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Nybbas Nächte

Nybbas Nächte

Titel: Nybbas Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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angespannten Nerven gespürt, welches ihm verriet, dass der Mann etwas plante. Überraschen konnte er auch! In einer Drehung in Richtung der Gegner warf er sich rücklings an die Wand, wich dem Schuss aus, stieß sich nahezu in der gleichen Bewegung mit beiden Händen kraftvoll am Gemäuer ab und nutzte den Schwung, um den Schützen zu Boden zu reißen. Binnen Sekunden entbrannte ein wilder Kampf. Gegner suchten und fanden sich. Tomte ballerte schlecht zielend aber umso wütender auf zwei der gewaltigen Füchse ein. Der zweite menschliche Halbdämon ging auf Sunna los, die er wohl für ein leichtes Opfer hielt. Sie kommentierte seine Dummheit, indem sie ihr Messer um die linke Hand tanzen ließ und es dem Mann dann Richtung Brust schlug. Er konnte einem tödlichen Treffer nur ausweichen, weil er sich halb herumwarf und die Klinge seinen Oberarm durchbohrte.
    Nicholas hatte keine Mühe, seinen menschlichen Gegner niederzuringen und unter seinem Gewicht festzunageln. Schon drückte er dem Mann dessen eigene Waffe unters Kinn. Da schlug ihm einer der verbleibenden Füchse die Zähne in die Schulter und versuchte, ihn nach hinten zu reißen. Nicholas drosch dem Tier den Lauf vor die Schnauze und schoss. Im Moment, als der Schädel barst, wurde Nicholas von einem weiteren Fuchs am Arm erwischt. Die Zähne drangen so tief in sein Fleisch, dass er sie über den Knochen schleifen fühlte. Schmerz spürte er nicht, nur eine frenetische Wut, die er dem Vieh entgegenbrüllte. Der Dämon tobte in seinem Körper, drang jedoch nicht mit Gewalt hinaus. Nicholas griff mit der linken Hand unter seinen Pullover und riss seine Glock hervor, die sein Gegner mit einer Pfote fortzuschlagen versuchte. Das Reißen an seinem Unterarm nahm zu. Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass Tomte von seinem Gegner zu Boden gerungen und in arge Bedrängnis gebracht wurde, doch Sunna näherte sich bereits. Blut troff von ihrem Messer. Der unter Nicholas liegende Mann begann, sich ebenfalls zu verwandeln. Das Fleisch platze mit dem Geräusch von nassem, reißendem Stoff. Der Fuchs schälte sich hervor, das Fell besudelt von Blut und Schleim, sodass Nicholas ihn kaum noch mit der Kraft seiner Oberschenkel in Schach halten konnte. Das Mistvieh war glitschig wie ein Aal und entwand sich ihm. An Nicholas’ rechtem Arm biss der zweite Gegner das Fleisch in Fetzen, er spürte einen Muskel reißen und seine Hand schlaff werden. Die Waffe einhändig und mit links nachzuladen, war nicht so einfach. Der frisch verwandelte Fuchs konnte sich dabei so weit befreien, dass seine laut schnappenden Zähne Nicholas’ Kehle bedrohlich nahe kamen. Schaumiger Geifer spritzte ihm ins Gesicht. Nicholas spuckte angewidert vor Wut und Ekel zurück. Ein Ruck, und der schleimtriefende Körper entwand sich ihm, ein weit aufgerissenes Maul schoss auf sein Gesicht zu. Im letzten Moment gelang es Nicholas, die endlich durchgeladene Glock zu entsichern. Er schlug dem Fuchs den Lauf in den Rachen und drückte ab. Die Zähne schlossen sich um seine Faust, doch ehe sie erneut durch das Fleisch drangen, wurde der Halbdämon schlaff und sackte zu Boden. Nicholas riss die Waffe aus dem zerschmetterten Schädel und schoss blind vor Wut und Schmerz auf den zweiten, in seinen Arm verbissenen Gegner, seinen eigenen Körper nur knapp verfehlend.
    Schwer atmend fand er sich in einem Durcheinander aus Blut und Leichen kniend. Seine linke Hand zitterte, die rechte lag kraftlos über einem zerfetzten Fuchsschädel, die Finger in das weiche Fell gegraben. Er warf Tomte und Sunna, die ihre Gegner inzwischen besiegt hatten, einen flüchtigen Blick zu. Ersterer war nur leicht verletzt, die kleine Blutsaugerin schien schadlos aus dem Kampf gekommen zu sein. Durchatmend ließ Nicholas den Kopf wieder sinken und gab sich einen Moment zur Bestandsaufnahme. Sein Unterarm war vollkommen zerbissen. Doch es war der Anblick seiner bleichen Hand über dem graubraunen Fell, der ihn nicht mehr losließ. Er erinnerte ihn an einen Augenblick, der mehrere Hundert Jahre zurücklag. Damals hatte Lorenna ihm zum ersten Mal befohlen, einen Menschen zu töten. Nicht, weil Grund dazu bestand, sondern weil sie neugierig war, ob er es für sie tun würde. Was für eine Frage. Ein gebundener Dämon verfügte nicht über Wahlmöglichkeiten. Seine Hand hatte ebenso schwach und geschlagen im Haar des Mannes gelegen, und wie heute war sein Widerwille durch Körper und Geist geflossen wie ein reißender Strom durch ein

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