn du deines hältst.«
    Erneut tauschten Helerur und Borugar Blicke, und Nuramon kam zu der Überzeugung, lange genug gewartet zu haben. »Was ist geschehen?«, fragte er. »Wo ist Daoramu?«
    Borugar wich Nuramons Blick aus und wies auf die Tür hinter sich. »Sie erwartet dich dort.«
    Nuramon erhob sich mit gemischten Gefühlen, dankte, entschuldigte sich und verließ den Tisch. Durch die Tür gelangte er in den Ratssaal, der sich an die Halle anschloss.
    Da war Daoramu. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und schien in den leeren Kamin zu starren. Ihr braunes Haar fiel auf die Schulterpartie ihres grünen Kleides und bewegte sich, als sie den Kopf zur Seite wandte. Erst als er die Tür geschlossen hatte, drehte Daoramu sich zu ihm um. Sie war wunderschön, aber in ihrem Gesicht brannte eine Verzweiflung, die er nie zuvor an ihr gesehen hatte. Ihre Augen glänzten, als bräuchte es nur ein falsches Wort oder auch nur eine zweifelhafte Geste, und sie würde in Tränen ausbrechen.
    »Du hast es überstanden«, sagte sie leise.
    Er musste lächeln. »Und nun bin ich hier bei dir.«
    Sie nickte und schien noch immer um ihre Fassung zu ringen. »Jasgurs Worte waren nicht zu überhören. Hat er viel ausge schmückt?«
    »Kein Wort. Genauso ist es geschehen.«
    »Du wirkst ein wenig geschwächt.«
    »Die Wunden brauchen noch eine Weile, bis sie ausgeheilt sind. Das Schlimmste liegt hinter mir. Den Tod vor Augen, sah ich plötzlich sehr genau, was ich will.«
    Sie senkte den Kopf, zupfte am Saum ihres Kleides und suchte dann erneut seinen Blick. »Du willst das Versprechen einfordern«, sagte sie leise.
    »Die Erlaubnis deines Vaters habe ich. Nun bitte ich um die deine.«
    »Und wenn ich sie dir verweigern müsste?«
    Nuramon schluckte. Das also war es. Er hatte geahnt, dass etwas nicht stimmte, aber es jetzt aus ihrem Mund zu hören, ängstigte ihn. »Falls du es musst, sag mir, warum.«
    »Mein Vater wird in den Stand eines Herzogs erhoben, und der Fürst fürchtet, dass seine Macht zu groß werden könnte, wenn du an seiner Seite bist.«
    Nuramon nickte erleichtert. Er war froh, dass es nicht an ihren Gefühlen scheiterte. »Dann halte ich mich

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