Nybbas Nächte
um ihre Brustwarze. Trotz des heißen Wassers erzitterte sie. Sie konnte nicht mehr sagen, ob sie Angst empfand, er würde sie tatsächlich beißen. Vielleicht war es auch genau diese Furcht, die ihre Lust noch steigerte. Die Ungewissheit, ob sie recht darin tat, ihm ihren Körper so vorbehaltslos anzuvertrauen, egal was er zweifelsohne damit anstellen könnte.
Sie streckte sich ihm entgegen und er reagierte mit einem kurzen Zwicken. Süßer Schmerz zuckte durch ihre Brust, ließ ihren Magen flattern und ihren Schoß vibrieren. Doch sie sagte kein Wort, und erst recht nicht jene, die er hören wollte. Oh nein, sie war fest entschlossen, dieses kleine Machtspielchen zu gewinnen. Sein Glied zuckte eng an ihren Schenkel gepresst. Seine Schultern waren vom heißen Wasser gerötet, sein Atem kam inzwischen lauter als ihrer. Er würde nicht mehr lange spielen.
Allerdings hatte er ein Ass im Ärmel. Er ließ von ihr ab, küsste die gequälte Stelle ihres Körpers mit einem Seufzen und sah ihr unter halb geöffneten Lidern in die Augen.
„Bitte“, flüsterte er sanft, berührte ihre Stirn mit den Lippen, dann ihre Augenbrauen und Lider. „Folter mich nicht länger, ich muss das hören. Sag, dass du mein bist.“
Es war die reinste Unverschämtheit, dass dieser Kerl im einen Moment den dominanten Macho nach außen kehren, und sie im nächsten Augenblick mit einer zarten Bitte zum Zerfließen bringen konnte.
„Ich bin dein.“
Wie leicht die Worte plötzlich fielen. Sie überlegte, ein ‚Wenn du auch mein bist’ anzuhängen. Doch wann hatte er ihr Grund gegeben, dies anzuzweifeln? Nicholas nahm ihr die Entscheidung ab und verschloss ihre Lippen mit einem hungrigen Kuss. Seine Hände glitten kraftvoll über ihre glühende Haut bis in ihre Kniekehle,dann hob er ihr Bein an und legte es um seine Taille. Behutsam fast, als würde sie bei einer falschen Berührung zerbrechen. Nicht ganz zu Unrecht, denn ihr heißer Puls schlug ihr inzwischen mit solcher Wucht gegen die Schläfen, dass eine falsche Bewegung ihr Gleichgewicht kosten würde.
Eine geschickte Drehung seiner Hüften und er erfüllte sie, trieb ihr ein lang gezogenes Stöhnen aus der Kehle. Hitze. Dampf. Seine Härte tief in ihr und seine Hände überall.
Alles drehte sich um Joana und sie sank in Nicholas’ Arme, ohne sich dagegen aufzulehnen. Plötzlich wurde sie hochgehoben, im gleichen Moment schlug ihr kalte Luft ins Gesicht. Er trug sie aus der Dusche, ohne ihren Körper zu verlassen, ließ sie zu Boden sinken, sodass sie zur Hälfte auf dem weichen Duschvorleger und zur anderen auf vor Nässe glitschigen Fliesen lag. Sie spürte seine harten, fordernden Stöße und zugleich weiche Lippen auf ihren. Hörte Fleisch gegeneinander klatschen sowie sanfte Worte. Hitze, Kälte, Härte und Zärtlichkeit spielten gegen- und miteinander. Die Komposition raubte ihr den Atem. Als Nicholas den Kopf zurückwarf und mit einem letzten tiefen Eindringen seinen Höhepunkt erreichte, riss er sie mit.
Er beließ es nicht bei einem Mal.
Irgendwann lag sie nackt und in eine warme Decke gehüllt neben ihm im weichen Bett und konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wie sie dort hingekommen war.
Unruhe weckte sie später aus dem Schlaf. Finsternis umgab sie, ihre schnellen Blicke durch den Raum machten kein noch so winziges Licht aus. Der Traum hallte noch nach und verschwamm in der Dunkelheit. Sie konnte sich an nichts erinnern, und trotzdem zog ihr ein sehnendes Gefühl den Magen und das Herz zusammen. Ganz so, als wäre sie im schönsten Augenblick des Traumes aufgewacht und bedauerte sein Ende. Doch etwas stimmte nicht, denn das Sehnen hatte eine Unternote. Es war schuldgetränkt. In der Traumdeutung war das Gefühl beim Aufwachen von großer Wichtigkeit, daher versuchte sie mühsam, es zu halten. Vergeblich, es flog ihr davon.
Erst als sie sich wieder entspannte fiel ihr auf, dass es zu ruhig im Raum war. Da war kein gleichmäßiges Atmen neben ihr. Das bedrohliche Gefühl, allein zu sein, flatterte in ihr auf. Sie tastete nach Nicholas und erschrak erneut. Er lag reglos neben ihr. Seine Brust war von kühlem Schweiß bedeckt, sein Herz raste. Als sie ihn berührte, sog er die Luft ein, als hätte er sie vorher lange angehalten.
„Was ist mit dir?“, flüsterte sie, nicht sicher, ob er überhaupt wach war.
Es dauerte endlose Sekunden, bis er antwortete. „Nichts von Bedeutung. Schlaf weiter, Jo.“
Sie wollte ihm trotz Müdigkeit widersprechen, wenn er
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