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Nybbas Nächte

Nybbas Nächte

Titel: Nybbas Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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als Elias mit dem Daumen über sein Schlüsselbein strich.
    „Glaub mir, Nick. Ich kenne die Menschen besser als ich sie kennen möchte.“
    „Kleiner, ich glaube, dass du gerade großen Mist baust.“
    Elias spürte eine hart zusammengezogene Brustwarze unter seinen Fingern und rieb provokant darüber, während er den Blick nicht von Nicks Lippen bekam.
    „Willst du vergessen? Ich kann dir ein paar Stunden Vergessen geben.“ Mehr noch, er würde sogar den Preis dafür selbst zahlen.
    Nicholas’ Gesichtsausdruck bekam etwas Süffisantes. „Ein paar Stunden, ja? Du solltest nichts versprechen, was dein Hintern bereuen wird. Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich habe eine hundsgemeine Wut im Bauch. Du solltest sie nicht herauslocken. Verschwinde besser.“
    „Dir ist klar, dass das hier mein Hotelzimmer ist.“
    Elias wusste, dass ein Ausbruch dieser Wut Nicholas helfen würde. Im Gegensatz zu ihm, der nur aufgrund von kühlen Racheplänen beschworen worden war und niemals grobe Leidenschaft spürte, ernährte Nicholas sich nicht nur von Emotionen, sondern war aus ihnen geschaffen. Beherrschung stand ihm nicht. Sie war ihm zu eng, so, wie Elias gerade Hemd und Hose zu eng wurden.
    Aber das war nicht der Grund, warum er seinen Blick unverändert auf Nicks Mund heftete und die Hand nun bis zu seinem Bauch gleiten ließ. Seit er denken konnte, neidete er Nicholas diese Leidenschaft. Hier war nun sein Moment, etwas davon für sich zu bekommen. Nur ein einziges Mal, mehr wollte er nicht.
    „Du willst zu viel, Elias“, sagte Nicholas mit sandiger Stimme. „Das hier endet für dich damit, dass du morgen früh allein sein wirst und dem Verlorenen nachjammerst. So wie immer.“
    Elias schüttelte den Kopf und näherte sich Nicholas, bis seine Nase und Lippen bei jeder Bewegung dessen Oberarm streiften. „Ich bin kein Idiot. Ich weiß, worauf es hinausläuft. Eine Nacht. Einmalig.“ Die Zweideutigkeit des Wortes gefiel ihm. „Das ist mir genug.“
    Mit einer Bewegung war Nicholas ihm so nah, dass sein Atem Elias’ Ohr berührte. „Du möchtest gern mein Fußabtreter sein?“
    Er wollte irgendetwas für dieses Wesen sein. Ob Geliebter oder Fußabtreter war ihm längst egal, solange er nur etwas war, was für Nicholas eine Bedeutung hatte. Statt einer Antwort presste er seinen Mund in Nicholas’ Halsbeuge. Er verharrte, wartete auf eine Reaktion. Erwartete, fortgestoßen zu werden. Doch er spürte nur ein Anspannen des kühlen Körpers unter seinen Händen, öffnete die Lippen und schmeckte Salz. Seine Hand musste tiefer gerutscht sein und lag nun über prall ausgefülltem Jeansstoff.
    „Keine. Gute. Idee“, wiederholte Nicholas.
    Beherrscht. Er schien erfüllt von Beherrschung. Und kurz davor, sie in den Wind zu schießen.
    „Hast du eine bessere?“ Wem wollte der Kerl etwas vormachen? „Vergiss sie einfach, Nick. Sie kann nichts, was ich nicht …“
    Jäh riss Nicholas Elias am Pullover auf die Füße und drängte ihn gegen die Schrankwand. Dumpfes Poltern hallte durch die nächtliche Stille. Nicholas’ Lippen bewegten sich dicht an seinem Ohr, er sprach leise, gefährlich leise, sodass Elias kaum ein Wort verstand, bis auf: „Sprich nicht von ihr.“ Nicholas sah aus dem Fenster, starrte in die Schwärze der Nacht. Kurz darauf sagte er: „Zieh dich aus.“
    Nicholas musterte ihn schweigend, doch das erschien Elias durchdringender als die schroffe Anweisung zuvor. Er gehorchte nach einer Verzögerung, die nichts mit Widerstand zu tun hatte, sondern mit Verwirrung. Um seinen Pullover über den Kopf zu ziehen, musste er den Blickkontakt unterbrechen. Als er Nicholas wieder ansah, hatte sich dessen Gesicht verändert. Die Müdigkeit, die Elias eben noch so verstört hatte, war gewichen und hatte einem Ausdruck von Verlangen Platz geschaffen, der so eisig war, dass ihm heißkalte Schauer die Wirbelsäule hinabregneten. Unter Nicholas’ Blick öffnete Elias seine Hose. Den Reißverschluss über seinem nackten, harten Glied nach unten zu ziehen, brachte ihn zum Stöhnen. Nicholas brauchte die spöttische Bemerkung, die ihm sichtlich auf der Zunge lag, nicht auszusprechen.
    „Ich trage nie Unterhosen“, beantwortete er die unausgesprochene Frage. „Du?“
    Nicholas hob nur das Kinn und seine Hände ein wenig an.
    Sieh nach.
    Vor ihm in die Knie zu gehen rief ein Gefühl des Aufbegehrens und Rebellierens in Elias wach. Er hatte Nicholas zu gehorchen, stand unter seinem Befehl, und das gefiel ihm

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